

Bereit für ein kleines Abenteuer?

Kleine Abenteuer sorgen für Abwechslung und reissen dich aus deinem Alltag. Weshalb du dein erstes «Microadventure» nicht herausschieben solltest und wie du es in Angriff nimmst, verrät dir unser Outdoor-Blogger Martin Stiegler.
Jeder von uns wünscht sich grosse Abenteuer und spannende Eindrücke im Leben. Wir träumen gerne gross und finden dann doch Ausreden, um den nächsten Schritt nicht zu machen. Ein richtiges Abenteuer ist gefährlich und kostet viel, so die Annahme. Doch du musst nicht zum Nordpol reisen oder den Mount Everest besteigen, um ein aufregendes Freizeitabenteuer zu erleben.

Das Zauberwort lautet «Microadventure», ein Abenteuer vor der Haustür. Es ist einfach, günstig und schnell umzusetzen. Trotzdem ist es nicht schlechter als ein «richtiges». Es hat die selben Eigenschaften und bringt genauso viel Spass und Herausforderung mit sich.
Du kannst also nur profitieren:
1. Du fühlst dich glücklicher
Studien zum Thema Glück zeigen, dass die Vorfreude auf ein geplantes, aufregendes Ereignis bereits Glückshormone freisetzt. Alleine die Vorfreude auf dein Microadventure wird deine Laune spürbar anheben. Und wenn du gemeinsam mit Freunden losziehst, wird es noch viel besser!

2. Dein Gehirn bleibt jung
Neue Ereignisse und Entdeckungen lassen im Gehirn neue neuronale Netze entstehen. Die Wissenschaft nimmt an, dass dadurch der Alterungsprozess im Kopf verlangsamt und teilweise sogar umgekehrt werden kann. Es lohnt sich also, die Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen!
Der grösste Vorteil eines Microadventures ist die geringe Einstiegsbarriere. Es ist ohne aufwendige Planung schnell und kostengünstig realisierbar. Im Rahmen eines Microadventure probierst du etwas Neues aus oder gehst an Orte, die du noch nicht kennst. Es ist ein Abenteuer vor deiner Haustür. Das einfachste und am schnellsten umzusetzende Microadventure ist eine Übernachtung im Freien.

Übernachten im Freien: dein erstes Microadventure
Im ersten Moment mag es gefährlich und waghalsig klingen, einfach irgendwo draussen im Freien zu übernachten. Da kommen Fragen auf wie: Was ist, wenn ich überfallen werde? Was ist mit wilden Tieren?
Glücklicherweise gibt es bei uns keine gefährlichen Wildtiere und die meisten Menschen schlafen dann am Ende doch lieber daheim im Bett. Du wirst aller Voraussicht nach keiner Menschenseele begegnen. Wenn du auf einem Berg übernachtest, bist du zum Sonnenaufgang schon auf dem Gipfel, während andere sich erst mühsam aus dem Bett quälen.

Während manche Orte tagsüber vollkommen überlaufen sind, kannst du die Stille und die Natur geniessen, wenn du einfach dort übernachtest. Du erlebst den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang auf eine Art, die du so schnell nicht wieder vergisst. Aber sei gewarnt: Es wird süchtig machen! Wer es einmal ausprobiert hat, zieht immer wieder los.
Bist du bereit? Ja? Dann lass mich dir noch zeigen, was du für ein Microadventure einpacken solltest.
Packliste
1. Rucksack: Ein 30-Liter Rucksack reicht dir auf jeden Fall für den Anfang. Darin bringst du alles unter, was du für deine erste Nacht im Freien brauchst.

2. Schlafsack: Für den Anfang musst du dir nicht den teuersten Schlafsack holen. Kaufe einfach einen günstigen Sommerschlafsack und nimm zur Sicherheit auf jeden Fall zusätzlich lange Unterwäsche mit.
3. Biwaksack oder Zelt: Um vor Regen und feuchtem Morgentau geschützt zu sein, benutzt du einfach einen kleinen, billigen Biwaksack und ziehst ihn über deinen Schlafsack. Bei warmem Wetter geht es auch ohne. Schlafe einfach unter den Sternen. Oder du verwendest ein Zelt.

4. Isomatte: Wenn du nicht gerade eine weiche Wiese oder einen trockenen Moosboden findest, brauchst du auf jeden Fall eine halbwegs anständige Isomatte für einen erholsamen Schlaf. Die Isomatte lässt dich weich liegen und hält dich von unten warm. Pack Sie unter deinen Schlafsack und dein Bett im Freien ist bereit.
5. Taschenlampe oder Stirnlampe: Du willst ja nicht im Dunkeln über irgendwelche Steine stolpern. Ich persönlich bevorzuge eine Stirnlampe, da man dadurch die Hände frei hat.
6. Essen: Achte darauf, dass du dir etwas mitnimmst, dass du nicht extra kochen musst. Zum Beispiel ein belegtes Brot oder ein paar Müsliriegel. Oder du isst einfach zu Abend bevor du losziehst und frühstückst dann wieder zuhause oder auf dem Weg.

7. Regenjacke: Für den Fall, dass es regnet – man weiss ja nie.
8. Bequeme und warme Bekleidung: In der Nacht kann es auch im Sommer stark abkühlen, daher ist die Kleidung das A und O. Eine warme Mütze ist in diesem Zusammenhang auch sehr zu empfehlen, da sie den Kopf, der ausserhalb des Schlafsacks ist, angenehm wärmt.
9. Wasser: Zwei Liter sind hier mehr als ausreichend.
Wie du siehst, braucht es nicht viel für die ersten Übernachtungen im Freien. Ich hoffe, du bist inspiriert. Viel Spass!


Schon als Kind verbrachte ich jeden freien Tag in der Natur und streifte durch die Wälder. Mittlerweile bin ich zwar erwachsen, die Liebe zur Natur ist aber geblieben. Auf meinem Blog OUTCOZO schreibe ich über alles was mit Outdoor zu tun hat und möchte die Leser an meinen Abenteuern teilhaben lassen. Von Gletschertouren über Freeride-Abfahrten, von Biwaks am Berg bis Materialtests ist alles dabei. Hauptsache «Outside the couch zone». <br><br>
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