Weshalb das Kinderzimmer nicht immer tiptop aufgeräumt sein muss, erklärt Martina Frischknecht im Interview
Hintergrund

«Unordnung hat für Kinder oft System.»

Ümit Yoker
27.8.2018

Als «Frau Ordnung» berät Martina Frischknecht beim Ausmisten und Aufräumen. Ich habe sie gefragt, wie du mit Kindern einigermassen Ordnung hältst. Ein Gespräch über ausufernde Tannzapfensammlungen, halbfertige Zeichnungen und den erzieherischen Nutzen voller Wäschezeinen.

Frau Frischknecht, als Frau Ordnung helfen sie anderen, ihr Zuhause auszumisten und Struktur zu schaffen. Wenn ich Kinder habe, wird Aufräumen noch mehr zur Herausforderung. Wie bringe ich meinem Nachwuchs bei, ordentlich zu sein?

Ist Ordentlichkeit etwas, das erlernt wird, oder ist es auch Veranlagung?

Das kann ich nicht beantworten. Wie in anderen Bereichen ist es aber sicher so, dass Eltern ihren Kindern vieles vorleben. Diese Muster übernehmen Kinder später im Leben dann oft.

Die meisten Eltern hätten aber gerne, dass ihre Kinder schon zu Hause einen Sinn für Ordnung entwickeln und nicht erst, wenn sie ausgezogen sind.

Darf ich das Kinderzimmer entrümpeln, ohne dass Tochter oder Sohn davon wissen?

Wie lernen Kinder, sich von ihren Spielsachen zu trennen?

Ein guter Zeitpunkt, das Thema anzugehen, ist beispielsweise vor dem Geburtstag oder vor Weihnachten. Mein Sohn hat im November Geburtstag; irgendwann im Oktober frage ich ihn jeweils, welche Spielsachen er behalten und welche er weitergeben möchte – schliesslich brauche es ja bald Platz für neue Sachen. Eine gute Idee sind auch Flohmärkte, auf denen Kinder ihre Sachen verkaufen und sich etwas Taschengeld verdienen können.

Soll ich Kinder fürs Aufräumen belohnen?

Ich habe die Gelegenheit auch schon genutzt und einen Wunsch meines Sohnes an die Bedingung geknüpft, dass er zuerst sein Zimmer in Ordnung bringt. Man sollte Belohnungen aber nicht zur Regel machen. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder in der Familie dazu beiträgt, dass das Zuhause wohnlich ist.

Wie kann ich es Kindern leichter machen, Ordnung zu halten?

Titelbild: Weshalb das Kinderzimmer nicht immer tiptop aufgeräumt sein muss, erklärt Martina Frischknecht im Interview

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Journalistin und Mutter von zwei Söhnen, beides furchtbar gerne. Mit Mann und Kindern 2014 von Zürich nach Lissabon gezogen. Schreibt ihre Texte im Café und findet auch sonst, dass es das Leben ziemlich gut mit ihr meint.<br><a href="http://uemityoker.wordpress.com/" target="_blank">uemityoker.wordpress.com</a> 


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