
Hinter den Kulissen
Fit mit Pille und Pulver: Supplements und Sportnahrung boomen
von Alex Hämmerli
Der Trend zu gesunder Ernährung macht auch vor Hunden keinen Halt: Getreidefreies Futter, glutenfreie Kost und Vitamin-Booster für Fiffi, Rex & Co. boomen. Eine Auswertung von Galaxus zeigt, worauf Hundebesitzende im Napf ihrer Lieblinge besonders viel Wert legen – und dass Katzen in dieser Hinsicht pflegeleichter sind.
2025 tragen bei Galaxus 40 Prozent aller verkauften Hundefutter-Packungen das Label «getreidefrei», weitere 14 Prozent «glutenfrei».
Was wir Menschen als Nahrungsergänzung schlucken, mischen die Nahrungsmittelhersteller Hunden auch direkt ins Futter. Bei Futtersäcken, die bei Galaxus bestellt werden, sind die häufigsten Nährstoffergänzungen bei Hunden (und übrigens auch bei Katzen) die Vitamine D3, A und E – für ein starkes Immunsystem, gesunde Knochen und Zähne sowie zum Schutz vor Zellschäden.
Diese Booster sind aber mehr als nur Marketing: Unsere Haustiere sind auf bestimmte Nährstoffe angewiesen, die ihre wilden Vorfahren ursprünglich über den Verzehr ganzer Beutetiere aufgenommen haben. Wenn Tierfutter industriell verarbeitet und beispielsweise erhitzt wird, gehen wertvolle Nährstoffe verloren. Ergänzungen wie Vitamine und Spurenelemente können diese Nährstofflücken schliessen.
Miezen sind Fleischfresser. Das bedeutet, dass sie bestimmte Nährstoffe benötigen, die nur in tierischem Gewebe vorkommen. Im Gegensatz dazu sind Hunde Allesfresser und können eine breitere Palette von Lebensmitteln verwerten – auch vegetarische. Deshalb ziehen Labels wie «glutenfrei» bei Katzenmamis und -papis kaum.
So unterschiedlich Katzen und Hunde bezüglich Verträglichkeit und Charakter sein mögen, beim Geschmack sind sie sich einig: Hühnchen ist das Lieblingsessen. Ein Grund für diese Beliebtheit dürfte auch im Geldbeutel der Herrchen und Frauchen stecken: Hühnchen gehört zu den günstigeren Proteinquellen im Tierfutterbereich.
Katzen schlemmen zudem sehr gerne Fische aller Art, während Hunde an pouletfreien Tagen gerne auch mal Rindfleisch verspeisen.
Wie beim Menschen gilt auch bei Vierbeinern: Ein ausgewogenes Nährstoffprofil und gute Zutaten sind mindestens so wichtig wie der Geschmack. Trendige Buzzwords allein machen noch kein gesundes Tierfutter aus.
Was isst dein Hund oder dein Büsi am liebsten? Auf welche Inhaltsstoffe oder welche Zusätze legst du beim Tierfutter einen besonderen Wert? Wir freuen uns auf deine Tipps in der Kommentarspalte.
Neuigkeiten zu Features im Shop, Infos aus dem Marketing oder der Logistik und vieles mehr.
Alle anzeigenMarktbeobachter und Wissenschaftlerinnen sind sich einig: Menschen kaufen häufiger Nahrungsmittel, die laut Verpackung zum Beispiel extra viel Protein enthalten oder glutenfrei sind. Dies in der Annahme, dass solche Produkte gesünder sind. Obwohl sich dieser gesundheitliche Nutzen nicht pauschal bestätigen lässt, überträgt sich dieses Einkaufsverhalten auf den Diätplan der Vierbeiner.
Doch ernähren sich die Hunde dadurch tatsächlich gesünder? Getreidefreie Diäten sind laut einer 2025 veröffentlichten Analyse in der Fachzeitschrift Animals weder grundsätzlich vorteilhaft noch ausgewogener für die Vierbeiner. Zwar können solche Ernährungspläne in Einzelfällen – etwa bei bestätigter Glutenunverträglichkeit – sinnvoll sein. Insgesamt zeigen Studienresultate, dass getreidefreies Futter der Gesundheit von Hund und Katze keinen medizinisch messbaren Nutzen bringt. In bestimmten Fällen kann es sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.