Produkttest

Xiaomi Mi Notebook Air im Test

Martin Jud
13.8.2019

Stehst du auf kleine Dimensionen und Hochglanz? Dann könnte das Xiaomi Mi Notebook Air mit 13.3-Zoll-Display was für dich sein. Sein schlichtes Design sowie die technischen Daten weisen auf ein rundes Angebot hin.

Die technischen Daten:

Zeitloses und schlichtes Design mit wenigen, aber sinnvollen Anschlüssen

Auf der linken Seite des Notebooks sind HDMI-Anschluss, einmal USB 3.0 Typ-A sowie ein Kombi-Klinkenanschluss für Mikrofon und Kopfhörer angebracht. Rechts findest du einen USB-C-3.1-Anschluss, der auch gleich als DC-Eingang dient sowie ein zweites Mal USB 3.0 Typ-A.

Etwas zu dunkles Display

Die Leuchtkraft respektive Ausleuchtung, die Farbraumabdeckung und den Kontrast des Panels überprüfe ich mit einem Farbkalibrierungssystem, dem x-rite i1Display Pro.

Gute Tastatur und Touchpad mit Fingerabdrucksensor

Leider gibt es das Notebook nur mit US-Layout. Die Chicklet-Tasten haben einen Tastenhub von 1.3 mm. Die Tastatur ist sehr leise, hat einen klaren Auslösepunkt und federt angenehm. Es schreibt sich sehr komfortabel damit. Ausserdem verfügt sie über eine einstufige Hintergrundbeleuchtung.

Das Touchpad mit Glasoberfläche hat mit 110 x 67 mm eine angenehme Grösse. Es bedient sich selbst mit überflinken Fingern präzise und unterstützt auch Gestensteuerung mit mehreren Fingern. Oben rechts hat es einen Fingerabdrucksensor integriert, welcher bei mir stets beim ersten Versuch funktioniert.

Notebook-typisch schlechte Lautsprecher

Die zwei Lautsprecher befinden sich unterhalb des Chassis. Der Sound klingt, wie bei den meisten Notebooks, nicht befriedigend. Die Höhen drücken sich viel zu sehr in den Vordergrund, die Mitten sind spärlich vorhanden und im Bassbereich verhungert der Sound regelrecht. Genussvolles Musikhören geht anders.

Akkuleistung: Youtube-Dauerstreaming, Stress- und Office-Test

Beim Dauerstreaming mit Youtube stelle ich die Helligkeit des Displays auf die mittlere Stufe. Der automatische Shutdown kommt nach 5 Stunden und 52 Minuten. Ein eher bescheidenes Ergebnis. Am besten in dieser Disziplin war bisher ein HP Spectre x360 mit 8 Stunden und 47 Minuten.

Um sämtliche Hardware an die Grenzen zu bringen, mache ich auch einen Stresstest. Ich lasse die Programme HeavyLoad und FurMark mit höchster Bildschirmhelligkeit gleichzeitig laufen. Der Akku macht bei voller Systemauslastung nach 1 Stunde und 10 Minuten schlapp.

Tätige ich Office-Arbeiten, reicht der Akku für sieben bis siebeneinhalb Stunden. Einen kompletten Arbeitstag im Akkubetrieb liegt also nicht drin.

CPU

Auf dem Chip steckt auch Intels UHD Graphics 620, welcher mit 300 MHz läuft und eine maximale dynamische Frequenz von 1.15 GHz aufweist.

Grafikkarte

Die mobile Einsteiger-GPU Nvidia GeForce MX150 basiert auf dem GP108 Chip mit Pascal-Architektur. Die hier verbaute Version verfügt über 2 GB GDDR5 Video-RAM. Sie wird im 14-nm-Verfahren hergestellt und arbeitet mit einer Frequenz bis 937 MHz (Boost bis 1038 MHz). Die TDP dieser Karte soll unter 10 Watt liegen. Die Leistung der Karte ist sehr bescheiden und hängt zusätzlich vom verwendeten Kühlsystem und Gehäuse ab.

Performance: Cinebench R15 und R20

Mit Cinebench von Maxon kannst du testen, wie sich dein PC respektive Prozessor beim Rendern von Cinema-4D-Inhalten schlägt. Vor kurzem ist eine neue Version des beliebten Benchmarks herausgekommen. Zwecks besserer Vergleichbarkeit mit unseren bisherigen Reviews, habe ich die alte und neue Version laufen lassen.

So schlägt sich das Xiaomi-Notebook mit Cinebench R15:

Die grafische Leistung ist je nach Anwendung rund 40 Prozent höher, als sie es mit der auf dem SoC integrierten UHD Graphics 620 wäre. Die erreichten 78.15 FPS sind beinahe gleichauf mit dem Zenbook 14 von Asus (81.04 FPS), welches auch die GeForce MX150 von Nvidia verbaut hat.

So schlägt sich das Xiaomi-Notebook mit Cinebench R20:

Performance: Geekbench 4

Geekbench-Resultate des Xiaomi-Notebooks:

Das Resultat der OpenCL-Performance (41753 Punkte) ist auch hier wieder am ehesten mit dem Asus ZenBook 14 (41825 Punkte) vergleichbar. Allerdings schneidet das Zenbook beim Prozessor sowohl in der Single-Core (433 Punkte mehr) wie auch der Multi-Core Performance (1408 Punkte mehr) besser ab.

Falls du dir die Benchmark-Resultate im Detail ansehen möchtest:

Performance: PCMark 10

Dank PCMark 10 von 3DMark lassen sich PCs und Notebooks auf die vielfältigen Aufgaben an einen Arbeitsplatz testen – ausser aufs Kaffeeholen. Er ist ein Office-Benchmark und taugt für alle Geräte, bei denen ein Gaming-Benchmark aufgrund schwacher Hardware keinen Sinn macht.

Das Xiaomi-Notebook holt bei diesem Benchmark 3658 Punkte. Wenn du das Resultat auf der Homepage von 3DMark vergleichst, siehst du, dass das vorliegende Gerät klar besser ist, als ein durchschnittlicher Office-PC, jedoch zu wenig gut, um als schwacher Gaming-PC durchzugehen.

Fazit

Das Mi Notebook Air sieht nicht nur gut verarbeitet aus, es fühlt sich auch so an. Designtechnisch kann nichts reklamiert werden. Ausserdem hat es für ein 13.3-Zoll-Gerät genügend Prozessorleistung und sogar eine, wenn auch schwache, dedizierte Grafikkarte. Die reicht zwar nicht für Games, ist aber eine Hilfe, wenn mal Bildbearbeitung ansteht.

Apropos Bildbearbeitung und Photoshop: Für den professionellen Einsatz (Grafiker) ist das Gerät nicht geeignet. Dazu ist die Farbraumabdeckung zu schlecht. Ausserdem ist ein Hochglanzdisplay verbaut, welches leider nur eine Leuchtkraft von 180 cd/m² bringt und bei kleinster Lichteinstrahlung störend spiegelt. Auch etwas suboptimal sind die schlechten Lautsprecher und die mittelmässige Akkulaufzeit, welche nicht ganz für einen Tag Office reicht.

Abgesehen davon bekommst du ein tolles Stück Hardware zum fairen Preis. Willst du die beinahe selbe Leistung mit gleichem Formfaktor ohne spiegelndes Display, solltest du einen Blick aufs Zenbook 14 von Asus werfen.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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