Hintergrund

Wie ich erfolgreich Indoor-Gras ziehe

Martin Jud
19.12.2023

Allmählich riecht es verdammt lecker in meinem neuen Cannabis-Zucht-Zelt. Eine Note exotischer Früchte nehme ich wahr. Erfahre, wie es so weit kam. Wie ich mein Grow-Equipment im Detail einsetze, um wunderschöne Blüten zu erhalten.

Erfahre in diesem Artikel in Kurzform, wie ich Anfang des Jahres versagt habe. Und ausführlich, wie ich jetzt erfolgreich Gras ziehe. Falls du ausserdem erfahren möchtest, warum ich eine neue Growbox gekauft habe und was die einzelnen Komponenten im Detail gekostet haben, schaust du in diesen Artikel rein:

Weshalb ich ausgerechnet die LED-Pflanzenlampe Lumatek Zeus 600W Pro 2.9 gekauft habe und so toll finde, erfährst du hier:

Der erste Versuch: Wie ich mit der neuen Growbox versagt habe (und Schuld trage)

Wie bereits erwähnt, ist mir ein erster Grow-Versuch Anfang Jahr misslungen. Dafür trage ich die Schuld – und zwar doppelt.

Fail Nummer 2: Ich habe während der Vegetationsphase zu früh auf stärkeres Licht umgestellt. Zurück auf schwächeres Licht bin ich, als dann die ersten Blätter aufgrund des «Sonnenbrands» gelbe und braune Stellen bekamen.

Leider habe ich von den Pflanzen keine Fotos in der Totalen gemacht. Einzig einen Schnappschuss einer Kopfblüte konnte ich beim Durchsuchen meiner Fotos finden:

Der zweite Versuch: Wie ich das neue Equipment erfolgreich einsetze

Umluft, Zuluft und Abluft – wie ich gegen Hitzestau vorgehe

Für Wind sorgen im Zelt drei Ventilatoren. Einerseits ein Turmventilator, der in einer Ecke auf einem umgedrehten Topf steht.

Die schicken die Luft auf Talfahrt und sorgen dafür, dass die Pflanzen auch oberhalb des Turmventilators eine frische Brise erhalten. Während der Vegetationsphase habe ich die Ventilatoren mit der Zeitschaltuhr der Lampe gekoppelt. Nun, in der Blüte, sind sie in Dauerbetrieb. Sie sind, obschon sie zu den leiseren Modellen gehören, das Lauteste am ganzen Setup.

Übrigens ist der Unterdruck auch sichtbar – die Zeltwand wird seinetwegen um wenige Zentimeter nach innen gezogen. Auf dem folgenden Bild siehst du, wie sich die Lampe wegen des Unterdrucks an der Aussenwand des Zelts abzeichnet.

Erde und Wasser – bloss nicht zu oft giessen

Zu viel oder zu wenig Wasser ist schädlich. Daher achte ich bereits beim Erde in den Topf geben darauf, dass ich diese weder zu fest noch zu locker einfülle. So kann überflüssiges Wasser gut sickern und die Wurzeln können atmen.

Eine echte Plage sind diese Schwärme. Manche Mücken bleiben auch gerne an den Blüten kleben, wo sie verenden. Sie dann mit einer Pinzette herauszupicken, macht keinen Spass. Daher schlage ich vor, die Erde vor ihrer Nutzung zu sterilisieren:

Falls du dich fragst, wo meine Samen herkommen: Die sind aus meiner Tiefkühltruhe. Dort haben sie luftdicht verpackt auf ihren Einsatz gewartet. So halten sie sich Jahre. Und nun braucht es nur zwei Tage in feuchter Erde, bis alle vier Sprösslinge das Licht des Zelts erblicken.

Licht – so klappt es mit der Luxus-Lampe

Die Angaben sind Richtwerte. Sie beziehen sich auf reguläre (feminisierte) Sorten, die in einem Zelt mit einer Grundfläche von 120 × 120 Zentimetern gezogen werden.

Als Grundlage für das von mir empfohlene Beleuchtungsschema haben Berichte in Foren und auch Tabellen, wie die folgende von Lumatek, gedient. Der Lampenhersteller empfiehlt für unterschiedliche Pflanzen je nach Entwicklungsstadium folgende photosynthetische Photonenflussdichte (PPFD):

Was ist mit Dünger und wo finde ich weitere Tipps und Hilfe zum Growen?

Wenn du auf Erde Gras ziehst und diese frisch gekauft ist, enthält sie meistens genügend Nährstoffe für die ersten 30 Tage. In diesem Fall ist während der vegetativen Phase der Pflanze kein Wachstumsdünger notwendig. Der ist erst dann wichtig, wenn du Erde nach einem ersten Grow-Durchgang ein zweites Mal nutzt. Oder wenn du deine Vegetationsphase entsprechend länger hältst.

Ausblick: Was ich dir im letzten Artikel zum neuen Cannabis-Zucht-Setup erzähle

Gerade habe ich ein Déjà-vu: Der verdammt grosse Appetit auf Süsses ist zurück. Kein Wunder, Schreiben braucht schliesslich viel Energie.

Es zieht mich richtiggehend zum Kühlschrank und zur Gefriertruhe. Ein Vanille-Eisbecher mit frischen Erdbeeren und einem Berg extra fetthaltiger Sahne wäre jetzt toll. Vielleicht auch mit einem halben Cookie garniert. Daher grüble ich, ob ich künftig in der Zeit, wo ich das Zelt nicht für Gras nutze, Beeren ziehen sollte. Die sind dann auch weniger kritisch von der Geruchsentwicklung her.

Dennoch brauchen auch diese immer frische Zu- beziehungsweise Abluft. Daher stelle ich dir in der letzten Folge dieser Mini-Serie meinen überdimensionierten, mächtigen Rohrventilator vor. Und den Aktivkohlefilter, der für neutralen Geruch im Haus sorgt. Ausserdem liest du als Bonus, wie hohe Stromkosten mein gesamtes Setup im Detail verbraucht.

Hier findest du Teil 4:

Titelbild: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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