Ratgeber

3 Gründe, warum du jedes neue Kleidungsstück waschen solltest

Laura Scholz
24.6.2022

Auch wenn es richtig spassbremsenmässig klingt: Bitte wirf alles, was du kaufst, egal ob neu oder secondhand, als allererstes in die Waschmaschine. Ich erkläre dir, warum.

Sie soll ja die schönste Freude von allen sein: die Vorfreude. Wenn es darum geht, neu erbeutete Lieblingsteile auszuführen, siegt dann aber doch meist die Ungeduld. Es scheint schier unmöglich, mit dem Tragen der Trouvaille auch nur einen Tag länger zu warten. Aus der Tüte (oder am besten gleich noch der Umkleidekabine), an den Körper, fertig, los. Je schneller wir unseren Fund der Welt präsentieren können, desto besser. Verzeih mir, wenn ich an dieser Stelle etwas laut werden muss, aber: Mach das nie wieder!

Geht es um neu gekaufte Textilien, kommt meine innere strenge Mum zum Vorschein. Mit erhobenem Zeigefinger will ich sofort jede und jeden an den Ohren ziehen und zur Vernunft bringen. Immerhin aus drei richtig guten Gründen.

Grund 1: Chemikalien

​​Egal ob aus dem Laden oder via Onlineshop: Kleidung, die uns zum Kauf verleiten will, soll möglichst weich, knitterfrei, robust, oberflächlich sauber, satt an Farbe und – ähm, ja bitte – frei von Getier sein. Was in der Theorie einleuchtend und komplett selbstverständlich klingt, lässt sich in der Praxis allerdings nur mithilfe von Weichmachern, synthetischen Farbstoffen, Insektiziden und anderen Chemikalien bewerkstelligen. Es fallen Begriffe wie Formaldehyd, Chlor, Fluor und Phthalat, die allein beim Lesen schon ein Jucken und Kratzen bei mir auslösen. Kontaktallergien und Irritationen sind gerade bei sensibler Haut so gut wie vorprogrammiert. Auch von aggressiven Waschmitteln, mit denen die Textilien im Laufe ihrer Produktion behandelt werden, können sich noch Rückstände auf deiner neusten Shopping-Beute befinden.

Grund 2: Keime, Schweiss und Bakterien

Für dich mag das Top, die Hose oder der Pulli frisch von der Stange nigelnagelneu sein. Reality Check: Was glaubst du, wie oft das Teil im Laden schon angefasst, vom Bügel genommen, anprobiert, vielleicht sogar getragen und zurückgegeben wurde? Ganz zu schweigen von den unzähligen Händen, durch die es von der Produktionsstätte bis zu seinem Reiseziel im Shop deines Vertrauens gewandert ist … Unberührt und unversehrt ist jedenfalls kein einziges Kleidungsstück, das du aus dem Store nach Hause trägst oder als handlich verpackte Lieferung an deiner Wohnungstür empfängst.

Grund 3: Farbstoffe

Hast du dich schon mal mit einer neuen Jeans auf ein helles Polster gesetzt und dabei peinlicherweise einen farbigen Abdruck hinterlassen? Eben. Eigentlich nur logisch, dass sie auch nach innen, also auf die Haut abfärben, oder? Unsere Textilien (dunkle in der Regel noch mehr als helle) sind voll von Farbstoffen. Und der allseits bekannte Etikett-Hinweis «Mit ähnlichen Farben waschen» kommt nicht von ungefähr. Besagte Farbstoffe werden permanent abgegeben, besonders am Anfang, sprich vor und während den ersten Waschgängen. Tu dir also selbst den Gefallen und reduziere das Abreiben auf deine Haut mit einem Waschgang vor dem Tragen auf ein Minimum.

Vielleicht sind etwas Geduld und Vorfreude dann ja doch schöner als impulsives Handeln und vorschnelles Eintragen? Für mich jedenfalls gilt die goldene Regel: Erst waschen, dann anziehen. Und zwar ohne Ausnahme.

Aufmacherbild: Ron Lach via Pexels

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