Siri Schubert
Hintergrund

Siris Freiluftlabor: So gelingt der spontane Camping-Kurztrip

Einfach mal raus am Wochenende – aufs Velo und los. Mit einem 509 Gramm leichten Zelt, Schlafsack und Isomatte in meinen Fahrradtaschen verbrachte ich eine wunderbare Nacht im Freien.

Manchmal braucht es einfach einen kurzen Tapetenwechsel. Bewegung an der frischen Luft, ein bisschen Natur und eine Übernachtung unter freiem Himmel. Solche kleinen Abenteuer bringen Entspannung und wohlverdiente Pausen von allgegenwärtigen Bildschirmen und Alltagsroutinen.

Leichte Ausrüstung, ohne auf Komfort zu verzichten

Mein bevorzugtes Reisekopfkissen ist das Cocoon Air Core Pillow Microlight, das ich nicht nur wegen des geringen Gewichts mag, sondern auch, weil es für ein aufblasbares Kissen angenehm wenig Geräusche beim nächtlichen Drehen des Kopfes macht.

Durch das hügelige Seetal zur Übernachtungswiese

Selbst wenn ich bei allem, was ich einpacke, auf geringes Gewicht und Volumen achte – am Schluss sind die Taschen voll. Da sich das Gepäck gerade an Steigungen bemerkbar macht, radle ich langsam und gemütlich.

Das Ziel ist Genuss und nicht, einen Streckenrekord aufzustellen. Zudem will ich möglichst wenig schwitzen, da ich nur ein Minimum an Wechselwäsche aus Merinowolle dabei habe. Beim Bauernhof angekommen, bin ich begeistert von der Ruhe und dem schönen Ausblick übers Seetal. Auf dem Hof gibt es nicht nur ein rustikales WC und eine Dusche, sondern auch eine Kaffeemaschine für Gäste. Perfekt.

Jetzt geht’s ans Zeltaufbauen. Eigentlich ist es einfach mit der faltbaren Stange, wenn man den Dreh raus hat. Ganz intuitiv ist es aber nicht. Deshalb hätte ich mir zuvor die Online-Anleitung anschauen sollen. Aber so etwas geht bei spontanen Ausflügen schon einmal unter. Einmal gemacht, ist der Zeltaufbau aber tatsächlich kinderleicht. Da Innen- und Aussenzelt gemeinsam aufgestellt werden, ist es in ein paar Minuten zu schaffen.

Von den Massen her ist das kleine Zelt perfekt für eine Person geeignet:

  • Länge: 230 Zentimeter
  • Breite: 120 Zentimeter
  • Höhe: 70 Zentimeter
  • Packmass: 27 x 8 x 22 Zentimeter
  • Gewicht: 509 Gramm

Mit einer Körpergrösse von 164 Zentimetern ist das Zelt für mich geräumig. Ich kann meine Kamera und andere Wertgegenstände bequem am Kopfende unterbringen. Grössere Menschen werden dagegen nicht so viel Platz haben.

Gelungene und praxistaugliche Features

Richtig gut gefällt mir das Mini-Vorzelt, in dem Schuhe und andere Dinge, die nicht nass werden sollen, in Griffweite bleiben. Das Innenzelt schützt vor Insekten und anderen unliebsamen Besuchern und das mit einer Stange erhöhte Fussende verhindert, dass ich versehentlich die Aussenhaut des Zeltes berühre und so Feuchtigkeit eindringen kann.

Dass das Zelt durchdachte Details aufweist, überrascht mich nicht. Denn das schottische Unternehmen Vango ist seit 1966 in der Outdoorbranche tätig. Die Erfahrungen, die sie in dieser Zeit gesammelt haben, fliessen in die Produkte, die von kleinem Ultraleicht- bis hin zu grossem Familienzelt reichen, ein.

Die Nacht im Freien

Sobald es Abend wird, steige durch die Öffnung ins Zelt und sinke bequem in die Aotrom Thermo Matte. Dank der strukturierten Oberfläche und der Luftkanäle passt sie sich der Körperform an. Mit der Stirnlampe am Kopf lese ich noch ein bisschen, bevor ich einschlummere.

Tatsächlich ist eine wärmedämmende Isomatte beim Campen für guten Schlaf unerlässlich. Denn der Boden ist meist deutlich kälter als die Luft. Da der Schlafsack an der Körperunterseite komprimiert wird, wärmt er nicht so gut. Hier leistet eine Isomatte gute Dienste, da sie dafür sorgt, dass die Kälte des Bodens nicht bis zum Körper vordringt.

Trocken geblieben bin ich auch. Zwar hatte sich reichlich Tau an der Aussenhaut des Zeltes gesammelt, aber nach innen gedrungen war davon nichts. Die Silikon-beschichtete äussere Hülle des «F10 Neon UL1» hat gute Dienste geleistet.

Gutes Material für kleine und spontane Abenteuer

Mit knapp über 500 Gramm Gewicht und einem kompakten Packmass lässt sich das Zelt problemlos mitnehmen. Und nach dem Übernachten passt es auch gut wieder in die Hülle. Da der Stoff sehr dünn ist, sollte das Packen behutsam erfolgen, um ihn nicht versehentlich mit den Heringen oder dem Gestänge zu beschädigen.

Das «F10 Neon UL1» von Vango eignet sich fürs Bikepacking, für Trekking-, Pakcraft- und Kanu-Touren, für mehrtägige Trailrunning-Events und andere Etappen-Veranstaltungen. Da es mehr Schutz und besseres Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement bietet, sehe ich es als gute Alternative zu Tarp oder Biwaksack.

In Siris Freiluftlabor teste ich neue Trends, geniale Hacks und Outdoor- sowie Sportausrüstung unter realen Bedingungen. Folge mir für weitere Mikroabenteuer unter freiem Himmel und Tipps, wie diese am besten gelingen.

Titelbild: Siri Schubert

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.


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