
Pandora setzt auf Labordiamanten

Der dänische Schmuckhersteller Pandora ändert seine Strategie. Ab sofort verwendet er für seine Preziosen Diamanten aus dem Labor.
Diamanten sind ein umstrittener Rohstoff, da ihr Abbau weder nachhaltig noch ethisch korrekt ist. Im Zusammenhang mit den Edelsteinen ist immer wieder von schlechten Arbeitsbedingungen und sogar Kinderarbeit die Rede. Das sind nur einige der Gründe, warum Pandora erstmals in einer Kollektion auf synthetische Diamanten setzt. Die «Brilliance»-Linie besteht aus Fingerringen, Armbändern, Ketten und Ohrringen aus 14 Karat Weissgold, Gelbgold oder Silber. Die Preziosen sind mit Diamanten (aus 0,15 bis 1 Karat) besetzt und bewegen sich preislich zwischen umgerechnet 320 und 1700 Franken.

Diamanten aus dem Labor sind ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, die Pandora seit vergangenem Jahr verfolgt. Bis 2025 will das dänische Unternehmen klimaneutral sein und nur noch 100 Prozent recyceltes Gold und Silber zu Schmuck verarbeiten. Um ihren Worten Folge zu leisten, will die Marke bis 2022 in ihren Handwerksbetrieben statt wie bisher auf 60 neu auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzen. Auf diese Weise soll das Label seinen ökologischen Fussabdruck um rund 35 000 Tonnen CO₂ senken.
Synthetische Edelsteine
Die im Labor hergestellten Diamanten werden mit dem «Chemical Vapor Deposition»-Verfahren aus einem Kohlenwasserstoff-Gasgemisch gezüchtet. Hierfür werden in einer Vakuumkammer kohlenstoffreiche Gase, wie beispielsweise Methan und Wasserstoff, in einer auf etwa 800 Grad Celsius erhitzten Plasmawolke zersetzt. Innerhalb mehrerer Wochen wachsen kleine Kristallsplitter zu einem Rohdiamanten heran, der anschliessend von Hand geschliffen und poliert wird.
Die synthetischen Diamanten haben dieselben Eigenschaften und 4C-Standards – cut, color, clarity und carat – wie die natürlichen. Erst wenn der Labordiamant sämtliche Kriterien erfüllt, wird er zu Schmuck verarbeitet.
Einziger Wermutstropfen: Die Brilliance-Kollektion wird ab dem 6. Mai exklusiv in Grossbritannien, einem der grössten Märkte von Pandora, erhältlich sein. Ab nächstem Jahr soll die Linie tröpfchenweise weltweit in andere Märkte integriert werden.


Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.