
Ratgeber
Kunst am Tablet: 6 Apps im Überblick
von Michelle Brändle

Mit Künstlicher Intelligenz können die meisten Leute Bilder erstellen. Selbstgemalt finde ich aber besser – und es macht viel mehr Spass. Ich zeige dir, wie das einfach geht.
In meiner iPad-Kreativkurs-Serie zeige ich dir, wie du mit digitalen Kunstprogrammen deine eigenen Bilder malst. In diesem Teil widme ich mich einer süssen Weihnachtsillustration. Die kannst du personalisieren und deinen Liebsten per Smartphone oder ausgedruckt per Post zukommen lassen.
Falls du für die Grundlagen der digitalen Kunst nochmals zurückblicken möchtest, findest du hier meine vergangenen Artikel:
Im Folgenden zeige ich dir ein Katzenmotiv als Schritt-für-Schritt-Anleitung mit dem Programm «Procreate» auf meinem iPad. Das Bild lässt sich auch mit anderen Malprogrammen zeichnen.
Katzenmotive gehen immer. Und ein schlechter Wortwitz dazu erst recht.
Für das knuffige Fellknäuel beginne ich auf einer A4-Leinwand im Hochformat mit den Grundformen. Bestens geeignet dafür ist das Bleistiftwerkzeug des Malprogramms. Bei Procreate nutze ich den «6B-Bleistift».

Nun erstelle ich eine Ebene darüber und setze die Deckkraft der Grundlagenebene auf 50 Prozent runter. Dann kommen – ebenfalls mit dem 6B-Bleistift – die genaueren Details. Die arbeite ich so lange aus, bis sie mir gefallen.

Danach kann ich die Grundlagenebene ganz ausblenden und bei der neuen Bleistiftebene die Deckkraft herunterschrauben. Auf eine dritte Ebene kommen nun die finalen Aussenlinien der Illustration. Mein Lieblingspinsel dafür heisst bei Procreate «Mercury».

Für die Farben lege ich eine vierte Ebene unter den Aussenlinien an. Nun definiere ich die Aussenlinien als «Referenzebene». Diese Möglichkeit gibt es in fast allen Kunstprogrammen. Sie definiert die schwarzen Linien als Grenze. Anschliessend kann ich die Farben – ich befinde mich dabei auf Ebene 4 – von der Farbpalette direkt in die gewünschten Felder ziehen. So habe ich die Illustration ratzfatz ausgemalt. Den Hintergrund mache ich in diesem Schritt Grün.

Für mehr Struktur dürfen Schattierungen nicht fehlen. Damit ich dabei nicht über den Rand male, lege ich die Schattierungsebene über die Farbebene und definiere sie als «Clipping Maske». So ist sie an die darunterliegende Ebene gebunden und färbt nur dort ein. Nun wähle ich einen groben Pinsel in einer dunkleren Farbe als die Grundierung – hier verwende ich den Pinsel «Oberon».

Zu guter Letzt bekommt die Katze eine leuchtende Dekoration. Dafür male ich auf einer eigenen Ebene mit Grün, Rot und Gelb dicke Punkte überall auf die Fellnase. Am einfachsten geht das mit einem gross eingestellten Rundpinsel.
Die Ebene dupliziere ich anschliessend. Die entstandene Kopie bekommt mit dem Filter «Gauss’sche Unschärfe» den gewünschten Leuchteffekt. Ist dir das zu wenig, dupliziert du diese Ebene nochmals.

Wenn du magst, schreibst du auf eine allerletzte Ebene noch deine Weihnachtsgrüsse und fertig ist die selbstgemalte Weihnachtskarte. Für jede Person kannst du individuell Namen und Gruss anpassen und das Ergebnis als Bilddatei abspeichern.

Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.
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