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Oxo-Bürste für den Grill im Test: Die Bürste ohne Borsten enttäuscht

Von Oxo gibt es eine Grillbürste, die Dreck auf dem Rost mit einer Gitterstruktur bekämpfen soll. Der Kopf der Bürste ist abnehm- und waschbar, darf sogar in die Spülmaschine. Doch was gut klingt, hat seine Schwächen.

Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Wo ein Grill steht, ist auch eine Bürste. Bevor du Gemüse, Käse oder Fleisch auf den Rost legst, sollte dieser sauber sein. Es muss ja nicht die grosse Reinigung zu Saisonbeginn und -ende ausgeführt werden, wie hier von Kollege Oliver Fischer vorexerziert.

Mit einer Grillbürste entferne ich den groben Schmutz vom kalten Grill. Alles, was dann nach dem Aufheizen noch hängen geblieben und nicht verbrannt ist, bürste ich in einer zweiten Runde ab. So sollten Hitze und Mechanik der Verschmutzung am Rost oder der Grillplatte den Garaus machen.

Ich habe eine Feuerschale im Garten stehen, darüber einen schwenkbaren runden Edelstahl-Gitterrost. Auf der Feuerschale selbst liegt ein Ring aus Edelstahl zum scharfen Anbraten von Fleisch, für Zwiebelringe oder Zucchinischeiben. Mit der Bürsten-Seite kann ich im Test den Rost bearbeiten. Und mit dem Metallschaber vorne Reste und Eingebranntes von der flachen Stahlplatte schieben.

Der Abstand der Stäbe bei meinem Grillrost sollte eigentlich kompatibel sein mit den zwei «Tälern» auf dem Kopf der Oxo-Bürste. Die haben einen Abstand von etwa 20 Millimetern. Die Stäbe meines Rosts sind etwa ähnlich weit auseinander. Trotzdem passt das irgendwie nicht. Die Stäbe werden nur auf der Oberseite sauber, alles was an den Seiten hängt, erreicht die Bürste nicht.

Zusätzlich zum Metallgitter hat Oxo der Bürste ein Silikonkissen spendiert. Das soll wohl weniger hartnäckigen Schmutz beseitigen. Aber es kommt kaum in Kontakt mit dem Schmutz; das Gitter schirmt es quasi ab. Schmutzig wird das Silikon trotzdem. Kratze ich mit dem Edelstahl Dreck vom Rost, setzt der sich aufs Silikon.

Der Kopf ist mit acht Zentimetern Breite und etwa zehn Zentimetern Länge ein ziemlicher Prügel. Gut, um – theoretisch – grosse Flächen zu reinigen. Mit meinem runden Grillrost bin ich hier im Nachteil. Mit einer kleinen schmalen Bürste würde ich problemlos bis zum Rand kommen. Mit dem Oxo-Teil geht das nicht. Grenzen der Geometrie quasi. Ein runder Staubsaugerroboter kommt ja auch nicht in die Ecken.

Der Schaber am vorderen Teil der Bürste macht immerhin Freude. Hier ist die Breite ein Vorteil, besonders weil ich viel Fläche zu putzen habe. Durch den langen Griff kann ich sie effektiv und zügig säubern. Silikoneinsätze verhindern, dass ich abrutsche. An den Seiten hat der Schaber halbkreisförmige Einkerbungen. Mit ihnen kann ich jeden Stab des Grillrostes abfahren. Das funktioniert gut.

Abnehmbarer Kopf – nur theoretisch eine gute Idee

Fazit

Ich werde künftig weiter Grillbürsten mit Metallborsten verwenden. Dass dabei eventuell auch einmal ein Stück Borste abbricht und in den Grill fällt – geschenkt. Sorry, Oxo, diese Gefahr, die ihr in der Produktbeschreibung habt, reicht nicht, dass ich zum borstenlosen Grillbürstenbenutzer werde.

Titelfoto: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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