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Haustiere: Für jedes Alter gibt es ideale Begleiter

Von der Wiege bis zur Bahre: Das Leben mit einem Vierbeiner zu teilen stärkt Körper und Geist. Nicht nur die ältere Generation profitiert von Verantwortungsgefühl, Halt und Hingabe zum Haustier.

Nach Westi 1 folgte dann noch Westi 2 und mittlerweile bereichert eine verhaltenskreative Hündin den Haushalt. Meine Mutter lebt nach dem Tod meines Vaters allein. Und der teuflisch-süße Vierbeiner hält ihre Beine und außerdem die Gemütsverfassung auf Trab. Die geflügelten Worte «Das letzte Kind trägt Fell» treffen also voll ins Schwarze.

Haustiere: Treue Begleiter sind im Alter tierisch gesund

Nach diesem kleinen Schwank aus meinem Leben folgt auch schon das erste Learning: Nicht in jedem Alter kann man das Herrchen oder Frauchen sein, das ein Tier verdient. Doch fast immer ist ein Tier, wenn es im Leben leiser wird, eine Wohltat für Körper und Seele. Wissenschaftlich ist sein therapeutischer Nutzen längst bewiesen.

Paradigmenwechsel: Fellkinder statt Kinder?

Und jetzt kommt‘s dicke: Mehr als die Hälfte der Millennials gaben bei der Befragung an, dass sie lieber ein Haustier adoptieren würden, als ein eigenes Kind zu bekommen. Besonders ausgeprägt war dieser Gedanke bei Katzenbesitzerinnen und -besitzern: Hier ziehen 63 Prozent einen Stubentiger dem menschlichen Nachwuchs vor.

Und Millennials, davon gibt es viele: In der Schweiz war im Jahr 2021 die Vorgänger-Generation X auf dem Arbeitsmarkt immer noch in der Mehrheit (35,9 Prozent), haben aber nur 0,7 Prozent Vorsprung auf jene dominante Altersklasse, die sich für Leine und Kratzbaum und gegen den Kinderwagen entscheiden möchte.

Erstes Lebensdrittel: Drum prüfe, wer sich bindet

Haustiere trainieren unsere sozialen Fähigkeiten von Kindesbeinen an. Aber sie sind kein Spielzeug, sondern fühlende Lebewesen mit unterschiedlichen Bedürfnissen abseits der Kuscheleinheiten. Nur wenn die ganze Familie sie erfüllen kann, sollte diese große Verantwortung übernommen werden.

Ab circa acht, neun Jahren können sich Kinder um ein eigenes Kleintier im Haushalt kümmern. Für Katze oder Hund sind sie erst ab 14, 15 Jahren reif genug – so die allgemeine Expertinnen-Meinung. Allerdings gilt es zu beachten, dass jedes Tier eine eigene Persönlichkeit hat – manche Katzen reagieren etwa ziemlich verschnupft, wenn plötzlich ein Baby die Familie bereichert, andere sind hellauf begeistert.

Kinder und Jugendliche bekommen dort alle Informationen zur Haltung von Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Goldhamstern, Wellensittichen, Rennmäusen, Ratten, Fischen und Kaninchen samt einem Quiz, mit dem sie herausfinden können, welches Tier zu ihnen passt. Außerdem online: Ein Heimtier-Vertrag, der dabei hilft festzulegen, wer für die Tiere sorgt.

Zweites Lebensdrittel: Egal welches Tier aber eher mehr als eins

Aber im Sommer des Lebens dürfte man laut der US-Untersuchung auf Rudelbildung setzen: Die Mehrheit befindet ausreichend tierische Gesellschaft für artgerechter und hält daher häufig gleich mehrere Haustiere.

Drittes Lebensdrittel: Gleich und gleich gesellt sich gern

Und ansonsten? Adopt, don‘t shop. Gerade in den Tierheimen und auf Pflegestellen warten viele Vierbeiner auf einen liebevollen Platz. Das gilt übrigens für jede Generation.

Titelfoto: shutterstock

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Lebe lieber ungewöhnlich: Ob Gesundheit, Sexualität, Sport oder Nachhaltigkeit, jedes Thema will entspannt, aber aufmerksam entdeckt werden. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und niemals ohne Augenzwinkern.


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