Hintergrund

Dein Hund vermisst dich? Das kannst du dagegen tun

Vanessa Kim
4.5.2020

Dein Hund bellt, wenn du das Haus verlässt? Das ist ein Indiz dafür, dass er dich vermisst. Mit diversen Tricks, wie der Verzicht auf Verabschiedungsrituale, kannst du dem entgegenwirken.

Kratzer an der Tür? Lautes Winseln? Sobald die Tür hinter dir ins Schloss fällt, ist dein Hund auf sich gestellt. Als Rudeltier ist dein Vierbeiner ungern allein. Während es Hunde gibt, die deine Abwesenheit zum Entspannen nutzen, gibt es Artgenossen, die mit dieser Situation nicht klarkommen. Sie bellen konstant, weil sie gestresst sind. Es gibt aber auch weniger offensichtliche Anzeichen, die für eine Trennungsangst sprechen.

Vier Anzeichen von Trennungsangst

Mangelnde Stubenreinheit
Wenn dein vermeintlich stubenreiner Hund auf den Boden macht, will er dich nicht fürs Weggehen bestrafen. Das Malheur geschieht stressbedingt, meistens unmittelbar nachdem du gegangen bist. Und nicht, weil du ihn vermeintlich zu lange allein gelassen hast und er sich deshalb auf dem Teppich erleichtern musste.

Destruktives Verhalten
Sobald du das Haus verlässt, zerkratzt oder zerkaut deine Fellnase Gegenstände. «Kauen oder Graben sind Verhaltensweisen, die dem Stressabbau dienen», so Doll Hadorn. Ob Türen, Böden Wände, Sofas oder Schuhe – er macht vor nichts Halt. An der Tür oder an Fenstern kratzt er, weil er seinem Rudel, also dir, folgen will. Wenn er es auf Gegenstände wie deine Schuhe abgesehen hat, sucht er nach etwas, das nach dir riecht.

So vermeidest du Trennungsangst

Vermeide Bestrafungen
Wenn du nach Hause kommst und Kot oder Urin auf dem Boden findest, darfst du deinen Vierbeiner nicht nachträglich bestrafen. Eine Strafe wirkt nur dann, wenn du ihn dabei erwischst, da er sonst nicht versteht, wofür er bestraft wird. So ist der Lernerfolg gleich null und dein Hund hat im schlimmsten Fall nicht nur Angst vor dem Alleinsein, sondern auch davor, dass du ihn nach deiner Rückkehr grundlos beschimpfst.

Bewegung
Langeweile kann bei deinem Hund zu einem Fehlverhalten führen. Insbesondere dann, wenn er allein zu Hause ist. Bevor du ihn verlässt, muss er beschäftigt werden. Geh mit ihm spazieren und lass ihn an allem schnuppern. Das macht ihn müde. Achte aber darauf, dass dein Hund nicht zu sehr herumtobt, das macht ihm zwar Spass, stresst ihn aber zusätzlich.

Übung macht den Meister

Ein weiterer Tipp von Sonja Doll Hadorn: «Achte darauf, dass dir dein Hund nicht auf Schritt und Tritt folgt, dauernd Kontakt sucht oder dich ständig in Interaktionen verwickelt.» Dieses Verhalten deinerseits fördert die Entstehung von Trennungsangst. «Die meisten Hunde zeigen Trennungsangst nicht aufgrund eines Verlassenheitsgefühls, sondern aus Kontrollverlust über die Bezugsperson.»

Die Desensibilisierung eines Hundes mit länger bestehender Trennungsangst ist eine heikle Angelegenheit und gelingt häufig nur in enger Zusammenarbeit mit einem Verhaltenstherapeuten. Sobald sich aus dem Verhalten deines Vierbeiners Probleme für ihn und dich ergeben, solltest du dich für weitere Abklärungen an ein Fachkraft wenden.

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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt. 


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