Produkttest

Was können günstige Gaunerschrecks?

Einbrecher haben momentan Hochsaison. Blitzschnell steigen sie über Balkone und Fenster in deine Wohnung ein. Können günstige Gadgets die Gauner in die Flucht schlagen?

Ich weiss nicht, ob du’s mitbekommen hast, aber die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Es ist Herbst, bald schon Winter. Das freut besonders Gauner, Diebe und Banditen. Sie können jetzt schon nachmittags im Schutze der Dunkelheit in deine Bude einbrechen. Während du auf Arbeitszeit noch zum letzten Mal deine Social-Media-Kanäle checkst.

Bei mir zum Beispiel kommt vereinfachend hinzu, dass ich im Hochparterre wohne. Da kann sich noch jeder Untrainierte hochhangeln. Mir um Sicherheitsmassnahmen Gedanken gemacht, habe ich trotzdem noch nie. Bis jetzt habe ich mich drauf verlassen, dass die veraltete Fassade den Einbrechern signalisiert, dass es hier nichts zu holen gibt.

Aber da ich offen für Neues bin, probiere ich mal ein paar ziemlich günstige Produkte aus der Kategorie Sicherheit aus. Meine Wahl fällt auf eine Fenster-/Türverriegelung, einen Fensteralarm, einen Alarm-Türstopper und einen TV-Simulator.

Das sind die vier Testprodukte.
Das sind die vier Testprodukte.

Fenstersicherung

Ziemlich schwer, aber hochwertig verarbeitet. Das ist mein erster Eindruck. Viel weiter komme ich dann auch nicht, da schnell klar wird, dass das Ding verschraubt werden muss. Ich müsste also Löcher in meinen Fensterrahmen bohren. Das kann ich meinem Vermieter nicht antun. Im Gegensatz zu Wandlöchern lassen sich solche im Kunststoffrahmen nicht mehr so einfach ausmerzen.

Die Verriegelung konnte ich bei mir zu Hause leider nicht installieren.
Die Verriegelung konnte ich bei mir zu Hause leider nicht installieren.

Fazit: Lass die Finger davon, wenn du zur Miete wohnst.

Fensteralarm

Ein Gerät aus Kunststoff, dazu ein kleiner Sensor und Klebe- sowie Bohrvorrichtung und die Anleitung. Letztere brauche ich hier wirklich und im Nachhinein verstehe ich auch, weshalb es zu Beginn heisst, dass du erst alles durchlesen sollst. Denn ich ungeduldiger Mensch, habe natürlich nach jedem Schritt gleich das Gefühl gehabt, dass ich Bescheid weiss und das Gelesene in die Tat umgesetzt. Daraus resultierte eine mehrfache Neuanbringung des Sensors wie auch des Alarmgeräts. Und das ist etwas doof, da der Klebestreifen des Sensors bombenfest klebt, ich dadurch den Sensor auseinandergerissen und den Klebestreifen beschädigt habe. Es gibt nichts, was Araldite nicht flickt, aber lies trotzdem lieber erst die Anweisungen durch.

Diese lauten: Bringe Gerät und Sensor höchstens 12 Millimeter entfernt voneinander an und zwar so, dass das Gerät an einem unbeweglichen, der Sensor aber auf einem beweglichen Teil klebt. Das Ding funktioniert nämlich per Magnet und löst den Alarm aus, sobald die 12 Millimeter Entfernung überschritten werden. Funktioniert ausgezeichnet und nervt dementsprechend jeden in der Wohnung.

Etwas klobig an meinem Fenster, aber der Alarm hält und funktioniert.
Etwas klobig an meinem Fenster, aber der Alarm hält und funktioniert.

Fazit: Lies die Anleitung von A-Z, damit du nicht wie ich ständig die getanen Schritte korrigieren musst. Dann funktioniert der Alarm super und ist laut genug, um dich auch bei Nacht zu wecken.

Türstopper

Diese Packung ist wirklich übersichtlich, da sie genau aus dem Türstopper besteht. Dieser hat an der Rückseite einen Ein-/Aus-Knopf, der aber nicht reagiert. Keine Batterie, wie so oft. Also schraube ich den Sockel unten auf und sehe gleich, dass da keine AA-Batterien reinkommen. Nein, ich brauche eine 9-Volt-Block, die ich nicht zu Hause habe. Nach einem kurzen Ausflug in den Supermarkt klappt’s dann.

Das System ist einfach. Der obere Teil des Stoppers ist beweglich, sobald dieser hinuntergedrückt wird, ertönt ein schriller Alarm. Die Platzierung unter der Tür hingegen ist bei mir etwas tricky. Ich kann den Stopper nur ganz rechts platzieren, da die Türfuge sonst zu schmal ist. Das an sich ist noch kein Problem, aber wenn ich den Stopper nicht perfekt hinlege, dann rutscht er weg, anstatt gedrückt zu werden. Dann bleibt das Teil stumm.

In dieser Position sollte der Alarm bei Türöffnung losheulen.
In dieser Position sollte der Alarm bei Türöffnung losheulen.

Fazit: Das System ist simpel, das mag ich. Doch leider funktioniert es bei mir durch gelegentliches Wegrutschen nicht einwandfrei. Und AA-Batterien wären mir lieber gewesen als der Block.

TV-Simulator

Keine Batterien, kein Aufschreiben, kein Befestigen: Dieses Teil mag ich schon, bevor ich es ausprobiert habe. Das beiliegende Kabel wird mit der einen Seite in den Simulator gesteckt, mit der anderen in die Steckdose. Dann platzierst du die Lichtseite gegen die Wand und schaltest das Ding ein. Die Lichtfarbe sowie -intensität verändert sich dabei alle paar Sekunden, wie bei einem echten Fernseher. Funktioniert einwandfrei und sieht durchs Fenster wirklich authentisch aus. Achte nur darauf, dass der Simulator von aussen nicht klar erkennbar ist.

Für mich sieht das aus, als ob hier wirklich jemand Fernseher schaut.
Für mich sieht das aus, als ob hier wirklich jemand Fernseher schaut.

Fazit: Ich mag das Ding. Es ist ruckzuck installiert und wirkt echt.

Werden Einbrecher so tatsächlich verschreckt?

Diese Frage kann ich nicht beantworten, da sich meine kriminellen Machenschaften auf das Klauen von Gummibärchen im Dorfladen beschränkten. Ich weiss also nicht, wie ein Einbrecher denkt und fühlt. Ich glaube aber, dass die Dinger funktionieren können. Aber auch wenn sie nur zur Beruhigung deiner Nerven taugen, ist das schon viel wert. Ich würde mir die Sicherheits-Gadgets aber wahrscheinlich nicht ins Haus holen, da ich sie nicht flächendeckend montieren will. Ein Fenster reicht nicht, da ich nicht weiss, welchen Weg der Einbrecher wählt. Und dafür sind sie mir zu störend und optisch nicht ansehnlich genug. Ausser der TV-Simulator, der hat’s mir angetan.

Mein Favorit.
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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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