Hintergrund

Vitamine und Mineralstoffe: Einen Mangel kannst du an deiner Haut erkennen

Annalina Jegg
23.10.2022

Die Haut pflegst du nicht nur mit Cremes und Co. Auch deine Nahrung beeinflusst dein größtes Organ – allerdings nicht immer zum Guten. Treten Hautreizungen auf, könnte dahinter ein Nährstoffmangel stecken.

Wichtige Fakten über die Haut und ihre Funktionen

Haut, Nährstoffe und Darm

Akne zum Beispiel kann ein Indikator dafür sein, dass wir zu viele B-Vitamine zu uns nehmen. «Diese Vitamine können das Wachstum der Aknebakterien anregen», weiß die Hautärztin.

Makro- und Mikronährstoffe

Nährstoffe teilen sich in zwei Gruppen. Zum einen Makronährstoffe: Dazu gehören Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und (zumindest für manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler) auch Wasser.

Und jetzt kommt’s: «Wasserverlust ist gefährlicher als jeder Nährstoffmangel in unserem Körper», schreibt Dermatologin Yael Adler in «Haut nah». Immerhin besteht unser Körper zu 60 Prozent aus Wasser – und schon «ein Verlust von nur 0,5 Prozent Wasser macht Durstgefühl, bei rund 7 Prozent Wasserverlust sind wir schwerstkrank und nicht mehr funktionstüchtig.»

Zum Vergleich: Ein Fettverlust wird erst bei 90 Prozent kritisch. Also, Wasserglas nachfüllen und gleich einmal einen großen Schluck nehmen. Hast du zu wenig getrunken, können sonst spannende, juckende Haut, Blässe und müder Teint die Folge sein.

Außer den Makronährstoffen gibt es auch Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Omega-Fettsäuren. Leiden wir unter einem Mangel an bestimmten Mikronährstoffen, zeigt sich das auch teilweise an der Haut. Welche Mikronährstoffe wir für eine gesunde Haut brauchen und wie uns die Haut zeigt, dass wir nicht genug Nährstoffe zu uns nehmen, das sehen wir uns jetzt an:

Nährstoffmangel: So erkennen wir ihn an der Haut

Die wichtigsten Nährstoffe für unsere Haut sind Wasser, Zink, Betacarotin (Vitamin A), Silizium, Vitamin B2, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C und Selen. Sie sorgen dafür, dass unsere Haut frisch und gesund aussieht. Trockene, rissige Haut und eine schlechte Wundheilung sind die ersten Indikatoren für einen Mangel an einem bestimmten Nährstoff.

Übersicht: Nährstoffe und mögliche Mangelerscheinungen, die sich an der Haut zeigen können

Vitamin B12

  • ist wichtig für die Zellteilung und Blutbildung sowie die Funktion des Nervensystems.
  • steckt in Fisch, Fleisch, Milchprodukten und Eiern und in geringen Mengen auch in Sauerkraut und Bier.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: eingerissene Mundwinkeln, fettige Ekzeme im Gesicht oder an den Ohren, entzündete Lippen, Hautentzündungen und raue Haut.
  • Unter einem Mangel leiden etwa 6 bis 12 % der westlichen Bevölkerung.

Vitamin C

  • schützt vor Infektionen, wirkt als Radikalfänger und stärkt das Bindegewebe, ist wichtig für die Kollagenbildung.
  • steckt in Hagebutten, Brennnessel, Sanddorn, Petersilie, diversen Kohlsorten, Spinat, Kiwis, Erdbeeren, Zitrusfrüchten.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: Wundheilungsstörungen, Zahnfleischbluten, Aphten (schmerzhafte Schleimhautschäden), verstärkte Fältchenbildung und Elastose (Degeneration des kollagenen Bindegewebes, die Haut verdickt).

Vitamin D

  • brauchen wir für Zellteilung und Erneuerung der Haut, Wundheilung, als Schutz vor freien Radikalen und zur Unterstützung des Immunsystems.
  • kommt in der Nahrung nicht in ausreichender Menge vor; wird in der Haut gebildet mithilfe von Sonneneinstrahlung. Ein Vitamin-D-Mangel kann in Folge einen Kalziummangel verursachen, da Vitamin D essenziell für die Kalziumaufnahme ist.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: dünner werdende Haut, Haarausfall, Schuppenflechte.

Eisen

  • brauchen wir für Sauerstofftransport und -speicherung sowie zur Elektronenübertragung.
  • steckt in rotem Fleisch, Kakaopulver, Sonnenblumenkernen, Sojabohnen, Haferflocken, Spinat, Hülsenfrüchten, Vollkornbrot. Wichtig: Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme, während Milchprodukte, Kaffee oder schwarzer Tee sie hemmen.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: Blässe, eingerissene Mundwinkel.
  • Ein Mangel ist bei Frauen aufgrund von Menstruation und durchschnittlich geringerem Fleischkonsum häufiger als bei Männern; insgesamt in Europa ca. 5 bis 10 % betroffen, bei Frauen im gebärfähigen Alter etwa 20 %.

Zink

  • ist wichtig für Zellwachstum und Wundheilung, spielt eine Schlüsselrolle im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel, ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und dämpft überschießende Abwehrreaktionen des Immunsystems.
  • steckt in: rotem Fleisch, Käse, Haferkleie/-flocken, Walnüssen, Pekannüssen, Weizenkeimlingen, Sonnenblumenkernen, Pilzen, Hefen.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: Haarausfall, eingerissene Mundwinkel, Wundheilungsstörungen, Akneschübe, schuppende Haut.
  • In Europa kommt ein Mangel selten vor.

Vitamin K

  • spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung.
  • steckt in: Kohl, Rosenkohl, Brokkoli, Spinat, Blattsalat, Schnittlauch, Hülsenfrüchten, Milch, Karotten, Sojabohnen, Algen und Pflanzenölen.
  • Hautanzeichen für einen Mangel sind: vermehrtes Bluten bei Verletzungen, vermehrt blaue Flecken die nur langsam verschwinden – auch bei sehr kleinen Stößen.
  • Ein Mangel ist bei Menschen, die sich ausgewogen ernähren, selten.

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Annalina Jegg
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Mich buchstabiert man so: Aufgeschlossen, Nachdenklich, Neugierig, Agnostisch, Liebt das Alleinsein, Ironisch und Natürlich Atemberaubend.
Schreiben ist meine Berufung: Mit 8 habe ich Märchen geschrieben, mit 15 «supercoole» Songtexte (die nie jemand
zu lesen bekam), mit Mitte 20 einen Reiseblog, jetzt Gedichte und die besten Beiträge aller Zeiten! 


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