«Poolside Lounge» von Charlotte Taylor und Hannes Lippert.
Hintergrund

Wie du aktuell trotzdem reisen kannst

Pia Seidel
13.5.2020

3D-Renderings nehmen dich auf Reisen zu imaginären Landschaften mit. So kannst du trotz geschlossener Landesgrenzen neue Orte erkunden, die du ganz sicher noch nie gesehen hast.

Die Kreationen füllen einen Teil der Lücke, die durch abgesagte Designwochen sowie Reiseverbote entstanden ist. Sie stellen eine nachhaltige, umweltfreundlichere Alternative Grossveranstaltungen dar, weil sie keinen anderen «Abdruck», ausser einem Augenschmaus hinterlassen. Neben zwei weiteren 3D-Künstler*innen erklärt mir Hannes, wie es zu den Bildern kommt und welche Chancen sich in Zeiten des Social Distancings durch Renderings eröffnen.

«Poolside Lounge»

Was ist die Idee hinter der «Poolside Lounge»?

Wie habt ihr das Bild erstellt?

Charlotte schickte mir erste Handskizzen und Moodboards von den Räumen. Ich fing als erstes an, die Räume und den Aussenbereich in 3D zu zeichnen. In einem zweiten Schritt experimentierte ich mit Fliesenfarben und Lichtstimmungen. Anschliessend wurde der Raum durch Details wie Bücher, Vasen und Möbelstücke lebendiger.

Benötigt es zu irgendeinem Zeitpunkt reale Elemente für ein Rendering?

Wie arbeitest du mit anderen 3D-Designerinnen und Designern zusammen?

Durch digitale Kommunikationsmittel ist es einfach, sich über die Distanz auszutauschen. Wir schicken uns Skizzen, Screenshots oder Moodboards. Bestenfalls verwenden wir die gleiche Software. Das dient einem problemlosen Datenaustausch und soliden Workflow. Dennoch finde ich es am besten, persönlich und vor Ort zusammenzuarbeiten. Dies minimiert Kommunikationsschleifen und schliesst den «Stille-Post-Effekt» aus.

Wie siehst du aktuell die Rolle von Renderings?

Ist deine Arbeit bereits gefragter als zuvor?

«Maison Pilat»

Wie kam es zu «Maison Pilat»?

Charlotte Taylor: Der imaginäre Standort für dieses Haus am Meer entstand erst, nachdem der erste Raum entworfen wurde. Der Blick auf die Sanddünen, das warme Licht und die Stimmung des Raumes evozierten das Gefühl einer französischen Küste, das von der «Dune du Pilat» inspiriert ist – der grössten Wanderdüne Europas an der Atlantikküste bei Arcachon in Frankreich.

Wie sind die einzelnen Bilder entstanden?

Verwendest du für solche Renderings auch physische Elemente?

In den Renderkollaborationen verwende ich zurzeit keine. Etwas, das ich für einige Kunstschaffende zu erforschen beginne, ist die Technologie des 3D-Scannens, um physische Möbel, Objekte und Räume zu digitalisieren.

Wie sehen die Kollaborationen mit anderen 3D-Studios aus?

Wie siehst du aktuell die Rolle von Renderings in Zeiten des Social Distancings?

«Population 001»

Was hat es mit diesem Rendering auf sich?

Alexis Christodoulouy: Ich wollte etwas kykladisches und ein Sommerfeeling zu einem Zeitpunkt kreieren, wenn der Herbst im Süden eintrifft und sich die Herbstblumenfarben einschleichen.

Wie hast du das Bild erstellt?

Wie Animations- und Architekturbüros, die Baupläne zeichnen, verwende auch ich 3D-Software und Modellierungswerkzeuge. Letztlich ist es der gleiche Prozess. Nur, dass ich meine Räume, anders als Architekturschaffende, aus dem Kopf gestalte. Und ich habe nicht vor, eine meiner Kreationen jemals zu bauen.

Benötigt «echte» Objekte für ein Rendering?

Ja, meine Tastatur, eine Maus, zwei Monitore und ein PC.

Wie arbeitest du mit anderen 3D-Kunstschaffenden zusammen?

Wir kommunizieren in der Regel nur via Mail und senden uns die Zeichnungen. Manchmal bin ich in der gleichen Stadt wie die andere Person, aber meistens ist es nur ein gutes altes Skype-Gespräch.

Stellst du einen steigenden Bedarf nach deiner Arbeit fest?

Es gab schon eine grosse Nachfrage vor dem Lockdown. Jetzt ist es einfach verrückt! Ich denke, Marken kämpfen darum, herauszufinden, wie sie ihre Produkte visualisieren können – ohne sie physisch zu fotografieren oder zu präsentieren. Das kann eine Chance sein, auch für die Zukunft.

Titelbild: «Poolside Lounge» von Charlotte Taylor und Hannes Lippert.

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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