Mitipi Kevin
Kevin bleibt für dich allein zu Hause
Du bist im Urlaub und bräunst deine Haut, während Einbrecher zu Hause die Perlen deiner Grossmutter in ihren Beutesack werfen. Keine schöne Vorstellung. Der Einbruchschutz Kevin soll dich davor bewahren.
Über Haussicherheit habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Ich bin da Gott sei dank mit einer gewissen Gelassenheit gesegnet. Obwohl, meine Freunde mein Verhalten eher als fahrlässig bezeichnen würden: Meine Tasche steht unbeaufsichtigt im Laden, die Haustür bleibt öfter einmal unverschlossen und meine Wertsachen liegen offen im Hotelzimmer herum. Ich hoffe auf ein gutes Karma, das bisher ziemlich gut funktioniert hat.
Fakt ist, dass ich nichts wahnsinnig Wertvolles besitze. Wäre meine Bude mit Designerware und kostbarem Schmuck vollgestopft, sähe das wahrscheinlich ganz anders aus. Was nicht ist, kann ja noch werden. Deshalb habe ich nichts dagegen, «Kevin» mit nach Hause zu nehmen und zu testen. Der virtuelle Mitbewohner sorgt dafür, dass mein Zuhause belebt wirkt und soll so die Gefahr eines Einbruchs reduzieren. Ob er das so gut hinbekommt wie Kevin McCallister in «Home Alone»?
Die äusseren Werte stimmen
Kevin ist schön verpackt. Auch das Innere der Kartonbox ist hochwertig und vor allem übersichtlich. Darin enthalten sind der Einbruchschutz selbst, ein Kabel und drei verschiedene Stecker: einer für die Schweiz, die USA und für Grossbritannien. Kevin ist simpel gestaltet und besitzt lediglich drei Knöpfe: An/Aus sowie lauter und leiser. Auch die dazugehörige App ist schnell installiert. Sogar das Koppeln – mit dem ich bei anderen Produkten öfter Probleme habe – funktioniert super.
Nach dem Einrichten lasse ich Kevin erst einmal eine Demonstration abspielen. Von Vogelgezwitscher über Meeresrauschen bis hin zu (schweizerdeutschen!) Dialogen ist alles dabei. Das wirkt erst etwas befremdend, wenn auch beruhigend. Und die Stimmen klingen von weiter weg tatsächlich authentisch. Kurz streift mich der Gedanke, dass der Simulant auch gegen Einsamkeit eingesetzt werden könnte. Interaktion und Körpernähe können zwar nicht ersetzt werden, dafür aber das Gefühl von Menschen um einen herum. Item.
Kevin, simuliere!
Jetzt bin ich bereit, um Kevins Simulation auf meine Bedürfnisse anzupassen. Das geht in der App ganz einfach, indem du mit einem Regler dein Szenario anhand verschiedener Fragen wählst. In meiner Simulation kommen beispielsweise keine Kinder vor, dafür wird regelmässig gekocht. Sobald ich Kevin mit dem An/Aus-Knopf starte, beginnt er die Situation zu fingieren. Mal spricht jemand, mal werden die Zähne geputzt oder der Wasserhahn aufgedreht. Klingt gut, aber noch befinde ich mich im selben Raum. Also verlasse ich das Schlafzimmer, schliesse die Tür und stelle mich in den Gang. Auf einmal höre ich kaum mehr was. Auf voller Lautstärke nehme ich Stimmen wahr, «Tätigkeitsgeräusche» sind aber auch dann kaum hörbar. Das wirft die Frage auf: Ab wann soll der Einbrecher die Geräusche wahrnehmen? Sobald er im Zimmer steht, bringt’s nichts mehr. Denn blind ist der Kriminelle in den meisten Fällen wohl kaum.
Die Lichteffekte sind da schon besser von draussen wahrzunehmen. Achte einfach darauf, dass ein Fenster in der Nähe von Kevin ist. Die Licht- und Schatteneffekte wirken auf mich ziemlich real, da sie sich nicht zu schnell abwechseln. In meiner vorherigen Erdgeschosswohnung wäre die Lichtsimulation direkt ins Auge gestochen. Nun im 3. Stock, mitten in Zürich, bin ich unsicher, wie viel das bringt. Vor allem, weil um mich herum sowieso Dauerbetrieb herrscht.
Während deiner Ab- und Anwesenheit einsetzbar
Seit dem kürzlich gelaunchten Update ist es möglich, einen Zeitplan für den Daheimgelassenen einzurichten. In einer Wochenübersicht kannst du wählen, an welchen Tagen Kevin wie lang simulieren soll. Eine sehr nützliche Funktion, wenn du mich fragst. So fällt das tägliche manuelle Ein- und Ausschalten weg, sodass du deine Seele im Urlaub richtig baumeln lassen kannst.
Was mir an Kevin besonders gefällt, sind seine sekundären Funktionen. Du kannst ihn als Lampe und Bluetooth-Lautsprecher benutzen. Das funktioniert beides ausgezeichnet und kommt mir in meinem momentanen Leben zwischen Zügelkisten sehr gelegen. Denn weder Nachttischlampe noch Böxli sind bisher auffindbar. Aber auch sonst sind die Features praktisch, da Kevin während deiner Anwesenheit einen Zweck erfüllt.
Fazit
Das Wichtigste zuerst: Kevin funktioniert wie beschrieben und ist hochwertig verarbeitet. Die App ist einfach und zurückhaltend gestaltet. Das mit der Geräuschsimulation hat sich mir aber noch nicht ganz erschlossen, da du – zumindest in meiner Wohnung – schon drin sein musst, um sie wahrzunehmen. Würde ich den Einbruchschutz direkt hinter der Haustür platzieren, wären die Lichteffekte hinfällig, da sich in der Nähe kein Fenster befindet. Aber ich als Bewohnerin eines der oberen Stadtwerke in einem belebten Viertel bin kaum die Zielgruppe.
In einer Erdgeschosswohnung oder einem freistehenden Einfamilienhaus ist Kevin besser aufgehoben. Dort sind wahrscheinlich auch die Ängste der Bewohner vor einem Einbruch grösser. Ob das Zusammenspiel von Ton und Licht tatsächlich Eindringlinge abhält, kann ich nicht beantworten. Aber deinem Seelenfrieden ist Kevin sicher zuträglich. Und das ist gerade im Urlaub gold wert.
Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.