Hintergrund

Lass mich für dich sehen

Sein durchdringender Blick ist das Erste, das mir an ihm auffällt. Als ich ihm gegenüber sitze, spüre ich irgendwie bereits, was er meint, wenn er später im Gespräch sagen wird: «Ich muss das einfach machen.» Begegnung mit Mike Bär, Laufguide.

Seit rund drei Jahren begleitet Mike nun Hans-Peter Schmid bei seinen Läufen. Zwischen den beiden Männern hat sich in dieser Zeit eine Freundschaft entwickelt. Was denn die konkrete Aufgabe eines Guides sei, will ich von Mike wissen. «Einfach gesagt, mit einem sehbehinderten Menschen zu rennen», antwortet er. Bei ihnen ginge dies unterdessen aber weiter. So begleitet Mike Hans-Peter auch an Wettkämpfen.

Wie läuft so ein Wettkampftag ab?
Wichtig ist die saubere Rennvorbereitung: Wo rennen wir, wie sieht das Terrain aus, wo holen wir die Startnummer ab, wo ziehen wir uns um, wo können wir uns aufwärmen? Wie kommen wir zum Start und wie nach dem Lauf wieder nach Hause? Die ganzen organisatorischen Fragen halt.

Wo trainiert ihr?
Wir sind oft am Greifensee. Eine Runde hat dort 17 Kilometer und es läuft sich auf dem guten Belag angenehm. In der Stadt waren wir schon lange nicht mehr. Im Sommer hat es einfach zu viele Menschen. Und wenn wir doch in der Stadt unterwegs sind, dann laufen wir oft dem Seebecken entlang.

Wo hast du die Ausbildung zum Guide absolviert?
Beim Lauftreff Limmattal.

Einfach mal loslassen

«Am 15. April laufen wir den Boston Marathon.»

Auf kurzen Tempoläufen geht Hans-Peter jedoch mit Sandra «fremd». Die junge Frau ist noch schneller als Mike. Und auf ultralangen Läufen kann Hans-Peter auf die Dienste eines Triathleten zählen. So hat er für jeden Zweck den richtigen Guide.

Keine Lust, fünf Stunden unterwegs zu sein

Also muss sich Hans-Peter eher zurücknehmen, Mike?
Ja, an guten Tagen kann das schon mal vorkommen. Wenn er gut trainiert und verletzungsfrei ist, ist er schneller als ich. Aber wir beide haben den Anspruch, einen Marathon oder Halbmarathon in einer anständigen Zeit zurückzulegen. Keiner von uns hat Lust, fünf Stunden oder so unterwegs zu sein.

Und Hans-Peter ist so schnell, dass er sich für den diesjährigen Boston Marathon qualifiziert hat. Die Vorfreude auf dieses Highlight ist beiden Läufern ins Gesicht geschrieben.

Was Hans-Peter in Boston erlebt hat, hat er hier für dich festgehalten:

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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