Anika Schulz
Ratgeber

Nymphensittiche: Es ist Liebe! Und nun?

Anika Schulz
13.5.2025
Bilder: Anika Schulz

Zwei meiner Nymphies haben sich verliebt. Cookie und Pebbles sind ein Pärchen. Was es zu bedenken gibt, bevor Küken kommen.

Er verneigt sich vor ihr. Sie krault zärtlich seinen Kopf. Es ist unübersehbar: Meine Nymphensittiche Cookie und Pebbles haben sich lieb. Seit einigen Wochen sind der weiße Hahn und die gelb-grau gescheckte Henne unzertrennlich. Die beiden haben sich fest verpaart.

Und YES, sie paaren sich auch. Unübersehbar mitten im Wohnzimmer. Pebbles muss nur signalisieren «Ich habe Bock», schon steigt Cookie auf sie drauf und los geht’s. Sobald Cookie «fertig» ist, verkündet er das mit einer lautstarken Gesangseinlage. Nymphieliebe ist – wie Menschenliebe – was Tolles. Wer schon mal verknallte Haustiere hatte, weiß, wie herzerwärmend das anzusehen ist.

Und dennoch drängen sich mir als Nymphensittich-Mama nun Fragen auf: Was ist, wenn Pebbles Eier legt? Will ich ernsthaft Küken? Und was ist mit Rio, dem dritten Vogel in der Sittich-WG?

Die Sache mit den Eiern

Gleich vorweg: Nur weil Pebbles und Cookie sich paaren, muss sie nicht zwangsläufig Eier legen. Es gibt Nymphie-Hennen, die legen trotz festem Partner nie Eier – und es gibt solche, die legen selbst ohne Hahn welche. Das ist hormonell bedingt. Bislang hat Pebbles kein Ei produziert – und ich tue mein Möglichstes, dass es auch so bleibt.

Denn zum einen sind Pebbles und Cookie gerade mal ein Jahr alt. Damit haben sie zwar (ganz offensichtlich) die Geschlechtsreife erlangt, zum Elternwerden sind sie aber eigentlich noch zu jung. Als Faustregel empfehlen Züchterinnen und Züchter, dass insbesondere das Weibchen zwei Jahre alt und voll ausgewachsen sein sollte, da eine Brut recht anstrengend ist.

Erst nach zwölf Wochen sind nestjunge Nymphensittiche einigermaßen selbstständig und können fliegen. Und nur weil sie fliegen können, heißt das nicht, dass sie schon erwachsen sind. Junge Nymphensittiche sind extrem trottelig. Sie fliegen überall gegen, fallen hinter Möbel oder verheddern sich in Gardinen. Hallo Tierarzt!

Bis 2012 brauchtest du zumindest in Deutschland eine Zuchtgenehmigung, wenn du Sittiche brüten lassen wolltest. Das war im Tiergesundheitsgesetz verankert und sollte vor der Verbreitung der Psittakose, einer bakteriellen Lungenentzündung bei Papageien, schützen. Inzwischen gibt es keine behördliche Aufsicht mehr. In der Schweiz war die Zucht immer erlaubt.

Und wenn Pebbles jetzt trotzdem ein Ei legt? Schließlich geht die Natur manchmal wilde Wege. Dann werde ich es ihr wohl wegnehmen. Und zwar ersatzlos. Das klingt zunächst herzlos, aber die Alternative – die echten Eier durch Plastikeier zu ersetzen – ist auch nicht besser. Dann brütet die Henne. Und brütet und brütet. Und nichts passiert. Auch traurig, oder?

Insofern ist es ganz gut, dass Rio mit Mädchen (noch) nichts anfangen kann.

Würdest du deine Vögel Nachwuchs kriegen lassen? Schreib es mir in die Kommentare!

Titelbild: Anika Schulz

18 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


Haustier
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Du willst Vögel füttern? Dann halte dich an diese Regeln

    von Martin Jungfer

  • Ratgeber

    Immer frische Eier: Eigene Hühner halten

    von Patrick Vogt

  • Ratgeber

    Nymphensittiche: So verwandelst du den Käfig in ein tierisches Wohlfühl-Zuhause (Teil 2)

    von Anika Schulz