Produkttest

Reine Luft von Fanatic im Test

Das Fanatic «Pure Air» trägt einen renommierten Markennamen und ist ein Allround-Board für Einsteiger. Ich bin Umsteiger und vergleiche das inflatable SUP mit meinem Aqua Marina Vapor. Gibt's für mehr Geld auch mehr Board?

Ist der Vergleich zwischen einem günstigen Modell und Markenware sinnvoll? Ich finde schon, denn auch das Pure Air richtet sich an Einsteiger, ist ein Allround-Board und preislich keine Lichtjahre von meinem Aqua Marina Vapor entfernt. Mich interessiert, wofür du bei Fanatic etwas mehr investierst.

Ein Schlafsack? Ein Zelt? Eine Tasche!

Das Board wird mit einer Tasche geliefert, die in Tokio wahrscheinlich schon fast als Einzimmerwohnung durchgehen würde. Neben dem Pure Air samt Finne, Pumpe und Paddel könnte ich zusätzlich noch Kleidung für eine Ferienwoche darin unterbringen. Leider hat sie keine Rollen. Du kannst sie nur als Rucksack tragen und siehst damit, falls du keine Hulk-Figur hast, von hinten aus wie ein himmelblauer SpongeBob.

Als Quader mit Beinen und Armen willst du vermutlich keine längeren Strecken laufen. Aber die Qualität der Tasche ist unbestritten gut und sie trägt sich den Umständen entsprechend ganz ordentlich. Strapazierfähiges Material, ein massiver Reissverschluss und breite Kompressionsgurte erwecken den Eindruck, dass das Teil langlebig ist. Auf jeden Fall ist sie deutlich hochwertiger als der faltbare Origami-Packsack von Aqua Marina.

Fanatic Pure Air: 1
Aqua Marina Vapor: 0

Doppelhub pumpt einfach gut

Fanatic Pure Air: 2
Aqua Marina Vapor: 1

Verarbeitung und Shape: Stabilität geht vor

Wenn sich das Pure Air beim Pumpen langsam von der Flunder zum 3D-Objekt verwandelt, liegt es gutmütig und dickbäuchig vor dir. Es ist 14 Zentimeter hoch, 83.8 Zentimeter breit und 315 Zentimeter lang. Damit wirkt es eher stabil als grazil. Dafür nehme ich ihm auf den ersten Blick ab, dass es 105 Kilogramm trägt ohne abzusaufen oder sich durchzubiegen. Einen besonders ausgeprägten Gleichgewichtssinn verlangt es dir sicher nicht ab.

Bei meinem Aqua Marina Vapor ist das anders. Es ist schmaler und sieht etwas dynamischer aus, dafür fährt es sich wackeliger. Es soll 100 Kilo tragen. Das macht es auch, liegt dann aber so tief im Wasser, dass der Spass auf der Strecke bleibt. Ich habe in Physik nur bedingt aufgepasst, aber dass die 284 Liter Volumen des Pure Air für deutlich mehr Auftrieb sorgen als die 220 Liter des Aqua Marina erscheint mir logisch.

Das Fanatic-Modell hält, was der Name verspricht. Es fühlt sich vom Deckpad bis zum Tragegriff hochwertig an und ist durchdacht gemacht. Markierungen helfen beim richtigen Zusammenfalten. Welcher Shape für dich passt, musst du selbst entscheiden. Aber der Qualitätseindruck des Fanatic ist besser.

Fanatic Pure Air: 3
Aqua Marina Vapor: 1

Verflucht, die Finne

Fanatic setzt auf das weit verbreitete US-Box Finnensystem. Zur Befestigung musst du ein Plättchen in die Schiene fummeln, vorsichtig die Finne darüber schieben, sehr gut zielen und sie dann von oben verschrauben. Mir gelingt es auf Anhieb, die Schraube so im Gewinde zu verkanten, dass ich sie weder richtig festziehen noch lösen kann. Einen Kraftakt und ein paar Trockenübungen später sitzt sie endlich korrekt und macht keine Probleme mehr.

Fanatic Pure Air: 4
Aqua Marina Vapor: 2

Das Pure-Paddel

Im Pure Air Set ist die dreiteilige Version des Pure-Paddels enthalten, was den Transport leichter macht. Im Vergleich zum Aluminium-Modell von Aqua Marina wirkt es mit seinem Carbon-Schaft hochwertiger. Was das Gewicht angeht, nehmen sich beide nicht viel und kommen auf ungefähr ein Kilogramm. Ich habe keinen Unterschied gespürt.

Aber das Pure-Paddel lässt sich weiter ausziehen und der etwas grössere Carbon-Knauf liegt besser in der Hand. Bei beiden Paddeln musste ich zum Werkzeug greifen und die Schrauben nachziehen, damit sich das Innenrohr nicht mehr so leicht verdrehen lässt. Trotzdem macht das Pure-Paddel das Rennen.

Fanatic Pure Air: 5
Aqua Marina Vapor: 2

Erpaddelte Erfahrungen

Fanatic Pure Air: 6
Aqua Marina Vapor: 2

Fazit

Hast du Lust auf die nächste Tour? Komm an Bord und folge mir hier.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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