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Akkuwischer im Test: Nur drei arbeiten gut
von Stephan Lamprecht
Der neue Saugroboter von Dreame putzt den Boden wie ein Nassreiniger. Statt Mopps hat er eine Textilrolle, die laufend gesäubert wird.
Aktuelle Saugroboter wischen den Boden recht gründlich mit runden Mopps, so zum Beispiel der kürzlich getestete P50 Pro Ultra der Dreame-Tochter Mova. Allerdings: Die Wischmopps rotieren lange über den Boden, bevor der Roboter zurück zur Basisstation fährt und die textile Putzhilfe dort gewaschen wird. Es besteht die Gefahr, dass die Mopps den feuchten Dreck einfach in der Wohnung verteilen.
Dreame will dieses Problem beheben, und zwar mit dem neuen Aqua10 Series Roller Complete. Dazu hat der chinesische Hersteller das Gerät mit einer Textilrolle versehen, die genauso funktioniert wie bei einem Nass-Trocken-Reiniger.
Die textile Oberfläche der Rolle wird mit frischem Wasser angefeuchtet, dann fährt sie über den Boden, danach wird das Schmutzwasser abgezogen und in einem separaten Tank gelagert. In der Basisstation kann die Rolle dann mit 100 Grad heissem Wasser gründlich gereinigt werden, die Tanks musst du leeren beziehungsweise wieder auffüllen.
Dreame hat, soweit mein erster Eindruck, den Mopp-Ersatz gut durchdacht: Sobald der Roboter über einen Teppich fährt, wird die Rolle nicht nur angehoben, sondern hinter einer Klappe versteckt. Damit sollte keine Flüssigkeit auf den Teppich tropfen. Clever auch, dass die Rolle auf eine Seite ausgefahren werden kann, um die Kanten an Wänden und Möbeln zu reinigen.
Die Rolle wird von 12 Düsen mit Wasser bespritzt und putzt den Boden mit 100 Umdrehungen pro Minute. Der Druck der textilen Oberfläche auf den Boden kann das System von 9 bis 12 Newton anpassen. Das ist in etwa dieselbe Kraft, die du auch beim feuchten Aufnehmen mit einem Mopp ausüben würdest.
Trotz der neuen Funktionen musst du mit dem Aqua10 Series Roller Complete keine Abstriche beim Saugen machen. Dreame hat alles integriert, was technisch möglich ist, und einige Features verbessert. So wird – wie erwähnt – die Rolle in der Basisstation mit 100 Grad gereinigt und dann mit heisser Luft getrocknet. Im bisherigen Topmodell (hier mein Testbericht) waren es 80 Grad. Die Saugleistung hat der Hersteller von 20 000 Pascal auf 30 000 Pascal gesteigert.
Neu spendiert Dreame der Basisstation gleich zwei Tanks für Reinigungsmittel: einen fürs tägliche Wischen, den anderen für eine Spezialmischung gegen Tiergerüche und Urin. Du kannst einstellen, ob du diese täglich oder beispielsweise einmal pro Woche nutzen willst.
Der Aqua10 Series Roller Complete klettert bis vier Zentimeter hoch, bei Doppelschwellen gar bis sechs Zentimeter. Er hat eine doppelte Bürste eingebaut, in der sich keine Haare verfangen sollen. Die Hinderniserkennung verhindert, dass sich der Roboter in Kabeln verfängt oder über Kinderspielzeug fährt.
Der Lidar-Turm fährt ein, sobald unter Möbeln mit wenig Bodenfreiheit wie Sofas oder Betten geputzt werden soll. Mindestens 9,75 Zentimeter Durchfahrtshöhe braucht der Roboter aber, sonst kommt er nicht darunter. Das alles kenne ich vom X50, wo sich die Technik bewährt hat.
Der Aqua10 Series Roller Complete kommt im vierten Quartal 2025 in die Schweiz. Der Preis ist noch offen, dürfte aber sicher im Bereich der aktuellen Topmodelle liegen, also bei deutlich über 1000 Franken.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.