
High Peak Tunnelzelt Como 6.0
Tunnelzelt, 9 kg, 6 Personen
Als Alt-Pfadi reichen meine frühesten Camping-Erinnerungen weit in die Vergangenheit zurück. Geholfen haben mir diese bei meinen Campingferien mit der Familie nur bedingt. Was du für einen entspannten Campingurlaub alles einpacken solltest.
Diesen Sommer war es so weit. Zwar hatten wir als Familie immer mal wieder tageweise Zelt-Luft geschnuppert. Doch nun machten wir ernst. Ganze zwei Wochen campen – am Stück – waren geplant. Ursprünglich sollten es zwei Aufenthalte in der Schweiz sein. Weil der Juli dieses Jahr aber wortwörtlich ins Wasser fiel, reisten wir spontan auf einen Campingplatz in der Toskana.
Die Reisevorbereitung gestaltete sich dabei wenig überraschend aufwendiger und nervenaufreibender als bei einem Aufenthalt in einer Ferienwohnung, geschweige denn in einem Hotel. «Was müssen wir für einen angenehmen Aufenthalt auf dem Zeltplatz mitnehmen? Welche Camping-Gadgets erleichtern uns den Aufenthalt?», lauteten die zentralen Fragen.
Inzwischen sind wir zurück, das Gepäck ist ausgepackt und das Zelt wieder trocken. Vor allem aber sind wir um zwei Wochen Camping-Erfahrung reicher.
Hier also Tipps und Inputs eines Neo-Campers.
Erst einmal musste ein anständiges Zelt her. Da wir quasi versuchsweise campieren gingen – es konnte gut und gerne bei diesem einen Mal bleiben –, wollten wir ein nicht allzu teures Zelt kaufen. Schliesslich entschieden wir uns für ein Modell von High Peak für sechs Personen.
High Peak Tunnelzelt Como 6.0
Tunnelzelt, 9 kg, 6 Personen
Preislich im unteren Mittelfeld schien es uns doch genügend Platz und Komfort zu bieten. Tatsächlich erfüllte das Zelt seine Dienste. Selbst nach einem Gewitter in der letzten Nacht war es innen trocken.
Und doch sind wir nicht ganz zufrieden mit unserem Kauf. Der Grund: Zwei der Fiberglas-Zeltstangen hielten dem Druck nicht stand und brachen. Das Zelt liess sich beim zweiten Aufenthalt im Tessin zwar trotzdem aufstellen. Doch winzig kleine Fiberglas-Spriessen drangen beim Aufbau schmerzhaft in die Finger ein.
Fazit: Sollten wir regelmässiger campen gehen, würden wir uns wohl für ein teureres und somit qualitativ hochstehenderes Zelt entscheiden.
Easy Camp Familien-Tunnelzelt Leka Twin 6 (olivgr?n, Modell 2025)
Tunnelzelt, 13.40 kg, 6 Personen
Welches Zelt auch immer: Es empfiehlt sich in jedem Fall, das Zelt auf eine Plane zu stellen, die für einen trockenen Zeltboden sorgt.
Nicht als zwingend, aber als äusserst praktikabel hat sich derweil ein kleiner Teppich vor dem Zelteingang erwiesen. Spätestens beim Teppich mussten die Kinder und wir Eltern die Schuhe jeweils ausziehen.
Das Zelt hatten wir nun also. Doch worin und vor allem worauf wollten wir schlafen? Schlafsäcke mussten wir keine kaufen, davon hatten wir schon vier mit Kunstfaserfüllung. Diese haben den Vorteil, dass sie leichter sind als Daunenschlafsäcke und weniger Feuchtigkeit aufsaugen als Letztere.
Natürlich hätten es auch Daunenschlafsäcke getan, die in der Regel besser vor frostigen Nächten schützen. Nachteil ist, dass sie voluminöser und schwerer sind.
Apropos Kälte: Die Tessiner Nächte waren dann doch merklich frisch und wir fröstelten ein wenig in unseren dünnen Polyesterschlafsäcken. Freunde liehen uns aber Seidenschlafsäcke aus, die wir in unsere Schlafsäcke legten. Und siehe da: Die dünnen Körperhüllen isolierten tatsächlich.
Bei den Isomatten waren wir uns nicht sicher. Sollten wir tatsächlich teure Matten kaufen oder doch auf billigere Produkte ausweichen? Die Lösung lag schliesslich darin, dass wir von Freunden hervorragende Isomatten ausleihen durften. Nicht ganz billig, jedoch jeden Franken wert. Wer will in den Ferien schon schlecht schlafen?
Zwar hatten wir nicht vor, in den Ferien allzu oft zu kochen. Aber den Morgenkaffee und ab und an einen Teller Pasta wollten wir schon selbst zubereiten können. Auch einen Doppel-Gaskocher durften wir von Freunden ausleihen.
Wenn es ein Utensil gibt, das eigentlich in keinem Campingurlaub fehlen darf, dann ist es der Kaffeekocher von Bialetti.
Wer einen etwas kleineren Kocher bevorzugt, kann auch auf einen Treibstoffkocher ausweichen.
Und wer nicht auf Gas angewiesen sein will und über einen Stromanschluss verfügt, kann sich natürlich auch eines Elektrokochherds bedienen.
Es fehlte wenig, und wir hätten einfach eine stinknormale Kühlbox mitgenommen.
Mit der Gewissheit, dass wir in Italien Temperaturen um die 30 Grad haben werden, entschieden wir uns, eine strombetriebene Box mitzunehmen.
Zum Glück ist mein Schwager im Besitz einer solchen und wir durften sie ausleihen. Milchprodukte, Fleisch und Gemüse blieben dank des portablen Kühlschranks lange frisch und haltbar.
Beim Campinggeschirr ist die Auswahl möglicher Produkte riesig. Alleine Galaxus führt über 2000 Produkte. Grundsätzlich gilt: Das Geschirr sollte möglichst leicht und doch robust sein. Was wir leider nicht dabei hatten und bei unserem nächsten Camping-Aufenthalt unbedingt mitnehmen würden, ist ein faltbarer Wasserkanister.
Fast schon ein «must have» ist ein ebenfalls faltbarer Geschirrkorb, den man voll bepackt mit dreckigem Geschirr zur Waschstation trägt.
Und weil ein bisschen Stil selbst beim Campieren nicht verboten ist und man Wein nicht aus Plastikbechern trinken will, seien an dieser Stelle Weingläser aus Kunststoff empfohlen.
Beim Tisch hatten wir uns – leider – für ein preisgünstiges Modell entschieden. Dieser war nicht nur sehr klein, sondern vor allem nicht sehr stabil.
Hier lohnt es sich definitiv, ein paar Franken mehr auszugeben, damit beim Brotschneiden nicht das Müsli über das Schälchen schwappt.
Fast noch wichtiger als die Wahl des Tisches ist die Wahl der Stühle und Hocker. Auch hier ist die Qual der Wahl mit fast 1000 Produkten sehr gross. Der Klassiker ist der Faltstuhl. Ziemlich billig, aber auch nicht sehr komfortabel.
Wer genügend Platz im Auto hat, kann gerne auch so ein Modell mit in die Ferien bringen.
Wir waren jedoch vor allem von diesem Modell angetan. In diesen Stühlen beobachteten wir den Sonnenuntergang jeweils sehr gemütlich sitzend.
Wer zum ersten Mal campen geht, der wird mit Einbruch der Nacht zum ersten Mal merken, wie sehr ihm der Lichtschalter fehlt. Mein Tipp: Eine Stirnlampe, weil du dadurch immer beide Händ frei hast.
Um ein wenig Licht im Innern des Zeltes zu haben, entschieden wir uns für eine aufladbare Akku-Lampe, die sich einfach unter das Zeltdach hängen liess.
Wer auf dem Tisch Licht haben will, damit man auch sieht, was man gerade isst, dem kann ich diese Gaslampe empfehlen.
Besonders angetan war ich vom Anblick kleiner LED-Lämpchen, die an einer Schnur aneinandergereiht sind und jedem Zelt oder Wohnwagen einen besonderen Zauber verleihen.
Und für die Romantikerinnen und Romantiker unter euch gibt es natürlich auch die gute, alte Sturmlampe.
Ich gebe es zu: Ich kam mir vor wie ein blutiger Anfänger, als ich begann, mit meiner Packschnur lauter Wäscheleinen zu basteln – und es waren nicht wenige. Denn es gibt kaum etwas Praktischeres als meterlange Leinen, auf denen man nasse Badetücher und sonstige Kleidungsstücke aufhängen kann.
Neidisch blickte ich zu meinen Nachbarn, die eine richtige Campingschnur dabei hatten.
Darüber hinaus darf ein richtiges Seil beim Campieren nie fehlen; es findet fast immer Verwendung.
Wer seine Wäsche nicht auf einer Leine aufhängen will, dem sei dieser Campingschrank empfohlen.
Oder noch praktischer, dieses aufhängbare Wäscheregal.
Falls es der Platz auf deiner Parzelle zulässt und diese von Bäumen umgeben ist, – was ich für dich wegen des Schattens hoffe – empfehle ich dir wärmstens, eine Hängematte mitzunehmen.
Und wer es besonders komfortabel, um nicht zu sagen dekadent mag, der kann sogar ein aufblasbares Sofa mit sich führen.
Nun: Ein Sofa hatten wir nicht dabei. Trotzdem würde ich unseren ersten richtigen Campingurlaub mit der Familie im Nachgang als gelungen bezeichnen, wenngleich natürlich noch viel Zelt-Luft nach oben besteht.
Wir hatten an fast alles gedacht und eigentlich alles Wichtige dabei. Neben einem anständigen Zelt – wobei man vorzugsweise sowieso nur an Orte geht, wo es wenig bis gar nicht regnet – lohnt es sich vor allem, in gute und bequeme Isomatten zu investieren. Denn nur wer gut schläft, kann die Ferien richtig geniessen.
Zweifachpapi, nein drittes Kind in der Familie, Pilzsammler und Fischer, Hardcore-Public-Viewer und Halb-Däne. Was mich interessiert: Das Leben - und zwar das reale, nicht das "Heile-Welt"-Hochglanz-Leben.