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Was alles in eine Hausbar gehört – Jetzt wirds flüssig

Ich habe mir eine Hausbar eingerichtet. Was es dafür wirklich braucht und worauf du verzichten kannst, das habe ich dir einmal zusammengefasst. In diesem Teil geht es um Spirituosen und Mischgetränke.

In deiner und meiner Hausbar braucht’s an Bar-Utensilien natürlich nur einen Bruchteil. Aber welchen? Das Angebot ist gigantisch und der Platz in der privaten Küche knapp bemessen. Darum hier eine Zusammenfassung, was es in Sachen Spirituosen, Likören und weiteren Flüssigkeiten gibt. Vor allem aber, was du dir für deine Hausbar anschaffen solltest – und was ich mir in die Bar gestellt habe.

Welche Werkzeuge, Shaker und Gläser ich in meiner Hausbar stehen habe, das kannst du hier nachlesen:

Ich gehe hier nicht allzu sehr in die Tiefe bei den verschiedenen Spirituosen, Likörs und Füllgetränken. Ich versuche, dir eine Übersicht geben, welches die wichtigsten Zutaten sind, die in eine Hausbar gehören.

Spirituosen

Gemäss Duden zählen dazu alle Getränke mit einem Alkoholgehalt von über 20 Volumenprozent, andere Quellen sagen sogar schon ab 15. Ich fasse darunter aber nur hochprozentige Getränke zusammen, die gemeinhin als Schnaps bezeichnet werden, und handle Liköre separat ab.

Wodka

Wodkas sind meistens Weizen- oder Kartoffeldestillate, die klar und praktisch geruchs- und geschmacklos sind. Verkauft werden sie in der Regel mit 40 bis 44 Volumenprozent. Geruchslos ist Wodka, weil er in der Herstellung bis auf 96 Volumenprozent gebrannt und dann mit Wasser verdünnt wird. Im Prinzip kann Wodka aus jedem kohlenhydrathaltigen Rohstoff hergestellt werden. In verschiedenen Ländern, z.B. Frankreich, gibt es auch Wodka aus Trauben.

Gin

Tequila/Mezcal

Für Tequila werden ausserdem zwei Reinheitsstufen und fünf Alterungsgruppen unterschieden. Entweder besteht ein Tequila zu 100 Prozent aus Agave oder zu mindestens 51 Prozent, wobei der Rest meist Rohrzucker ist. Der reine Tequila darf nur in Flaschen abgefüllt versendet werden, der sogenannte Mixto auch im Fass. Die fünf Altersstufen heissen:

Rum

Whiskey/Whisky

Ja, diese unterschiedlichen Schreibweisen sind wichtig und haben (meistens) mit der Herkunft zu tun. Whiskey schreibt man den Schnaps in Irland und den USA, Whisky in Schottland. Es gibt aber Ausnahmen. Und für Whisk(e)ys aus anderen Ländern der Welt, wie der Schweiz oder Japan, gibt es keine Regel.

So und jetzt zum Wesentlichen: Whisky wird aus Getreide destilliert. Das kann Weizen, Roggen, Hafer oder sonst ein Getreide sein. In der EU gilt dann eine Mindestlagerdauer von drei Jahren in Holzfässern. In anderen Ländern gibt es eigene Regeln. Diese legen etwa Alkoholgehalt - in der EU mindestens 40 Volumenprozent - oder Destillationsverfahren fest. In den USA ist Whiskey aus Mais unter der Bezeichnung Bourbon weit verbreitet.

Das sind die wichtigsten fünf Spirituosen, die auch in einer kleinen Hausbar Platz finden sollten. Weil ich aber sowieso schon mehrere Whiskys, zwei Gins und je einen weissen Rum und Wodka zu Hause hatte, sind nur noch ein brauner Rum und ein Tequila dazu gekommen. Damit bin ich bis jetzt gut gefahren. Die verschiedenen Obst-Brände, die ich auch habe, fanden bisher keine Verwendung in Cocktails.

Likör

Wie gesagt, zählen Liköre offiziell zu den Spirituosen. Definiert werden Liköre über den Zuckergehalt, der mindestens 100 Gramm pro Liter betragen muss. Üblicherweise haben sie einen Alkoholgehalt zwischen 15 und 35 Volumenprozent, wobei es gegen oben Ausnahmen gibt.

Hergestellt werden Liköre meist durch eines von zwei Verfahren. Erstens gibt es die Mazeration. Dabei werden Kräuter oder Früchte in Alkohol eingelegt und anschliessend destilliert. Danach erneut verdünnt und gesüsst. Zweitens gibt es Mischliköre, wofür Alkohol mit Wasser, Zucker und Sirup gemischt wird.

Bekannte und recht weit verbreitete Liköre sind:

  • Amaretto
  • Baileys
  • Cointreau
  • Curaçao
  • Kahlùa
  • Limoncello
  • Malibu
  • Röteli

Bitterliköre

Eine spezielle Kategorie innerhalb der Liköre sind Bitter, die vom Alkoholgehalt her in der gleichen Kategorie spielen wie die süssen Liköre, aber eben bitter im Geschmack sind.
Dazu gehören etwa:

  • Aperol
  • Campari
  • Ramazotti

Wein

Grundsätzlich finden in der Cocktail-Kultur durchaus auch klassische Rot- und Weissweine Verwendung. Gängiger sind aber einige spezielle Wein-Varianten.

Schaumwein

Ein Kohlensäure-Überdruck von mindestens 3 bar, ein Alkoholgehalt von mindestens 9,5 Volumenprozent und eine Herkunftsangabe auf dem Etikett: Das sind die Anforderungen, die ein Wein erfüllen muss, um als Schaumwein zu gelten. In Deutschland und Österreich sind Sekte bekannt, in Italien Prosecco und in Frankreich natürlich Champagner. Unterschieden werden dabei sieben Süssegrade von süss über trocken bis naturherb.

Gespriteter Wein

In meiner Hausbar stehen je eine Flasche weisser und roter Wermut. Ebenfalls vorhanden sind Portwein und Marsala, diese aber mehr zum Kochen und (bisher) nicht für Cocktails. Die eine oder andere Flasche Sekt und Champagner hatte ich früher schon zur Hand, falls es mal etwas zu feiern gibt, und jetzt kommen sie zusätzlich auch mal für einen Drink zum Einsatz.

Sirup

Sirupe bringen Süsse, Aromen und manchmal Farbe in Cocktails. Die Vielfalt im gut sortierten Detailhandel ist schier unerschöpflich: von klassichen Fruchtsirupen über Gewürze zu Kräutern und weiter zu Nüssen oder auch Kaffee, Ingwer und Basilikum. In Cocktailbars ist es aber auch ganz normal, dass für Eigenkreationen die gerade benötigen Sirups selbst hergestellt werden. Kürzlich habe ich von Karotten-, Gurken- und Randen-Sirups gelesen.

Bei mir im Barschrank stehen ein reiner Zuckersirup, den ich am häufigsten brauche, ein Mandelsirup (für Mai Tais), Grenadine und dazu auch Maracuja, Kokos. Letztere sind aber alle noch praktisch voll...

Fillers

Orangensaft hat es in meiner Küche sowieso meistens. Ebenso Ginger Beer und Tonic. Ananas-, Cranberry- und Grapefruitsaft stehen jetzt auch oft bereit. Zitronen- und Limettensaft presse ich frisch und eine Flasche Mineralwasser steht auch immer im Kühlschrank.

Cocktailbitters

Bis jetzt habe ich keine Bitters zu Hause, denke aber schon darüber nach, mir mal ein Fläschchen Angostura zu bestellen.

Diverses

Bei Cocktails geht es neben dem Geschmack und dem Aussehen immer mal auch um die Textur. Um die zu verändern, stehen in manchen Cocktail-Rezepten entweder Rahm oder Eiweiss als Zutat. Das dürfte in keiner Küche ein Problem sein, das habe ich – und du sicher auch –immer im Kühlschrank.

Deko

Das Auge trinkt mit. Um deinen Drink im besten Licht zu präsentieren, brauchst du einmal frische Zitrusfrüchte für Scheiben oder Zesten, ein anderes Mal Cocktailkirschen, eine frische Ananas oder auch eine Salatgurke. Gezielt kaufe ich höchstens mal Zitrusfrüchte für Cocktails. Meistens heisst es aber einfach: Habe ich gerade da, oder halt nicht. Ach ja, fast vergessen: Cocktailspiesschen, um die Kirschen aufzuspiessen und Trinkhalme! Ganz wichtig.

Fazit

Zum Schluss nochmal zusammengefasst, was in eine einfache Hausbar gehört:

  • Wodka
  • Gin
  • Tequila
  • Rum (weiss und/oder braun)
  • Whisky/
  • Cointreau
  • Wermut
  • Campari/
  • Zuckersirup/
  • Mineralwasser
  • Orangensaft/
  • Zitronen

Das ist die Basis für eine grosse Zahl klassischer Drinks und ihrer Variationen. Dazu brauchst du jeweils punktuell frische Früchte und weitere Filler. Die kaufst du aber besser gezielt, wenn du sie wirklich brauchen willst.

Warum ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, mir eine Hausbar einzurichten, liest du hier:

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Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.


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