
Rowenta X-Clean 10: Saugen, wischen, sprechen
Der X-Clean 10 ist der neue Nass-Trockensauger von Rowenta. Er saugt und nimmt Böden in einem Wisch auf und reinigt sich danach gleich selbst. Dabei hat das Gerät ein besonderes Mitteilungsbedürfnis.
Ich bin verdammt faul. So faul, dass ich Staubsaugen und die Böden feucht aufnehmen in zwei Schritten als völlig überflüssig erachte. Entweder ich sauge den Boden oder ich nehme ihn feucht auf. Beim Wischen ohne Saugen sammeln sich dann überall feuchte schwarze Staubknäuel. «Wie nett», denke ich mir dann. Sie erinnern mich an die herzigen Russmännchen aus dem Ghibli-Film «Mein Nachbar Totoro».

Quelle: Studio Ghibli
Die Lösung für Tagediebe wie mich heisst «Nass-Trockensauger». Was tönt wie eine Maschine aus der Milchverarbeitung, die sich an ein Euter heftet, ist in Wahrheit Staubsauger und Wischmop in einem. Getestet habe ich schon mehrere solcher Geräte, funktioniert hat bisher keines. Bis mir der Rowenta X-Clean 10 untergekommen ist.
Ich tanze Walzer mit selbstreinigender Walze
Die wirkliche Innovation beim Rowenta X-Clean liegt unter der Gürtellinie. Der Frischwassertank befindet sich dort, wo es schmutzig wird, nämlich unten beim Mop und der Walze. Der tiefere Schwerpunkt sorgt dafür, dass ich ohne Mühe über den Boden und durch die Wohnung tanze, unterstützt durch die motorisierte Walze.

Die Walze reinigt den Boden nass, der Sauger beseitigt gröberen Schmutz. Staub, Haare und Krümel sind gar kein Problem. Grössere Partikel wie Katzenfutter verschwinden auch flott. Selbst verschüttete Flüssigkeiten sind im Nu aufgewischt. Einzig entlang der Wand und in Ecken gibt es Probleme. Dort bleibt der Schmutz liegen. Selbst unter Möbeln klappt das Putzen, sofern sie 15 Zentimeter Abstand zum Boden haben. Da der Stiel mit leerem Schmutzbehälter nicht mal ein Kilo wiegt, geht das flott von der Hand.

Stichwort Schmutzbehälter: Abwasser und fester Schmutz landen getrennt in ihm, was Schweinereien beim Leeren vorbeugt. Festes kippe ich in den Abfalleimer, Schmutzwasser ins Spülbecken. Genial. Danach reinigt sich die Walze in der Basisstation selbst. Das dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Groben Schmutz oder eingewickelte Haare muss ich von Hand entfernen, dazu lässt sich die Walze mit einem Handgriff ausbauen. Das ist alles vorbildlich gelöst.

Die AI des Kolumbus
Wie jede Firma, die etwas auf sich hält, wirbt auch Rowenta mit einer Künstlichen Intelligenz, die völlig nutzlos ist. Der X-Clean hat vier Programme: «Turbo», «leise», «nur Saugen» oder «AI», wobei AI bedeutet, dass ein Sensor erkennt, wie viel Schmutz die Walze grad aufputzt und entsprechend das Gerät einen Gang höher schaltet. Damit ist der X-Clean knapp «intelligenter» als mein Toaster oder mein Eierkocher.

Wie mein Eierkocher, kann auch der X-Clean 10 sprechen. Und das nicht zu knapp. Ob ich den Tank leeren soll, das Reinigungsprogramm startet oder ich reinigen darf – alles kommentiert der Nass-Trockensauger. Ich verstehe nicht, wer diese Funktion braucht, da ich alles auch vom Display ablesen kann. Zum Glück gibt es eine einfache Lösung: Stummschalten als Ei des Kolumbus.
Problem: keine Wechselbatterie
Nach eigenen Angaben hält der Akku des Rowenta X-Clean 10 bis zu einer Stunde. Wer mehr braucht, muss das Gerät wieder aufladen. Der Akku ist nämlich fest verbaut, was inakzeptabel ist bei einem Akkusauger. Ich bin auf diese eine Stunde beschränkt und kann den Akku nicht einfach wechseln, sollte er den Geist aufgeben. Hier muss Rowenta bei einer nächsten Version dringend nachbessern.
Fazit
Der X-Clean 10 ist der fast perfekte Nass-Trockensauger
Pro
- wenige Rückstände
- lässt sich leicht herumschieben
- fester Schmutz getrennt vom Abwasser
- Selbstreinigung
Contra
- kein Wechselakku
- Sprachausgabe ist nervig, lässt sich zum Glück abschalten

Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.