

Für die Ewigkeit: Halten Black + Blum Produkte, was sie versprechen?
Im Test: Thermosflaschen, Bentoboxen, Edelstahlbehälter und eine Lunchtasche. Was taugen sie wirklich im stressigen Alltag?
«Ich bin nicht reich genug, um billige Dinge zu kaufen.» – dieses Sprichwort prägt die Philosophie von Black + Blum, verriet Gründer und Chefdesigner Dan Black kürzlich hier im Interview. Das Ziel der Londoner Marke: Produkte, die ein Leben lang halten und zu liebgewonnenen Begleitern mit Geschichte werden. Funktioniert die nachhaltige Philosophie im Alltag? Das wollte ich wissen und habe mich einmal durch einen Querschnitt des Black + Blum Sortiments getestet.

Insulated Water Bottle
Für mich stimmt das Motto «Weniger ist mehr» meistens. Zum Beispiel, wenn es um eine Flasche für den täglichen Gebrauch geht. Hier will ich keine Extrateile, die kaputt gehen können oder aufwändig gespült werden müssen. Flasche mit Deckel – fertig. Mehr braucht es nicht, oder? Doch. Den Lederriemen an dieser Flasche will ich nicht mehr missen. Mal davon abgesehen, dass er der Flasche einen netten Retrocharme verleiht und dafür sorgt, dass ich den Deckel nicht verliere, hat sich dieses kleine Riemchen als extrem praktisch erwiesen. Erstaunlich, wie oft sich die Gelegenheit ergibt, die Flasche einfach irgendwo aufzuhängen, oder locker über den Finger gehakt mit mir herumzutragen.


Einen anderen (Achtung, Wortspiel!) weniger praktischen «Haken» hat das gute Stück allerdings auch: Die Öffnung ist mit 4,5 Zentimetern Durchmesser so groß, dass ich mir bei jedem Versuch, direkt aus der Flasche zu trinken, eine Gesichtsdusche verpasse. Ärgerlich. Zwar ist die Insulated Water Bottle als Thermosflasche wohl eher dafür bestimmt, den heißen Inhalt in einen Becher und nicht direkt in den Mund zu gießen. Ich trinke aber nunmal meist nur Wasser und will dafür keinen extra Becher mitschleppen. In dem Fall würde ich dann gleich zur Explorer Flask Duo greifen. Die kann mit zwei integrierten Bechern aufwarten.

In meinem Test hat aus diesem Grund eine andere Flasche das Rennen gemacht:
Explorer
Mit 3,5 Zentimetern Öffnungsdurchmesser kann ich direkt aus der Explorer trinken, ohne mir dabei unfreiwillig das Gesicht zu waschen.

Die Rillen am Flaschenmantel sorgen für einen guten Halt beim Anfassen. Auf den Deckel muss ich hier allerdings selbst aufpassen, denn er ist nicht an der Flasche befestigt. Aufhängen kann ich sie trotzdem, dazu ist ein schimmelfestes Paracordband am Deckel befestigt. Gegenüber dem Lederriemen an der anderen Flasche hat es den Vorteil, dass ich es abnehmen und waschen oder unkompliziert durch ein neues ersetzen kann.

Lunch-Schüssel aus Glas
Ich frühstücke am liebsten Overnight Oats und schon allein der Optik wegen müssen die unbedingt in ein Glas. Unpraktisch wird es immer dann, wenn ich mein Müsli mitnehmen will. Die Lösung ist die Glasschüssel von Black + Blum mit Silikondeckel, die ein auslaufsicherer Basisbehälter aus Polypropylen mit Holzfasern und Edelstahldeckel umgibt. So kann das Glas beim Transport nicht kaputt gehen.


Die Glasschüssel ist mikrowellengeeignet. Nach dem Aufwärmen kann ich sie wieder in den Basisbehälter stellen, so bleibt die Mahlzeit länger warm und ich verbrenne mir meine Finger nicht. Die Glasschüssel gibt es in drei Größen: 450, 600 und 700 ml.
Lunchbox
Der Klassiker: eine schlichte Lunchbox mit einem Trennelement inklusive Gabel. Die Box kommt mit einem Silikonband, das einerseits vor dem Auslaufen schützen soll und andererseits die Gabel befestigt. Für den Auslaufschutz wäre das Band aber kaum nötig. Der Deckel hält auch so bombenfest, dank des integrierten Vakuum-Entlüftungsventils. Zum Öffnen der Box hebe ich das Ventil an, beim Verschließen drücke ich es wieder rein. Dank der doppellagigen Silikondichtung ist die Box jetzt wasserdicht.

Das Besondere: Die Lunchbox darf sowohl in den Ofen (ohne Deckel) als auch in den Gefrierschrank. Ich kann mir mein vorbereitetes Mittagessen darin einfach fertig garen, das gefällt mir. Weniger gut finde ich das Silikonband: Es sitzt so fest, dass das Rauf- und Runterschieben mühsam ist. Hier gefällt mir das Nylonband der Double Bento Box besser. Es sitzt auch stramm, lässt sich aber leichter anbringen. Zweiter Wermutstropfen: Zwar können Schale, Einsatz und Gabel in die Geschirrspülmaschine, den Deckel und das Silikonband muss ich aber von Hand spülen.

Nach den ersten Einsätzen macht die Lunchbox auf mich einen extrem stabilen Eindruck. Um das zu verifizieren, schicke ich sie schweren Herzens in den ultimativen Härtetest: als Brotdose in die Grundschule. Schlimmer kann es ein Essensbehältnis meiner Meinung nach kaum treffen. Viele weniger stabile Vorgänger sind von diesem Ausflug nicht unbeschadet zurückgekehrt… Doch die Lunchbox hält in Sachen Widerstandsfähigkeit und Robustheit, was Gründer Dan Black bereits im Interview verspricht. Sie ist nicht klein zu kriegen, nicht mal eine Delle oder einen Kratzer finde ich nach dem ersten Schulbesuch.
Double Bento Box
Diese Edelstahlboxen sind mein Favorit. Wenn’s nach mir geht, kann eine Brotdose nie genug Fächer haben. Wer will schon die einst knusprige Brotkruste labberig in Tomatensaft getränkt aus der Box ziehen? Besser jeder Snack bekommt sein eigenes Fach. Bei der Double Bento Box lässt sich das einrichten. Es sind zwei Behälter, jeder mit verschiebbarem Trennelement und einem eigenen Deckel. Die Boxen werden übereinander gestapelt und mit einem Nylonband gut zusammengehalten, sodass sie einige wilde Ausflüge in meinem Rucksack ohne zu Verrutschen überstanden haben.

Die Deckel sind mit einem kleinen Besteckfach versehen, das bei der oberen Box mit einem Schneidebrett aus Bambus abgedeckt wird. So kann ich meine Tomaten unterwegs frisch aufschneiden und laufe gar nicht erst Gefahr, mein restliches Essen in ihrem Saft zu ertränken. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine Gabel für das Besteckfach. Lieber wäre mir hier ein Messer gewesen (Wozu brauche ich sonst das Schneidebrett?), aber das habe ich einfach selbst nachgerüstet. Insgesamt ist die Double Bento Box schnell zu einem treuen Begleiter geworden. Was mir besonders gefällt: Je nach Bedarf kann ich die Bentos auch einzeln nutzen.
Food Flask
Und auch der Thermobehälter mit Löffel hat schnell seinen Weg in meinen regelmäßigen Gebrauch gefunden. Behälter und Deckel sind aus Edelstahl, sodass mein Essen nicht mit Plastik in Berührung kommt. Wie bisher alle anderen Dosen und Flaschen ist auch dieser Becher in meiner Testzeit absolut dicht gewesen.

Den Löffel vergesse ich auch nicht mehr. Er steckt in einer kleinen Schlaufe des Nylonbandes, das zum Becher gehört. Hier haben die Designer mitgedacht: Der Stiel ist so gebogen, dass ich meine Suppe ohne Verrenkungen löffeln kann.
Lunch Bag
Zu guter Letzt wollen die Flaschen und Boxen natürlich auch noch passend verstaut werden. Auch dafür hat Black + Blum etwas im Sortiment. Die Lunchtasche hat es mir angetan. Sie ist innen isoliert, funktioniert also auch als Kühltasche.

Die Größe ist auf die Boxen abgestimmt, meine Double Bento und die Glass-Lunchdose passen gut rein, zusätzlich hat auch noch der ein oder andere Apfel Platz. Hergestellt wird sie aus recyceltem PET: Pro Tasche werden dafür sechs Flaschen zu Granulat gehäckselt und zu einem Fasergarn verarbeitet, woraus der Taschenstoff gewebt wird.
Fazit
Solide und stabil
Pro
- praktische, durchdachte Details wie auslaufsichere Deckel, Trennelemente
- nachhaltige, langlebige Materialien
- robust und stabil
Contra
- Nicht alle Teile sind spülmaschinentauglich.
Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.
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