Hintergrund

Gartenkalender August

Jetzt gibt der Sommer nochmal alles. Es blüht, kreucht und fleucht und die Ernte wird eingefahren. Im August gibts nochmals viel zu tun!

Planung

Im August hast du vermutlich mit dem Ernten und der Pflege genug zu tun; trotzdem kannst du jetzt schon vorausschauend handeln. Es lohnt sich etwa, wenn du jetzt den Kompost ausbringst; im Spätsommer und im Herbst fallen nochmals grössere Mengen Schnittabfall an, mit denen du deinen Kompost wieder füllen wirst.

Ausserdem musst du dir überlegen, was du mit den abgeernteten Beeten tun willst. Leer lassen? Gründünger? Oder doch nochmals eine Runde Kopfsalat pflanzen?

Allgemein

Wasser

Wie für den Juli gilt auch für den August: Die wichtigste Arbeit ist das Wässern. Im zweitheissesten Monat des Jahres sind Pflanzen froh, wenn sie nicht Durst leiden müssen. Du musst nicht jeden Tag giessen, als Faustregel reicht einmal die Woche, dafür richtig. Trotzdem solltest du mit einem regelmässigen Gang durch den Garten gezielt nachhelfen, wo kein Regen gelandet ist.

Hier findest du Hilfsmittel zum Bewässern.

auch Unkraut trägt Früchte

Nicht nur Nutzpflanzen tragen jetzt Früchte – auch viele übersehene oder geduldete Unkräuter haben es jetzt zur Samenreife gebracht. Wicken, Gräser oder Ackerwinden vermehren sich jetzt. Gerade die Ackerwinde ist mit ihren weissen, trichterförmigen Blüten ein hübscher Hingucker, breitet sich aber rasend schnell aus und überwuchert alles, wenn du sie nicht in Schach hältst. Entferne unerwünschte Pflanzen, bevor sie absamen können.

Saatgut gewinnen

Eine Einschränkung beim Sammeln gibt es: Samen von Hybriden und veredelte Pflanzen. Das sind solche Pflanzen, die für besonders hohe Erträge oder andere Eigenschaften gezielt gekreuzt oder gezüchtet worden sind. Ihre Nachkommen sind entweder verwilderte Pflanzen, die keine oder wenige Früchte tragen werden. Ein Beispiel dafür sind Obstbäume. Sie tragen oft kaum Früchte, wenn sie nicht veredelt worden sind.

Beim Gemüse solltest du kein Saatgut sammeln, wenn es Samen von F1-Hybriden sind (die Angabe findest du auf der Samenpackung). F1 bedeutet, dass es die erste Generation der Kreuzung ist. Sie ist besonders anfällig für eine (Rück-)Mutation. Die Wahrscheinlichkeit, dass du alle Eigenschaften der Kreuzung behältst, ist eher gering.

Düngen

Vergiss nicht, deine Pflanzen regelmässig zu düngen. Starkzehrern wie der Tomate kannst du wöchentlich eine Düngergabe verabreichen. Lustigerweise kenne ich einige Menschen, die ihre Tomaten partout nicht düngen wollen. Weil es doch Bio sein soll und Dünger pure Chemie ist. Blödsinn. Dann ist auch H2O pure Chemie. Jede Pflanze braucht Dünger, das ist ihr «Essen». Mensch und Tier leben ja auch nicht vom Trinken allein.

Bei den Pflanzen musst du nach deren Grundbedürfnissen düngen. Ganz grob gesagt:

  • langsam wachsende Pflanzen (Kakteen etc.) mit stickstoffarmem Dünger versorgen
  • rasch wachsende Blattpflanzen benötigen mehr Stickstoff
  • Blütenpflanzen bekommen NPK-Volldünger.

Zu wenig Dünger erkennst du an kargem Wuchs, Blüten, die keine oder kaum Früchte tragen, hoher Anfälligkeit für Schädlinge und blassen oder gelblichen statt grünen Blättern.

Zu viel Dünger bewirkt, dass man der Pflanze Wasser entzieht und sie «verbrennt»: Die Blätter haben braune Ränder, sind nach unten eingerollt oder die Pflanze wächst unnatürlich in die Länge.

Meine Faustregeln sehen so aus:

  • arbeite dich von unten heran: zu wenig Dünger ist weniger fatal als zu viel Dünger
  • setze als Basis lieber auf sanfte, lange anhaltende Dünger: Kompost, Mulch und Gründünger oder Hornspäne
  • dünge nicht täglich, sondern besser wöchentlich oder in noch grösseren Abständen, um Fortschritte zu erkennen
  • nicht an heissen Tagen düngen

Hier geht's zum Dünger-Sortiment

Pflanzen

Erdbeeren in Töpfen

Noch mehr zu Erdbeeren findest du in Andreas Beitrag:

Das kannst du jetzt noch ins Beet setzen

Dort, wo du nichts mehr anpflanzen willst, bevor der Herbst kommt, solltest du dem Boden mit Gründünger etwas Erholung gönnen. Ein geeigneter Gründünger, von dem du sogar noch etwas hast, ist der Nüsslisalat.

Möchtest du die Saison verlängern, kannst du dich nach einem «Frühbeet» umschauen. Das Frühbeet eignet sich nämlich genau so gut, um die Saison weit in den Herbst hinein zu verlängern. Ein Hochbeet mit geeignetem Schutzaufsatz ist natürlich ebenfalls geeignet.

Rasenpflege

Noch mehr zur Rasenpflege durchs Jahr hat Andrea für dich zusammengestellt:

Heckenpflege

Auch Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Salbei solltest du jetzt zurückschneiden. Damit verhinderst du, dass die Pflanze allzu schnell verholzt. Wenn du schon an der Pflanze arbeitest: Kräuter kannst du sehr gut über sogenannte Risslinge vermehren; du zupfst einfach ein längeres, etwas verholztes Stück ab und stellst es in ein Glas Wasser. Lavendel & Co. bilden rasch neue Wurzeln und können dann in ein Töpfchen gesetzt werden.

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Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.


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