Hintergrund

Was dein Büsi braucht: Das Wichtigste für Wohnungskatzen

Wohnungskatzen brauchen zum Wohlfühlen viel mehr als man glaubt: luftige Plätze, Unordnung und Katzenklos ohne Deckel. Plus einen Kumpel.

Ihr eindringlicher Appell gleich zu Beginn: «Ein Stubentiger ist keine anspruchslose Zimmerpflanze – im Gegenteil. Eine tatsächlich artgerechte Haltung stellt hohe Anforderungen. Sonst sind Langeweile, Depression, Übergewicht oder Verhaltensprobleme häufig vorprogrammiert.»

Eine Katze braucht Gesellschaft und sollte nicht den ganzen Tag allein zuhause verbringen. Sie will einen artgerechten Ausgleich zum Menschen. Einen Katzen-Kumpel. Den Rest skizzieren wir hier:

Multidimensional: Wie die Wohnung für die Katze beschaffen sein muss

Gute Verstecke entstehen übrigens auch im Handumdrehen, wenn man ein Tuch um die Beine eines Sessels schlingt oder einen oben geschlossenen Karton mit einem seitlichen Eingang versieht. Denn absoluter Sichtschutz ist ein elementares Katzenbedürfnis. Und Geschenkpapier kann zum Quell ewiger Freude werden – bis das Interesse daran von allein erlischt.

Kaspers Fazit: «Sterile, reduzierte Einrichtungen widersprechen völlig dem Wesen der Katze. Deshalb ist es ein Liebesbeweis, nicht immer alles sofort penibel wegzuräumen und für Abwechslung zu sorgen. Wohnungskatzen verbringen ihr ganzes Leben in denselben Räumen, weshalb es so wichtig ist, dass ihre Bedürfnisse im eigenen Lebensstil genügend Platz finden.»

Endlich Abenteuer: Kratzen und Spiele für Katzen

Trotzdem ist nichts wichtiger als regelmäßige Interaktion mit dem Menschen: Spielt mit euren Fellnasen täglich ausgiebig, das stärkt die Bindung und man lernt einander besser kennen. Auch schätzen Katzen die einfachen Dinge im Leben oft mehr als teure Designer-Utensilien: Papiertüten und Kartons also nicht gleich wegschmeißen – und mit einem gut platzierten Tuch über einem Sessel bietet man ihnen aufregende Verstecke, die nichts kosten.

Was sich immer lohnt ist ein «Fummelbrett», bei dem sich die Katze ihre Leckerlis erspielen bzw. erarbeiten muss. Man kann dieses aus Karton und Klopapierrollen recht einfach selbst basteln. Und da fressen leider oft das einzige Hobby von völlig unterbeschäftigten Wohnungskatzen ist, macht es sehr viel Sinn, das Trockenfutter konsequent z. B. in kleinen Schachteln mit Löchern anzubieten, damit das eher dem Mäusefangen gleichkommt.

Der Nase nach: Schnüffeln muss sein

All das trägt dazu bei, dass Katzen einen sehr empfindlichen und präzisen Geruchssinn haben, der es ihnen ermöglicht, selbst schwache Gerüche zu erkennen. Um Stubentiger bei Laune zu halten, musst du ihnen also etwas zum Riechen geben. «Nimm ihnen von draußen regelmäßig neue Duft-Eindrücke mit: Einen Zweig mit Blättern, Tannenzapfen, frisches Gras oder auch Heu von der Wiese, das in einer Kartonschachtel zum absoluten Highlight wird», sagt Claudia Kasper.

Sonne und Licht: Katzen-Zimmer mit Aussicht

Katzen lieben es, aus dem Fenster zu schauen, weil sie neugierige Tiere sind und gerne ihre Umgebung beobachten. Ihnen gemütliche Plätze mit Aussicht zu bieten, gehört zum A und O der Heimhaltung. «Leider haben viele moderne Wohnungen keinen Fenstersims mehr. Dann einfach eine Kommode zum Fenster schieben oder ein Bügelbrett davorstellen», rät die Tierpsychologin.

Besser oben ohne: Das stille Örtchen für deine Katze

Eine gute Katzentoilette ist sauber und geruchsfrei, steht an einem wenig frequentierten Ort und bietet genügend Platz für die Katzen – pro Tier sollte es ein Klo geben. Zwei Katzen brauchen also zwei Klos, und zwar auch deshalb, weil es ihrem natürlichen Verhaltensablauf entspricht, an einem Ort Kot und am anderen Ort Urin abzusetzen.

Titelfoto: shutterstock

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