Natalie Hemengül
Produkttest

Der neue Ghd «Duet Blowdry» im Test

Mit dem «Duet Blowdry» lancierte Ghd letzten Monat eine Art Mix aus Lockenstab und Warmluftbürste. Eine interessante Kombi, die ihre Tücken hat.

Ghd scheint auf jeden Fall mehr als überzeugt zu sein vom neuen Produkt. Auf den Infoblättern, die ich zusammen mit dem Testgerät erhalte, kommen die Worte «revolutioniert» und «bahnbrechend» penetrant oft vor. Mal sehen, wie gerechtfertigt diese Wortwahl ist.

Lieferumfang

  • User Guide und Booklet mit Sicherheitsinstruktionen
  • Rundbürste
  • hitzeresistentes Reise-Etui
  • Mini-Bürste zu Reinigungszwecken

Auf den ersten Blick

Ein Blick auf das Handstück verrät mir: Gross studieren muss ich bei dem Tool nicht. Einschalten, fertig. So mag ich das. Was ich weniger mag, ist das Gewicht. Meine Waage zeigt 582 Gramm an – Training und Styling in einem, so rede ich mir den anstehenden Test zurecht.

Eine (zu) heisse Testphase

Ich schiebe den Regler an der Bürste hoch. Während das Gerät warmläuft, blinkt das weisse Licht um den Knopf herum. Sobald es durchgehend leuchtet – das dauert ein paar Sekunden – lege ich los. Die Theorie: In einem ersten Schritt soll ich von unten her einfach durch breite Haarsträhnen bürsten, bis sie fast trocken sind. Geformt wird in einem zweiten Schritt.

Ausserdem soll ich gemäss Handbuch für mehr Volumen die Bürste unter der Haarsträhne nahe am Haaransatz ansetzen. Da wird es meiner Kopfhaut und ab und zu auch meinen Ohren etwas zu brenzlig. Deshalb halte ich stets genügend Abstand zu meiner Haut. Hätte ich fürs Trocknen nicht nach dem Föhn gegriffen, wäre mein Ansatz nach dem Styling wahrscheinlich noch feucht.

Hinzu kommt, dass der silberne Streifen mit dem Ghd-Logo unterhalb des Bürstenkopfes mit der Zeit heiss wird, ebenso der Gummizipfel oberhalb, den ich eigentlich problemlos halten können sollte. Selbst wenn ich sehr vorsichtig bin, greife ich aus Versehen mal daneben. Bitte, liebes Ghd-Team, ergänzt den Lieferumfang um einen hitzeresistenten Styling-Handschuh, der wäre hier zwingend notwendig.

Einen Vorteil hat die heisse Platte im Kern aber: Der Schwung, den ich in meine Haarenden zaubere, der hält verdammt gut. Ich würde das Gerät an der Stelle mit einem überdimensionalen, beheizten Lockenwickler vergleichen, der die Haare sauber greift und im Nullkommanix Volumen zaubert.

Das Gerät schaltet sich übrigens bei Nichtgebrauch nach 30 Minuten von selbst aus. Ich finde das etwas lang und hätte 10 Minuten als Marke vorgezogen.

Fazit

Wer «schön» sein will, muss beim «Duet Blowdry» leiden

Ich finde das Gerät in puncto Trocknen schwach. Insbesondere für einen Preis, der sich aktuell zwischen 330 und 430 Fr. bewegt. In Sachen Styling wiederum sehe ich seine Stärken: lang anhaltendes, frizzfreies, wallendes Haar. Abzüge gibt's fürs Gewicht und hitzebedingte Blessuren. Ausserdem behagen mir der Gedanke und das Geräusch von nassem Haar auf einem heissen Eisen einfach nicht.

Eine Zielgruppe, für die dieses Gerät Sinn ergeben könnte, sind Menschen mit krausem Haar, denen es mit einer gewöhnlichen Warmluftbürste schwerfällt, einen Blow-out-Effekt zu erzielen. Für alle anderen: Du willst einen Luxus-Blow-out? Dann greif zum Dyson Airwrap. Du willst ein Blow-out zum kleinen Preis? Dann empfehle ich dir den «One-Step Volumiser» von Revlon, den gibt’s schon für weniger als 50 Franken. Denn so gut sich der «Duet Blowdry» zum Formen der Haare auch eignet: Zu dem Preis sollte er einen Föhn ersetzen können.

Pro

  • Extras: Reise-Etui und Mini-Reinigungsbürste
  • muss nur eingeschaltet werden, den Rest übernimmt das Gerät
  • leise
  • langanhaltendes, frizzfreies Ergebnis
  • Bürste greift gut

Contra

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • schwer
  • Trocknen der Haare dauert sehr lange
  • hohe Verbrennungsgefahr
Titelbild: Natalie Hemengül

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


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