
Neue Erhebung: Der Mehrheit der Schweizer Familien fehlt das Geld
Für über die Hälfte der Familien in der Schweiz ist das Einkommen knapp oder das Geld reicht nicht. Das zeigt eine Umfrage bei mehr als 2000 Familien in allen Landesteilen. Als Konsequenz überlegen sich viele, ihr Arbeitspensum zu erhöhen.
Wo drückt der Schuh? Das wollen Pro Familia, der Schweizer Dachverband der Familienorganisationen, und die Vorsorgeversicherung Pax jährlich von Familien in der Schweiz wissen. Seit Donnerstag sind die neuesten Umfrage-Ergebnisse publik. Sie zeigen deutlich: Der Schuh drückt im Portemonnaie. Und zwar mehr als noch vor einem Jahr.
Für mehr als die Hälfte der befragten Familien (52 Prozent) reicht das Einkommen nur knapp oder gar nicht. Im Vorjahr betrug der Wert noch 47 Prozent. Analog hat der Anteil von Familien, die kein Geld (30 Prozent) sparen können, zugenommen.
Weniger Geld, mehr Arbeit
Geldthemen wie Krankenkassenprämien, steigende Preise und Wohnkosten beschäftigen die Familien am stärksten – und stärker als noch im Vorjahr. Dafür haben andere Themen wie Gesundheit oder Klimawandel und Umweltschutz an Relevanz eingebüsst. Auch die Sorgen um die Energieversorgung und -sicherheit sind nicht mehr so gross. Die Corona-Pandemie beschäftigt fast gar nicht mehr.

Quelle: Familienbarometer
Abstriche machen die Familien am ehesten bei Ferien, Restaurantbesuchen und Freizeitaktivitäten. Auch bei diesen Posten mehr als noch im Vorjahr. Und knapp die Hälfte der Familien (49 Prozent) überlegt sich, ihr Arbeitspensum zu erhöhen. Das führe zu einer Herausforderung bei der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, gibt Philippe Gnaegi, Direktor von Pro Familia Schweiz, zu bedenken. «Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird erschwert, wenn die passenden Rahmenbedingungen nicht gegeben sind.»
Pessimistischer Blick in die Zukunft
Spannend: Trotz finanziellem Druck geben sich die Befragten schweizerisch bescheiden und optimistisch. Vier von fünf (80 Prozent) geben an, mit ihrem Familienleben zufrieden zu sein. Sogar leicht mehr als noch im Vorjahr (76 Prozent). Nicht überraschend ist, dass die Zufriedenheit mit höherem Einkommen ansteigt.
Pessimistisch wird dagegen in die Zukunft geblickt: 79 Prozent der Familien gehen davon aus, dass sich ihre Situation über die nächsten drei Jahre verschlechtern wird.
Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.