Produkttest

Die Akku-Kühlbox von Metabo oder mit Flugzeuglärm zum kühlen Glas Weisswein

Metabo macht Werkzeug. Und neuerdings auch Kühlboxen – solche, die mit Akku laufen. Interessant ist das vor allem für Leute, die schon Metabo-Produkte besitzen.

Klingt alles erst einmal sehr benutzerfreundlich. Aber kann die Kühlbox auch was?

Mehr ist mehr

Neben dem Betrieb mit Akku kannst du die Box auch an der Steckdose oder an dem Zigarettenanzünder im Auto laden. Das lässt sich per Schalter einstellen. Am anderen Schalter kannst du wählen, ob du kühlen oder wärmen willst. Letztere Option zielt laut Metabo vor allem auf den Gebrauch auf der Baustelle ab. Vor allem im Winter könnten so Silikon und Industriekleber warm gehalten werden.

Per Regler lässt sich zudem wählen, wie viel Power in die Kühlung/Warmhaltung fliessen soll. Und am rechten Eck befindet sich ein Flaschenöffner, um die gekühlten Glasflaschen am See, auf dem Campingplatz oder im schlecht ausgestatteten Schrebergarten auch aufzukriegen.

So viel zur Theorie.

Cabin crew, prepare for departure

Das irritiert vor allem, weil ich den Akku neben meinem Schreibtisch lade. In ein leeres Zimmer verbannt, ist mir die Lautstärke dann ziemlich egal. Und die Lautstärke hat sogar etwas Gutes. Sie stammt von der eingebauten Lüftung, die den Akku während des Ladevorgangs kühlt und seine Lebenszeit so verlängert.

Nach knapp zwei Stunden ist der Akku – mit 5,5 Ampèrestunden Kapazität – voll und kann ganz einfach seitlich an der Box eingerastet werden. Schon jetzt wiegt sie 5,9 Kilogramm. Rechnest du das Gewicht diverser Flaschen obendrauf, wird schnell klar, dass du damit nicht zehn Kilometer bis zum Badesee laufen wirst, sondern höchstens die letzten Meter vom Parkplatz bis zur Liegewiese.

Mit voller Akku-Ladung und auf maximaler Stufe will ich nun zwei Weissweine kühlen. Einer kommt aus dem Kühlschrank und muss nur noch kalt gehalten werden. Einer kommt aus dem Weinregal und muss von Zimmer- auf Trinktemperatur gebracht werden.

Versprechen werden gehalten

Nach einer Stunde ist die Flasche des warmen Weins schon deutlich abgekühlt, der bereits kalte Wein hat seine Temperatur gehalten. Laut Hersteller soll das Innere der Box bis maximal 17 Grad unter Umgebungstemperatur fallen können. Heisst: Bei 20 Grad draussen, solltest du deine Getränke auf 3 Grad herunterkühlen können. Bei 30 Grad aber dementsprechend nur noch auf 13 Grad.

Bei 3 Stunden und 45 Minuten gibt der Akku – im Max-Modus – auf. Die kalte Flasche ist wenig überraschend noch immer kalt und die zuvor warme ist nun tatsächlich trinkbar. Und zwar ohne Relativierungen wie «Ja, geht grad so» oder «Hauptsache, wir haben Wein».

Mit der zweiten Akkuladung teste ich die Warmhaltequalitäten im Eco-Modus. Bis zu 60 Grad werden vom Hersteller versprochen. Ich stelle eine Flasche frisch aufgebrühten Tee in die Kiste. Sie ist sozusagen Ersatz für eine Thermoskanne. Viel mehr ist mir für die Warmhalte-Funktion echt nicht eingefallen, da ich keine Industriekleber warmhalten muss.

Es zeigt sich schnell, dass der Eco-Modus etwas zu schwach ist, um den Tee wirklich heiss zu halten, das Innere der Box ist nach einer halben Stunde nur lauwarm. Auf Maximalstufe aber kommen wir in Richtung der versprochenen 60 Grad.

Nun will ich aber auch noch wissen, wie sich der Eco-Modus beim Kühlen schlägt. Bei 20 Grad Aussentemperatur reicht der Modus, um Kühles kühl zu halten, nicht aber um Warmes kühl zu machen. Dafür erhöht sich die Akkulaufzeit auf fünf Stunden.

Fazit

Und das alles ohne an Steckdosen gebunden zu sein. Nur ein weitere Kühlbox im Galaxus-Onlineshop läuft unabhängig vom Stromnetz. Dabei kannst du verschiedene Modi wählen, um entweder Akkulaufzeit oder Kühlqualität zu priorisieren. So kannst du im Maiensäss wie auch in der Bootshütte genüsslich kalte Getränke schlürfen. Dafür musst du einfach starkes Branding und ein etwas wuchtiges Design in Kauf nehmen.

Nur deswegen eine 1-Sterne-Bewertung abzugeben, scheint mir doch etwas hart.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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