
Hinter den Kulissen
Neue Galaxus-Kampagne: Wir haben Fragen
von Branko Nastic
«Warum braucht das Tessin die meisten Aktenvernichter?» oder «Warum bestellen Fische die meisten Flossen?» Vielleicht hast du auch schon ein Plakat der neuen Galaxus-Kampagne gesehen. Auf einzelne Sujets dieser Kampagne gehe ich die nächsten Tage näher ein.
Wer seid ihr, von wo seid ihr und was kauft ihr bei Galaxus? Für unsere neue Plakatkampagne haben wir eure Bestellungen mal etwas genauer angeschaut und miteinander verglichen – stets mit einem Augenzwinkern, versteht sich. Die Resultate sind mitunter erstaunlich und kurios. So oder so, wir haben Fragen.
Viele dieser Plakatsujets verleiten zu Spekulationen, etwa dieses hier: «Wieso bestellt Gümligen 3.2 × mehr Schwangerschaftstests als alle anderen?» Schon wieder eine Frage, die bei mir auf Anhieb weitere Fragen auslöst.
Gibt es dort etwa keinen Selecta-Automaten am Bahnhof? Hofft man im Ortsteil von Muri bei Bern etwa so sehnlich auf Nachwuchs? Oder fürchtet man sich im Gegenteil besonders davor? Und falls letzteres zutrifft, warum verhüten die Gümligerinnen und Gümliger nicht einfach, zumal das Kondom umgangssprachlich schon halb im Ortsnamen steht?
Online suche ich vergebens nach Hinweisen, dass Gümligen ein oder der Hotspot zum Kinderkriegen ist. Bei etwas mehr als 13 300 Einwohnerinnen und Einwohnern ist das Bevölkerungswachstum seit Jahren moderat. Im Gemeindeporträt heisst es lediglich, dass die beiden Ortsteile Muri und Gümligen «eine innovative und weltoffene Gemeinde in Stadtgrösse bilden». Na gottlob, nicht auszudenken, wenn’s anders wäre. Ach ja, eine internationale Schule gibt es dort, also doch noch das eine oder andere Kind.
Plötzlich kommt mir ein Lied aus der Schulzeit in den Sinn: «S Ramseiers wei go grase … wohl uf de Gümligebärg!» Aha, den Gümligenberg wollen sie also besteigen, diese Ramseiers. Und mit grasen ist bestimmt auch etwas ganz anderes gemeint. Jaja, von wegen «Fidiri, fidira, fidiralalalala». Deshalb also die vielen Schwangerschaftstests. Und sowas bringt man bis heute Kindern bei …!
Bevor mich nun gar niemand mehr jemals wieder ernst nimmt: Nein, ich glaube nicht, dass ein Schweizer Volkslied erklärt, warum Gümligen dreimal mehr Schwangerschaftstests bestellt als die anderen. Vielleicht floriert dort ein «maybe-baby»-Schwarzhandel. Oder der Vorort von Bern ist die Schweizer Stadt der Liebe des Liebe machens.
Was immer der Grund sein mag, viel wichtiger ist doch, dass Frauen bei Unsicherheit zumindest einen Hinweis auf Gewissheit haben können. Sei es nun in Gümligen, Carouge, Dozwil oder wo auch immer. Und wenn Galaxus dabei helfen kann, machen wir das noch so gerne!
Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.