

Produkte, die die Welt nicht braucht: SKG Leg Massager BM3

Heute gibt's einen Verriss. Schade, aber es geht nicht anders. Denn der Leg Massager BM3 von SKG gehört in die Kategorie «Produkte, die die Welt nicht braucht».
Zuerst ein Disclaimer: Ich mag Produkte. Und ich mag Produkte mögen. Deshalb macht es mir in der Regel mehr Spass, über tolle Sportartikel zu schreiben. Am Veriss habe ich weniger Freude als am Lob.
Heute komme ich jedoch nicht darum herum, denn heute geht es um dieses Beinmassage-Gerät von SKG:

Ich will deine Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Ich weiss, du hast Wichtigeres zu tun, als langfädige Produkttests zu lesen. Speziell, wenn zum Schluss das Fazit steht: Diesen Kauf kannst du dir sparen.
Darum mache ich es so kurz wie möglich:
Negativ
- Funktionen auf Herstellerseite und dem Produkt beiliegenden User Manual sind ungenügend oder gar nicht erklärt
- Es wird nicht erklärt, wie lange welche Massage dauern soll
- Nach 30 Minuten stellt der Leg Massager automatisch ab
- SKG-App unterstützt das Produkt nicht
- Keine Wirkung festzustellen, weder an Armen noch Beinen
- Teilweise schmerzhafte Massage
- Umständliche Bedienung am Display
Positiv
- Kabellos
Das sind meine Erkenntnisse zum Produkt in Kürze zusammengefasst. Falls du noch ein bisschen mehr dazu erfahren willst, dann lies jetzt einfach weiter.
Was der Leg Massager BM3 von SKG angeblich können soll
Der Beinmassager von SKG übt Druck und Wärme aus, soll Verspannungen lösen und Muskelkater vorbeugen. Er ist kabellos, du kannst ihn überall hin mitnehmen. Die Bedienung erfolgt über einen Touch-Screen. Mit den Klettverschlüssen befestigst du das Gerät. Gemäss unserer Produktbeschreibung soll das Teil ausser an den Waden und Oberschenkeln auch an den Armen oder Füssen verwendet werden können. Und hier gibt es bereits das erste Problem: Die Oberschenkel dürfen maximal das Format Zahnstocher haben. Sonst passt der Leg Massager nicht.

Quelle: Patrick Bardelli

Quelle: Patrick Bardelli
Im Test: Was er tatsächlich kann
Ich habe das Massagegerät nach dem Sport jeweils auf der rechten Seite getragen, links habe ich nichts gemacht. Insgesamt war der Leg Massager sechsmal im Einsatz. Zweimal am rechten Fuss, zweimal an der rechten Wade, zweimal am rechten Oberarm. Dies jedes Mal nach einem rund einstündigen Krafttraining und einer in etwa ähnlich langen Einheit auf dem Gravelbike.
Wirkung? Fehlanzeige. Ich habe keinen Unterschied zwischen links und rechts bemerkt. Dabei gibt es Produkte anderer Hersteller, die durchaus eine Wirkung erzielen. Wie ich kürzlich bei den RecoveryAir JetBoots von Therabody festgestellt habe. Meine Einschätzung dazu findest du hier:
Der Leg Massager BM3 von SKG erzielt aber nicht nur keine Wirkung, man wird mit dem Produkt vom Hersteller auch ziemlich alleine gelassen. Insgesamt stehen drei Massagemodi zur Auswahl: Lift-Model, Leg-Model und Knead-Model (da steht tatsächlich Model auf dem Display und auch auf der Webseite ist nicht von Mode die Rede). Dazu gibt's drei Stärkegrade: Level 1 bis 3. Und du kannst mit Wärme arbeiten, zur Auswahl stehen 40, 45 und 50 Grad.
Wofür welcher Modus mit welchem Level taugt, wird nicht erklärt. Auch, in welchem Fall mit oder ohne Temperatur massiert werden soll, verrät weder die Gebrauchsanleitung noch die Herstellerwebseite. Und die SKG-App? Die unterstützt das Produkt nicht.

Quelle: Patrick Bardelli
Fazit: Danke. Aber, nein danke!
Zum Schluss halte ich mich wieder kurz. Der Leg Massager BM3 von SKG gehört wegen all der erwähnten Mängel zur Kategorie «Produkte, die die Welt nicht braucht». Kaufen? Nein, danke.
Auf der Webseite verspricht SKG: «Communication with customers is our number one priority. Reply within 24 hours on working days.» Und tatsächlich hat sich der Hersteller innerhalb von 24 Stunden auf meine Anfrage zu den detaillierten Funktionen des Leg Massagers BM3 per Mail gemeldet. Und mir einfach nochmals das unspezifische User Manual geschickt, das bereits dem Produkt beilag und nicht wirklich hilfreich ist.
Titelfoto: Patrick Bardelli

Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.