

SanDisk Extreme Pro V2: Dank USB 3.2 Gen 2x2 in neue Sphären

Die zweite Version der SanDisk Extreme Pro setzt auf USB 3.2 Gen 2x2. In meinen Benchmarks fliegt die externe SSD an der Konkurrenz vorbei. Aber auch die weiteren Features überzeugen.
Was kann das Teil sonst noch?
Für die Schnittstelle nutzt SanDisk den ASMedia ASM2364 Controller. Dieser sorgt für bis zu 20 Gbps Datenübertragung bei USB 3.2 Gen 2x2 und 2000 MB/s beim sequenziellen Lesen und Schreiben. Bei der SSD im Inneren handelt es sich um die SN730E. Die SSD ist mit DDR4 DRAM Chip für die Zuordnungstabellen ausgestattet. Beim NAND-Flash setzt SanDisk auf 96 Schichten Triple Layer Cell von Western Digital.
Weiter verfügt die Extreme Pro V2 über AED-256-bit-Hardware-Verschlüsselung und fünf Jahre Garantie. Die SSD gibt es entweder mit 1, 2 oder 4 Terabyte Kapazität. SanDisk hat mir die 1-TB-Version für den Test zur Verfügung gestellt.
Synthetische Benchmarks
Da ich noch keine grosse Vergleichsbasis habe, lasse ich die Extreme Pro V2 gegen die T7 von Samsung antreten. Die T5 von Samsung, die ich ebenfalls getestet habe, füge ich ebenfalls hinzu. Somit siehst du den Unterschied von SATA bei der T5, zu NVMe mit USB 3.2 Gen 2 bei der T7 und zu NVMe mit USB 3.2 Gen 2x2 bei der Extreme Pro V2.
Zum Aufwärmen lasse ich den ATTO Disk Benchmark laufen. Der testet die Lese- und Schreibleistung verschiedener Übertragungsgrössen, von 512 Byte bis 64 Megabyte. Die Angaben zur Lese- und Schreibleistung vieler Hersteller beruhen auf dieser Testmethodik, weil sie die besten Messergebnisse liefert. Bei sequenziellen Zugriffen sind Lese- und Schreibraten deutlich höher als bei zufälligen Zugriffen.
Lese- und Schreibgeschwindigkeit Extreme Pro V2 ATTO Disk Benchmark
Lese- und Schreibgeschwindigkeit T7 ATTO Disk Benchmark
Lese- und Schreibgeschwindigkeit T5 ATTO Disk Benchmark
Spasseshalber habe ich den Benchmark auch noch an einem USB-3.2-Gen-2-Anschluss gemacht. Hier liegen maximal 910 MB/s beim Schreiben und 985 MB/s beim Lesen drin. Immer noch besser als die T7, aber der Unterschied ist sehr klein.
IOPS Extreme Pro V2 ATTO Disk Benchmark
IOPS T7 ATTO Disk Benchmark
IOPS T5 ATTO Disk Benchmark
Bei den IOPS, den Ein- und Ausgaben pro Sekunde, sieht es ähnlich aus. Maximal ist die Extreme Pro V2 etwas mehr als doppelt so schnell. Bei den Kleinstdateien liegt wiederum die T7 leicht vorne. Aber eben: Die sind meist irrelevant.
Der Benchmark von Anvil’s Storage Utilities gibt nebst Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sowie IOPS auch Antwortzeiten wider. Hier zeigt sich: Die Antwortzeiten beim sequenziellen sowie zufälligen Lesen und Schreiben sind bei der Extreme Pro V2 kürzer. Alles in allem schneidet die V2 im Benchmark rund 60 Prozent besser ab als die T7.
Extreme Pro V2 Anvil's Storage Benchmark
T7 Anvil's Storage Benchmark
T5 Anvil's Storage Benchmark
Reale Szenarien
Um die Leistung der SSD in realen Szenarien zu testen, kopiere ich verschiedene Dateien vom Systemlaufwerk auf die Extreme Pro V2.
Als erstes ist ein 101 GB grosser Dateiordner mit MP4, RAW-Fotos und einem Premiere-Pro-Projekt dran. Die V2 benötigt dafür 1 Minute und 38 Sekunden. Die Geschwindigkeit von durchschnittlich 1,03 GB/s kann die SSD während der ganzen Übertragungsdauer durchziehen. Damit ist die SSD auch beim realen Test mehr als doppelt so schnell wie die T7, die 3 Minuten und 33 Sekunden brauchte.
Während des Tests bleibt die Extreme Pro V2 mit 36° Celsius kühl. Die T7 wurde 2° wärmer. An der Oberfläche sind die Temperaturen ähnlich, wie die Wärmebildkamera zeigt.
Damit der Vergleich mit der T7 aufgrund des anderen USB-Standards nicht ganz so unfair ist, habe ich den Test ein zweites Mal an einem USB 3.2 Gen 2 Port gemacht. So benötigt die V2 2 Minuten und 36 Sekunden für die Übertragung und die Geschwindigkeit beträgt durchschnittlich 655 MB/s. Damit ist die SSD von SanDisk immer noch beinahe eine Minute schneller als die von Samsung.
Beim letzten Test kopiere ich noch einen knapp 4 GB grossen Dateiordner mit RAW-Fotos. Hier ist die Extreme Pro V2 wieder doppelt so schnell wie die T7: 4 stehen 8 Sekunden gegenüber. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist aber nochmals kleiner als zuvor: Sie beträgt durchschnittlich 830 MB/s. Der Ordner beinhaltet mehr als 160 Dateien. Deshalb sind hier wieder eher die Lese- und Schreibraten des zufälligen Zugriffs entscheidend.
Fazit: Verdammt schnell – aber nur, wenn du das richtige Endgerät hast
Die Extreme Pro V2 ist die schnellste externe SSD, die ich je testen durfte. Jedoch konnte ich sie nicht auf meiner gewohnten Testbench durch die Benchmarks brausen lassen. Denn nur wenige Geräte unterstützen zurzeit USB 3.2 Gen 2x2. Den Standard brauchst du, um von der vollen Geschwindigkeit zu profitieren. Aber auch mit USB 3.2 Gen 2 ist die V2 immer noch verdammt schnell und schlägt die Konkurrenz von Samsung im selben Übertragungsstandard.


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