

Saft mit Stückchen und fünf andere Fruchtsäfte
Fruchtsäfte aus der Dose kennt man vor allem in Asien oder aus dem Asia-Shop. Seit kurzem haben wir eine Auswahl an Säften im Sortiment. Wir haben sie probiert.
Saurer Orangensaft aus dem Tetrapack gehört zu meinen Kindheitstraumata. An einem Sonntagmorgen hat sich eine Magendarmgrippe just dann gemeldet, als ich zwei Gläser dieses verdünnten Konzentrats in mich hinein geleert hatte. Ob der Saft für meinen gesundheitlichen Zustand verantwortlich war, ist bis heute unklar, aber ich habe nie wieder davon getrunken.
Mit frisch gepresstem O-Saft hatte ich zum Glück nie Probleme und auch die Säfte im Kühlregal vertrage ich gut. Die gibt es etwa seit der Jahrtausendwende überall. Da scheinen mir Fruchtsäfte in Dosen ein Rückschritt in die Steinzeit der Getränkegebinde.
Unter dem Label «Tropi» vermarktet die vietnamesische Firma Tan Do diverse Fruchtsäfte in Dosen, die wir seit kurzem im Angebot haben. Diese sechs Geschmacksrichtungen haben wir im Team vor der Mittagspause getestet.
Der Test in der Kaffeeecke würde höchsten sensorischen Ansprüchen nicht genügen, dazu stinkt es etwas zu fest nach in der Mikrowelle aufgewärmtem Broccoli.

Coconut Water
Das einzige Getränk im Test, das keine Zusatzstoffe drin hat. Wir sind uns einig, dass es einen intensiven Kokosnussgeschmack hat und süss schmeckt. Zu süss für einige. Die zunächst sehr strenge Note drei von fünf sollten wir im Verlauf des Tests auf dreieinhalb korrigieren. Wer süsses Kokosnusswasser mag, wird das lieben.

Aloe Vera
Hier scheiden sich die Geister erstmals. Im Getränk schwimmen sicht- und spürbare Stücke der Aloe Vera. Während ich von «Popeln» spreche, ist Patrick von der schleimigen Konsistenz begeistert. Steffi verortet einen chemischen Traubengeschmack, den sie vom brasilianischen «Fanta Uva» kennt. Und tatsächlich hat es Traubenaroma drin. Eine eindeutige Bewertung ist nicht möglich, es gab Noten zwischen 1 und 5.

Ananas
Keine künstlichen Aromen, dafür zugesetzten Zucker hat es im Ananasgetränk. Beim Öffnen riecht er dennoch etwas chemisch. Nach dem ersten Schluck verfliegt das irritierende Aroma. «Ich schmecke die Ananas deutlich raus», sagt Lorenz. Trotz zugesetztem Zucker ist der Saft nicht zu süss. Vier von fünf ist das einstimmige Urteil.
Passionsfrucht
Ich liebe Passionsfrucht! Hier kommt die Frucht, die eigentlich eine Beere ist, gut zur Geltung. Das Getränk schmeckt natürlich, auch wenn es noch etwas mehr Säure vertragen könnte. Jemand würde sich sogar Kohlensäure wünschen, was ich auch nachvollziehen kann. Auch hier solide vier von fünf Sternen.
Lychee
Eine Frucht, die man entweder liebt oder hasst. Und so verhält es sich auch bei diesem Getränk. Steffi findet, es schmeckt, als würde man das Wasser aus einer Büchse mit Lychees trinken und meint das auf die bestmögliche Art. Mich erinnert der Saft zu stark an Rosenwasser. Den meisten von uns ist die Sorte zu süss. Drei von fünf Sternen.
Mango
Das ist der cremigste Saft unter den verkosteten Dosen. Der Mangogeschmack ist eher dezent und erinnert im Abgang sogar teilweise an Kokosnuss. Froh sind wir in der Jury darüber, dass es keine künstlichen Aromen hat. Mir ist Mango etwas zu süss, ich stehe mit der Meinung aber recht alleine da. Vier von fünf Sternen zum Abschluss.

Zum Schluss haben wir die Säfte noch gemischt und Kreationen wie Piña Colada (Ananas Kokos) oder Multivitamin (alles zusammen) hervorgezaubert. Als Mischgetränk für Cocktails könnten diese Säfte auch sehr gut taugen. In der Praxis war das um 11.00 Uhr schwer umsetzbar.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
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