Produkttest

Die Cafflano Kompresso kann wirklich was

Der Weg zu einem leckeren Espresso kann weit sein. Für einen guten Shot müssen viele Faktoren stimmen. Ich habe mich mit der Outdoor-Maschine Cafflano Kompresso auf den Weg gemacht und war erstaunlich schnell am Ziel.

Der Kolben von Cafflano

Eine Schönheit ist die über Kickstarter finanzierte Cafflano Kompresso nicht. Dafür ist sie praktisch aufgebaut, alle Teile sind ineinander verschraubt. So setzt sie sich zusammen:

Test unter Laborbedingungen

Dafür brauche ich mehr Kraft als bei der ROK mit ihren langen Hebeln, aber das Material ist solide und der Kolben fährt geräuschlos nach unten. Nach 20 bis 30 Sekunden schraube ich den Becher ab und bin überrascht. Ich sehe eine ordentliche Crema und schmecke einen runden, starken Espresso. Gleich im ersten Versuch reicht das Ergebnis an die ROK heran. Auch die nächsten Shots gelingen, das kleine Teil läuft meiner «Grossen» für die nächsten Tage den Rang ab.

Nur die Reinigung ist manchmal etwas mühsam. Ich muss aufpassen, mich nicht am heissen Restwasser zu verbrühen, das noch im Kolben sitzt und mir beim Herausziehen des Kolbens oder Abschrauben des Filterhalters entgegenspritzt. Dafür lässt der sich sehr einfach ausklopfen und abspülen. Saubere Sache. Es ist Zeit für einen Outdoor-Test.

Der Outdoor-Test

Vor einem Ausflug ins Ungewisse mahle ich 30 Gramm Kaffebohnen und verstaue das Pulver gemeinsam mit der Cafflano Kompresso in meinem Rucksack. Es geht in die Berge. Gemeinsam mit Fotograf Thomas Kunz besuche ich den Abenteurer Ruedi Gamper im Appenzell. Wenn ich schon nicht weiss, was mich erwartet, will ich wenigstens guten Espresso trinken.

Inzwischen habe ich mit der Maschine eine gewisse Routine, aber mir fehlen Waage und eine Temperaturanzeige. Ich erwische etwas zu viel Pulver, das Wasser ist mit Sicherheit längst zu kalt. Egal. Hände an die Griffe und Druck. Ich muss mich richtig anstrengen, um den Kolben überhaupt nach unten bewegen zu können. Es dauert zu lange.

Ich serviere einen bitteren, überextrahierten Espresso, der Tote aufwecken könnte – die sich dann umgehend fragen würden, ob dieses Leben lebenswert ist. Egal. Ruedi macht gute Miene zum schlechten Espresso. Und ich merke, dass die Sache draussen doch nicht so einfach ist. Dafür kann die Cafflano Kompresso nichts, aber es sollte dir bewusst sein.

Fazit

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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