Vier Stabmixer im Vergleichstest
Ratgeber

Vier Stabmixer im Vergleichstest

Simon Balissat
22.12.2019

Wedelst du wie wild mit deinem Zauberstab, bist du entweder Harry Potter, Pornodarsteller oder stehst in der Küche. Letzteres ist bei mir der Fall. Ich teste vier der bekanntesten Stabmixer für dich.

Hast du gewusst, dass der Pürierstab eine Schweizer Erfindung ist? Roger Perrinjaquet meldete das «tragbare Küchengerät» 1950 zum Patent an. Das Gerät hat sich seither weiterentwickelt. Heute kriegst du zum normalen Pürierstab Aufsätze mit Schwingbesen, Schneidern und Häckslern. Alles nett. Ich bleibe dem Urpatent treu und teste nur den wichtigsten Aufsatz: den Pürierer. Testdisziplinen sind Suppe und Smoothie.

Die vier Kandidaten

Im Test sind vier Geräte, die sich vor allem im Zubehör und der Wattzahl unterscheiden. Weil die Hersteller ihre Geräte mit kryptischen Zahlen und Buchstaben bezeichnen, verpasse ich ihnen neue Namen.

Bamix DeLuxe 180: Das Original

Bamix war die erste Firma, die einen Pürierstab auf den Markt brachte und ist heute noch im Geschäft. Beim «Original» kannst du nicht den ganzen, vorderen Teil auswechseln, sondern nur die Messer. Das macht die Reinigung etwas umständlich. Toll finde ich hingegen das Spiralkabel. Damit kommt dir nichts in den Weg.

Bosch MSM88190: Der Durchschnittliche

Das ist der absolute Durchschnitt. Den Mixstab kannst du abnehmen, das Gerät hat 800 Watt, es gibt diverse Aufsätze und Geschwindigkeitsstufen und ein Spiralkabel. Auch im Preis macht der «Durchschnittliche» seinem Namen alle Ehre.

KitchenAid 5KHB2571: Der Modulare

Als einziger Hersteller im Test spendiert KitchenAid seinem «Modularen» einen eigenen Koffer. Das gibt schon die ersten Pluspunkte. Die Teile im Koffer kannst du nach belieben zusammenstecken, damit der Pürierstab länger oder kürzer ist. Diese Ideen können sich die anderen Hersteller gerne abschauen.

Lässt sich sehen: Im Koffer ist das Gerät von KitchenAid gut verstaut.
Lässt sich sehen: Im Koffer ist das Gerät von KitchenAid gut verstaut.

Braun MQ 9047X: Der Millenium Falcon

Der schwarz-grüne Pürierstab von Braun sieht aus wie ein Raumschiff, daher habe ich ihn (ganz dem Star-Wars-Hype verfallen) «Millenium Falcon» getauft. Mit 1000 Watt hat er die höchste Leistung aller Mixer im Test. Zudem lässt sich die Power stufenlos am Druckknopf verstellen, was wirklich intuitiv ist. Ob das aber auch für den Hyperlichtsprung im Suppen-Game reicht?

Die Suppe

Dreissig Sekunden lang vorgekochte Kürbisstücke und Suppengemüse pürieren. Damit kommt jeder Pürierstab klar. Hoffentlich auch. Das ist die Paradedisziplin und wenn der Stabmixer nicht einmal die schafft, dann brauchst du ihn gar nicht zu kaufen. Unterschiede gibt es bei der Sauerei, die entsteht. Hier hat das Original von Bamix die schlechtesten Karten, da du nicht den ganzen vorderen Teil abnehmen kannst. Das heisst, du kannst nicht einfach den Vorderteil ausklinken und diesen dann in den Geschirrspüler stellen. Du musst das ganze Teil irgendwie zum Spülbecken bringen. Völlig unpraktisch.

Mit der Suppe kommen alle klar
Mit der Suppe kommen alle klar

Schwieriger ist die nächste Disziplin.

Der Smoothie

Hier gilt es ernst. Gefrorene Früchte, Nüsse und etwas Wasser zu einem Smoothie verarbeiten geht sicher besser im Standmixer mit ordentlich Leistung.

  • Ratgeber

    Standmixer-Kaufberatung: Diese Geräte machen die besten Smoothies

    von Stefanie Enge

Tatsächlich haben das Original von Bamix und der Durschnittliche von Bosch ihre liebe Mühe mit meinem Test. Nach einer Minute Mixen sind noch deutlich Stücke zu erkennen. Achtung, Erstickungsgefahr!

Sowohl der modulare Mixer von KitchenAid, als auch der Millenium Falcon von Braun kommen viel eher mit den Knacknüssen und gefrorenen Beeren klar. Was auffällt, ist, dass der Millenium Falcon viel ruhiger mixt. Beim modularen Mixer von KitchenAid machst du eine falsche Bewegung und dein Tisch sieht aus wie ein Tatort.

Links oben das Original, links unten der Durchschnittliche, rechts oben der Modulare und rechts unten der Millenium Falcon
Links oben das Original, links unten der Durchschnittliche, rechts oben der Modulare und rechts unten der Millenium Falcon

Fazit

Ich wiederhole mich für alle faulen «direkt zum Fazit»-Springer: Ich habe ausschliesslich die Pürierfunktion der Mixer getestet. Über Häcksler, Schwingbesen und sonstige Aufsätze habe ich kein Urteil gefällt, da die so unterschiedlich sind.

Für mich gibt es zwei Testsieger.

Der modulare Mixer von KitchenAid und der «Millenium Falcon» von Braun. Sie überzeugen vor allem dank ihrer Power beim Zerkleinern von Nüssen und gefrorenen Beeren. Der KitchenAid kommt in einem sehr nützlichen Koffer, in dem alles schön verstaut ist. Beim Braun hat mir gefallen, dass ich stufenlos mit mehr Druck am Schalter die Stärke verstellen kann. Die beiden sind auch die teureren Geräte im Test. Qualität hat ihren Preis.

Der Durchschnittliche von Bosch ist wirklich… Durchschnitt. Mehr braucht es nicht zu sagen. Das Original von Bamix fällt bei mir leider durch. Das Design der Schweizer Firma wirkt altbacken. Die kleinen Klingen sind schwierig zu wechseln und gehen bei mir innert weniger Wochen verloren. Hier ist eine Neuentwicklung zwingend notwendig.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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