Ratgeber

Kunstdrucke selber machen

Pia Seidel
7.4.2020

Bilder müssen weder teuer noch perfekt sein – erlaubt ist, was gefällt. Verschönere deine Wände zur Abwechslung mit eigenen Prints. Ich zeige dir eine Drucktechnik, für die du die meisten Zutaten bereits zu Hause hast.

** Was du dafür ausserdem brauchst:**

Inspiration finden

Es gibt zahlreiche Wege, Inspiration zu sammeln. Sieh dir deine Umgebung aufmerksam an oder beobachte die Arbeit von Kunstschaffenden, die einen Sinn für Ästhetik haben. In Büchern, Magazinen oder auf digitalen Plattformen wie Instagram oder Pinterest findest du unterschiedlichte Werke.

Da ich mich nach einem ersten Test für Kartoffeln als Farbträger entscheide, suche ich nach einem Motiv, bei dem ich auf ihre ovale Form aufbauen kann. Als mein Blick auf die etwas verwelkten Tulpen in meinem Wohnzimmer fällt, macht’s Klick: Mein erstes Motiv wird eine vereinfachte Form einer Tulpe sein. Das zweite soll aus einer ovalen und abstrakten Form bestehen.

Formen schnitzen

Um die maximale Fläche nutzen zu können, halbiere ich die Kartoffel zunächst. Dann zeichne ich die Form auf die Oberfläche und schnitze sie circa 5 mm tief in die Kartoffel ein. Falls ich mich verschneide, habe ich auf diese Weise immer noch ausreichend Material übrig.

Farben auftragen

Du kannst die Acrylfarbe auf zwei verschiedene Arten auftragen: Entweder durch ein gleichmässiges Bestreichen der Oberfläche oder durch ein unregelmässiges Betupfen der Karoffeloberfläche. Dabei lohnt es sich, mit mehreren Farbtönen zu spielen und diese statt auf der Farbpalette direkt auf der Stempeloberfläche anzumischen.

Meine Farben mische ich so an, dass leichte Verläufe entstehen und nicht nur ein einziger Ton zu sehen ist. Ausserdem verwende ich kein Wasser. Es steht lediglich eine Wasserschale auf meiner Arbeitsfläche, damit ich die Pinsel gelegentlich säubern kann. Vor jedem neuen Farbauftrag trockne ich sie kurz ab, damit die Farbe möglichst deckend ist.

Komposition und Techniken variieren

Um meine abstrahierte Tulpe darstellen zu können, entscheide ich mich für drei Blütenblattformen sowie eine Reihenfolge, in der sie später gedruckt werden: Zuerst das kleinste, dann das mittlere und zum Schluss das grösste «Blatt». Dabei überlagere ich die einzelnen Blätter ein wenig, damit sie zu einer Einheit werden.

Die Überlagerung kann eine Technik sein, die dir Feingefühl abverlangt. Beim Ansetzen vom Stempel ist es deshalb wichtig, dass du nur leicht Druck ausübst, um nicht zu verrutschen. Andere Wege, um Spannung in deine Komposition zu bringen, sind Wiederholungen. Oder das Anschneiden deines Motivs: Drucke den Stempel dafür so aufs Papier, dass er über den Papierrand hinausgeht.

Malgründe abwechseln

Verschiedene Papiersorten lassen dein Motiv sowie die Farben in einem anderen Licht erscheinen. Auf dunklem Papier kann es besonders schön sein, wenn du mit hellen oder metallischen Farbtönen arbeitest. Achte hierbei darauf, dass du deckende Farbmittel verwendest und auf Wasser verzichtest, damit dir der Kontrast gelingt.

Drucke verfeinern

Nachdem deine Prints getrocknet sind, kannst du in einem letzten Schritt noch mehr aus deinen Motiven herausholen: Stempel, male oder zeichne noch einmal darüber. Ergänze ein Punktmuster oder fahre den neuen Formen entlang, die sich zufällig ergeben haben. Sollte sich dein Papier nach den vielen Farbaufträgen wellen, beschwere es nach dem Trocknen mit Büchern oder Magazine.

Am Ende zeichne ich mit einem schwarzen Stift das, was ich mir bei meinem Stempel dazu gedacht habe. Im Fall des ersten Motivs sind es Dinge wie der Tulpenstiel und die Blätter. Egal, für welche Variante du dich entscheidest – denk daran, dass der Handdruck «Makel» haben darf. Diese machen ihn einzigartig.

Hast du noch Fragen oder bist du dieser Anleitung gefolgt? Dann teile deine Werke in der Kommentarspalte mit mir. Ich freue mich zu sehen, was du dir ausgedacht hast.

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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