

Um die Ecke gedacht: Designstücke
Lieber eine Ecke ab haben, als langweilig zu sein. Das scheint das Motto einiger Designschaffenden zu sein, die mit ihren Entwürfen für einen Knick in der Optik sorgen. Diesen kannst du für eine effektvolle Einrichtung gebrauchen.
Egal, ob in der Mode oder im Produktdesign – Stilbrüche eignen sich, um herauszustechen. Im Fashion-Bereich wird ein Look, der nicht mainstream ist, als «edgy» bezeichnet. Kombinierst du beispielsweise eine Jeansjacke zu einem eleganten Kleid und stylst dich passend dazu, kann das unerwartet gut aussehen. In der Gestaltung von Wohnaccessoires gehen Designer*innen ähnlich wie in der Zusammenstellung eines Outfits vor. Sie fügen ihrem Entwurf ein überraschendes Detail hinzu.
In letzter Zeit handelt es sich dabei um Details, die das komplette Gegenteil der restlichen Form darstellen: Die nach aussen gewölbten Vasen «Rise High» und «Mice» von Bloomingville werden zum Beispiel mit geknickten statt runden Griffen veredelt. Das macht die einfarbigen Designs auffälliger – ohne dass es Muster oder Strukturen braucht. Der Kontrast verstärkt sich, sobald ein Blumenstrauss samt seiner weichen Silhouette in der Vase steht.

Auch andere Wohnaccessoires werden durch kantige Elemente spannender. Die Uhr «Clork» von Puik Art bekommt durch ihre Ecke auf der unteren linken Seite eine asymmetrische Form. Das unterscheidet sie vom Einheitsbrei der runden Tisch- und Wanduhren. Gleichzeitig besitzt sie schlichte Farben, dank derer du sie mit vielen Wohnstilen kombinieren kannst. Ein weiteres Beispiel gefällig? Das Stromkabel der Leuchte «Mercury» macht an der Wand extra einige Umwege. Es läuft durch ein Rohr, das in mehrere rechte Winkel gebogen ist, und lenkt den Blick des Betrachters auf das kreisförmige LED-Licht am Ende. Wie «Clork» sticht die Wandleuchte von Woud nicht etwa wegen ihres Farbtons, sondern wegen ihrer Silhouette ins Auge. Diese Balance ist es, die den Edgy Look ausmacht.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.