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Mikroplastik: So reduzierst du den «unsichtbaren» Feind

Vanessa Kim
17.8.2020

Bei jedem Waschgang gelangt Mikroplastik aus Textilien ins Abwasser. Mit einfachen Tricks schonst du langfristig die Umwelt.

Egal, ob Sportbekleidung, Unterhosen oder Fleecejacken – in deiner Garderobe wimmelt es nur so von Mikroplastik. Die keine fünf Millimeter grossen Kunststoffteilchen sind von blossem Auge kaum sichtbar und haften an Polymer-Textilien: Heute kommt kaum ein Kleidungsstück ohne Kunstfasern wie Polyester, Polyamid, Nylon, Lycra oder Elastan – auch bekannt als Stretch – aus. Der Vorteil dieser Gewebeart ist, dass sie pflegeleicht und (traurig aber wahr) günstig ist.

Vor dem Waschen

Auch Mischgewebe kann Polymerfasern enthalten. Achte bei deinem nächsten Einkauf aufs Etikett. Bevorzuge stattdessen Naturfasern wie Leinen, Wolle, Merino, Kaschmir, Seide oder Hanf. Dazu gehört auch Baumwolle. Weil ihr Anbau aber alles andere als nachhaltig ist und dafür Unmengen an Wasser draufgehen, steht sie bei nachhaltigen Konsumenten in der Kritik.

Entsorge jetzt nicht alle deine bereits gekauften Polymer-Textilien. Behalte sie, statt sie mit neuen Stücken zu ersetzen. Damit schadest du ebenfalls der Umwelt. Was du hast, hast du. Wasch sie einfach weniger oft (siehe unten).

Während des Waschens

«Filtersysteme»:
Zukunftsmusik sind Mikroplastikfilter, die du an deiner Waschmaschine anschliesst. Eine akzeptable Alternative sind spezielle Waschbeutel, in denen du Kleidungsstücke aus Kunstfasern wäschst. Der Beutel soll während des Waschens das Mikroplastik auffangen.

Nach der Wäsche

Behandle deinen Wäschetrockner ab sofort wie Luft. Häng deine Kleider zum Trocknen auf. Der Tumbler entzieht Textilien Feuchtigkeit und löst zusätzlich weiteres Mikroplastik, das im Kondensationsverfahren im Wasserbehälter landet. Sobald du ihn leerst, landen auch diese Partikel im Abwasser.

Generell gilt: Reinige ein Kleidungsstück erst, wenn es wirklich schmutzig ist. Und nicht bereits nach einmaligem Tragen. Häng es zum Lüften an der frischen Luft auf. Einzelne Flecken kannst du auch lokal von Hand auswaschen. Erst, wenn ein Kleidungsstück den Flecken- und Geruchstest nicht besteht, gilt: ab in den Wäschekorb.

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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt. 


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