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Bluthochdruck: Eine unsichtbare Gefahr (vor allem für Frauen)

Kennst du deinen Blutdruck? Frauen sollten da schon bei Werten ab über 120 zu 80 hellhörig werden. Ein Arzt und Experte für gendergerechte Medizin erklärt, warum das so ist.

Die WHO warnt vor Bluthochdruck als «stillem Killer». Ab welchen Werten wird es kritisch?

Angenommen, eine Erkrankung liegt vor. Was ist zunächst zu tun?

Sie haben von Standard- und Grenzwerten für Bluthochdruck gesprochen. Sind diese Werte für Männer und Frauen gleich?

Frauen mit Hypertonie müssen also eher und anders medikamentiert werden?

Weiß die Forschung, woher diese Unterschiede rühren?

Bluthochdruck bleibt auch deshalb oft unentdeckt, weil er zu Beginn symptomlos daherkommt. Später kann er zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen führen. Gibt es auch bei den Symptomen genderspezifische Unterschiede?

Sie haben wesentliche Symptome genannt, wobei man auch hier wieder auf den Unterschied zwischen den Geschlechter verweisen muss. Denn Frauen ordnen diese oft uncharakteristischen, chamäleonartigen Symptome oftmals nicht richtig ein – und ignorieren sie oder spielen sie herunter.

Andere Symptome sind zum Beispiel eine grundsätzliche Nervosität, Aufgeregtheit und eine verringerte Belastbarkeit. Alles Symptome, die nicht zwangsläufig auf Bluthochdruck schließen lassen. Grundsätzlich gilt daher: Hat man plötzlich Beschwerden, die man vorher nicht hatte, sollte man diese nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ziel ist es, Bluthochdruck früh zu erkennen und zu behandeln, um komplexere Schäden zu verhindern bzw. zeitlich zu verzögern.

Übrigens: Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen können auch Auslöser einer vaskulären Demenz sein. Es gibt Formen der Demenz, die dadurch entstehen, dass die Gefäße verkalkt, verengt oder starr sind, was häufig auf einen langjährig unzureichend behandelten Bluthochdruck zurückzuführen ist.

Mit welchen Medikamenten behandelt man den Bluthochdruck?

Insgesamt hat man sieben oder acht Medikamente zur Hand, die bei einem schweren Bluthochdruck-Einstand auch miteinander kombiniert werden können. Zunächst startet die medikamentöse Therapie mit einem, meistens zwei Medikamenten. Dabei sollte man immer individuell vorgehen.

Worauf muss die Medizin bei der Behandlung von Frauen und Männern besonders achten?

Sind das Resultate des sogenannten Gender-Data-Gaps, also der Tatsache, dass viele Forschungen an Männern gemacht wurden und nicht an Frauen? Gibt es denn schon ein generelles Umdenken in Richtung gendergerechte Medizin?

Mit welchen Folgen?

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Notizbuch, Kamera, Laptop oder Smartphone. Leben heißt für mich festhalten – analog oder digital. Immer mit dabei: mein iPod Shuffle. Die Mischung macht’s eben. Das spiegelt sich auch in den Themen wider, über die ich schreibe.


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