
Wo drückt der Schuh? Schweizer Familien geben Auskunft
Eine Befragung von mehr als 2000 Familien in der Schweiz hat ergeben: Die Zufriedenheit ist hoch – noch. Denn die Mehrheit befürchtet eine düstere Zukunft.
Der Schweizer Familienbarometer ist neu und soll ab jetzt jährlich Familien in der Schweiz den Puls fühlen. Für seine Premiere haben Pro Familia und die Vorsorgeversicherung Pax insgesamt 2084 Familien in allen Landesteilen befragt.
Die gute Nachricht: Mehr als drei Viertel (76 Prozent) sind mit ihrem derzeitigen Familienleben zufrieden. Allerdings rechnen über zwei Drittel (68 Prozent) damit, dass sich die allgemeine Situation in den kommenden drei Jahren verschlechtern wird. Anlass zur Sorge geben vor allem finanzielle Themen: Krankenkassenprämien zum Beispiel oder Wohnkosten, Inflation, aber auch das Schulwesen. Andere aktuelle Gesellschaftsthemen wie Unsicherheiten infolge von Kriegen, Jugendgewalt oder Einwanderung beschäftigen dagegen eher weniger.

Quelle: Familienbarometer
Zu wenig Geld in der Familienkasse
Bei fast der Hälfte (41 Prozent) der befragten Familien reicht das Geld nur knapp für die Bedürfnisse des täglichen Lebens aus. Bei sechs Prozent reicht das Einkommen nicht.
Familien sparen in erster Linie bei den Ferien (40 Prozent) ein. Aber auch bei Restaurantbesuchen (33 Prozent), Freizeitaktivitäten wie Kino oder Ausflügen (27 Prozent) und bei den regelmässigen Hobbys gibt es Abstriche.

Quelle: Familienbarometer
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt denn auch an, dass mehr finanzielle Ressourcen am meisten zu einer Verbesserung des Familienlebens beitragen würden. An zweiter Stelle, etwas abgeschlagen, mit 32 Prozent, steht mehr Freizeit mit der Familie. Und drittens: ein tieferes Stressniveau (27 Prozent).
Vereinbarkeit okay, Babypause zu kurz
Gefragt wurde auch nach der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben. Damit sind 64 Prozent «eher» bis «sehr» zufrieden. Die Massnahmen ihres Arbeitgebenden zur Förderung der Vereinbarkeit erachten ebenfalls mehr als die Hälfte als okay. Mit mehr Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit, mehr Homeoffice- und Teilzeitmöglichkeiten liesse sie sich noch steigern. Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub sind allerdings zu kurz, dessen sind sich 66 beziehungsweise 64 Prozent einig.
Titelfoto: Shutterstock/David Prado PeruchaAnna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.