Meinung

Sag mal, würdest du Kleidung mieten?

Laura Scholz
2.5.2023

Du mietest deine Wohnung, ein Auto, vielleicht mal ein Feriendomizil. Aber wie sieht es in Sachen Kleider und Accessoires aus? Geht es dir wie den meisten, bevorzugst du auf diesem Gebiet immer noch das gute alte Eigentum.

Persönlich bin ich grosser Fan von Secondhand Kleidung und kaufe, wann immer es geht, meine Klamotten, Schuhe und Taschen gebraucht. Dann wird gründlich gewaschen oder professionell gereinigt und schon nach dem ersten Tragen ist das Gefühl da: meins! Wer das Teil vorher besessen hat oder was es vielleicht schon alles mitgemacht hat, spielt für mich dann nicht mehr die geringste Rolle.

Anders wäre das, glaube ich, wenn ich die gebrauchten Kleidungsstücke nicht mehr kaufen und anschliessend besitzen, sondern nur noch mieten und dann retournieren würde. Klar habe ich mir schon mal Sachen von Freundinnen und Freunden geliehen – aber mit Wildfremden ein Kleid teilen? Eine Hose? Ich bin skeptisch.

Möglich machen das Plattformen wie Kleihd, Ragfair oder Teil dein Style. Deren Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Du suchst dir aus ihrem Repertoire dein Lieblingsstück heraus, legst einen Mietzeitraum fest, zahlst, trägst – und gibst das Teil anschliessend wieder zurück. Im Preis inbegriffen sind neben der Leihgebühr auch die Reinigung und eine Versicherung. Für den Fall, dass dir etwas kaputt geht.

Die Miet-Vorteile

  • Ähnlich wie beim Prinzip Secondhand müssen dank der Leih-Boutiquen keine neuen Textilien produziert werden. Im Umlauf ist, was es eh schon gibt.
  • Die Lebensdauer der Kleidungsstücke wird verlängert, weil sie erst entsorgt werden, wenn sie wirklich ausgetragen sind und nicht bereits, wenn du dich satt gesehen hast.
  • Dein Schrank läuft nicht Gefahr, eines Tages aus allen Nähten zu platzen und du kannst dir für einige Tage leisten, was sonst das Budget gesprengt hätte.
  • Auch zum Testen eignet sich das Miet-Prinzip: So kannst du ein Teil erstmal Probe tragen, um abzuwägen, ob sich eine eigene Investition überhaupt lohnen würde.
  • Langeweile ist bei so viel Abwechslung garantiert kein Problem.

Die Miet-Nachteile

  • Obwohl wenig Besitz natürlich ein sehr befreiendes Gefühl sein kann, hast du dein Lieblingsstück nie ganz allein für dich. Jedenfalls nicht für lange.
  • Du musst vorausschauend planen und kannst nicht spontan nach Lust und Laune das coole Teil von letzter Woche aus dem Schrank ziehen.
  • In einigen Fällen blätterst du ausserdem schon für die Miete einen Betrag hin, der dir vielleicht auch ein tolles eigenes (Secondhand) Teil ermöglicht hätte. Zum immer und immer wieder Anziehen.
  • Und dann wäre da noch die Kopfsache mit den anderen, fremden Leuten. Für viele sicher ein Ausschlusskriterium.

Mich interessiert deine Meinung.

Wie stehst du zum Kleider-Mieten?

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

Titelfoto: Fernando Lavin via Unsplash

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Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.


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