

Nie mehr Backpapier? Xavax Silikonmatte im Test

Kann eine Silikonmatte mein Backpapier ersetzen? Im Test überzeugt mich das Silikon von Xavax fast auf ganzer Linie.
Da mich das stetige Nachkaufen von Backpapier nervt, bin ich vor rund vier Monaten auf Silikon umgestiegen. Bereut habe ich es bisher nicht, das Material hat mich bereits über 50 Mal entzückt. Was mir besonders gefällt, ist die bessere Anti-Haft-Wirkung.
Trotz der vielen Backdurchgänge habe ich den Preis meiner Xavax Backmatte aus Silikon noch nicht mal zur Hälfte wieder hereingeholt. Kaufe ich mir 30 Bögen Profissimo-Backpapier, kostet mich ein Backdurchgang rund 10 Rappen/Cent. Da mich die Silikonbackmatte circa 13 Franken/Euro gekostet hat, muss ich mindestens 130 Mal damit backen, bis sie finanziell rentiert. Ich bin zuversichtlich, dass sie auch darüber hinaus halten wird.
Warum gerade diese Matte?
Lege ich die rotbraune Xavax Silikonbackmatte auf den Rost, passt sie für meinen Siemens-Backofen in der Breite perfekt – sie misst 40 × 30 Zentimeter. In der Länge fehlen jedoch fünf Zentimeter, um die Fläche voll zu bedecken. Gleiches gilt beim Backblech. Allerdings kann ich die paar Zentimeter verschmerzen.

Ich habe mich aufgrund vieler positiver und nur wenig negativer Shop-Kommentare für das Xavax-Modell entschieden. Die Matte ist für den Preis vergleichsweise dick und von guter Qualität. Sie hält Flüssigkeiten respektive Fett davon ab, den Weg aufs Blech oder den Rost zu finden – was ich von Backpapier nicht behaupten kann. Es macht mich glücklich, das Blech nicht mehr entfetten zu müssen. Das Silikon reinigt sich auch einfacher, schneller und passt im Gegensatz zum Blech ins Spülbecken.

Weiter darf die Matte auch in der Spülmaschine gereinigt werden und weist aufgrund des Materials eine bessere Anti-Haft-Wirkung auf als Papier. Selbst eine bessere als bei Backpapier mit Silikonbeschichtung – was fast alle Backpapiere haben. Kühlschrank und Tiefkühler sind ebenso kein Problem. Es gibt aber eine Sache, bei der du weiterhin zu einer Backform greifen musst: Grosse Hitze kann das Silikon angreifen.
Bis 200 °C sind Silikon und Backpapier absolut unbedenklich einsetzbar
Laut Hersteller ist das Produkt bis 260 °C hitzebeständig. Allerdings gibt in der Schweiz das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) folgende vorsorgliche Empfehlung für Silikonküchenutensilien heraus: «Nicht über 200 °C erhitzen, auch wenn ein Hinweis für Anwendungstemperaturen von - 60 °C bis + 230 °C, oder sogar + 280 °C angebracht ist.»
Diese Empfehlung bezieht sich darauf, dass bei höheren Temperaturen Spuren von Silikonbestandteilen (Polydimethylsiloxane) in die Backwaren übergehen können. Für die Gesundheit sollen diese zwar keine Gefahr darstellen – «die Polydimethylsiloxane werden vom Magen-Darm-Trakt nicht aufgenommen». Dass die Empfehlung dennoch besteht, liegt daran, dass eine Belastung möglichst gering gehalten werden soll. Gegenüber SRF hat das Bundesamt für Gesundheit den Vergleich gezogen: «Wenn jemand ein Sandwich isst, möchte er ja nicht die Verpackung mitessen.»
Für Backpapier, das fast immer eine Silikonbeschichtung aufweist, finde ich keine spezifische öffentliche Empfehlung des BLV. Hersteller geben meisten eine Grenze von 220 °C an. Allerdings hat die Schweiz die EU-Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 übernommen. Die schreibt vor, dass Materialien keine gesundheitsschädlichen Stoffe an Lebensmittel abgeben dürfen. Eine Empfehlung bezüglich der Temperaturgrenze für Silikon fehlt der Verordnung.
Wie sich das Silikon beim Backen schlägt
Was also tust du, wenn deine Pommes für 16 Minuten bei 220 °C in den Ofen müssen?
Entweder, du glaubst Herstellern, die sagen, dass ihr Material auch hohe Temperaturen aushält. Oder du hältst dich an die Empfehlung und backst die Pommes einfach bei 200 °C für 21 Minuten. Du musst ein bisschen ausprobieren – mit vielen Backwaren funktionieren angepasste Zeiten und Temperaturen ganz gut. Die Pommes gelingen mir auch mit längerer, dafür weniger heisser Backzeit so, dass sie aussen knusprig und innen weich sind.

Bei Grillgerichten oder einem rustikalen Brot mit starker Kruste bleibt jedoch aufgrund der Temperaturen von 240 bis 260 °C nichts anderes übrig, als eine Backform aus Glas oder Metall zu nutzen. Ausser, du vertraust den Herstellerangaben des Silikonutensils.
Was an der Silikonmatte absolut genial ist: Wenn du Honig-Walnuss-Kekse oder ein Wunderbrød drauf streichst und backst, lässt sich dies nach dem Backen problemlos vom Silikon lösen. Mit Backpapier ist das trotz dünner Silikonbeschichtung jeweils ein Kampf.
Nutzungs- und Reinigungstipps
Vor der ersten Anwendung sollen fürs Backen gedachte Silikonartikel laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit «während einer Stunde bei 200 °C» aufgeheizt und danach gründlich gewaschen werden. Das habe ich getan.
50 Durchgänge später sieht meine Silikonmatte noch immer wie neu aus und fühlt sich auch so an. Ich wasche sie stets direkt nach jeder Nutzung mit mildem Spülmittel von Hand, da sie mir im Geschirrspüler zu viel Platz wegnimmt. Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass das Reinigen schwer gehen würde. Bisher ist mir aber auch nichts angebrannt. Und ich habe noch nicht mit Tomaten oder Kurkuma herumhantiert, was zu Verfärbungen führen kann.
Solltest du weniger Glück mit dem Anbrennen haben, kannst du für die Reinigung eine Natronpaste verwenden. Einfach einen Teelöffel Natron mit wenigen Wassertropfen vermischen. Oder du verdünnst etwas Zitronensaft oder Essig und wendest das punktuell an.

Unter keinen Umständen solltest du aggressive Fettlöser einsetzen, da diese starke Laugen oder Lösungsmittel enthalten. Ebenfalls Tabu sind chlorhaltige Mittel oder Säure in hoher Konzentration. Aber auch raue Schwämme und besonders Stahlwolle können das Material beschädigen.
Weitere Tipps: Auf keinen Fall solltest du Öl direkt auf die Matte geben, da es dann schneller zum Einbrennen kommen kann. Tu dir den Gefallen, sie nach jeder Anwendung zu reinigen. Sollte die Matte verklebt sein und alles Reinigen nichts bringen, dann wirf sie weg. Neben Sauberhalten wirkt sich eine flache, vor UV-Licht geschützte Lagerung positiv auf die Langlebigkeit des Produktes aus.
Fazit
Nie mehr Backpapier
Suchst du eine Alternative zu Einweg-Backpapier, wirst du mit der Xavax Silikonbackmatte bestens bedient. Da Backpapier auch mit Silikon beschichtet ist, hast du mit der Matte genau den gleichen Nachteil: für hohe Backtemperaturen ist sie schlecht geeignet. Zumindest, wenn du der Empfehlung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen folgst. Ausserdem ist die Matte für meinen Backofen etwas zu klein dimensioniert. Es fehlen fünf Zentimeter in der Länge, um das Backblech oder den Rost voll auszufüllen.
Da meine Matte nach über 50 Durchgängen wie neu aussieht, gehe ich davon aus, dass ich sie noch sehr lange haben werde. Eine Silikonmatte kann, wenn die Qualität und Handhabung stimmt, hunderte Male genutzt werden. Bei mir spielt sie ihre Stärken bisher voll aus und sorgt dafür, dass Wunderbrød und Co. sich ohne zu kleben von ihr lösen.
Ich bin schwer angetan von dem Teil und kann sie empfehlen, solange du dir bewusst bist, dass sie nach jeder Anwendung gereinigt werden muss. Dafür musst du das Blech nicht mehr reinigen, da die Matte im Vergleich zu Papier dicht ist.
Pro
- wiederverwendbar
- klebrige Backwaren lösen sich besser als bei Papier
- ist dicht (Blech bleibt sauber)
- lässt sich gut reinigen
Contra
- bei hohen Temperaturen wird Silikon (wie auch Backpapier) nicht empfohlen
- ist mit 40 × 30 cm nicht ganz so gross wie mein Blech

Xavax Matte Backmatte aus Silikon, eckig, 40 x 30 cm, Rot-Brau
40 x 30 cm


Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.