Meinung

Küchengeräte mit Touchbedienung treiben mich in den Wahnsinn

Endlich habe ich in der neuen Wohnung einen Induktionsherd und damit die direkte Kontrolle über die Hitze in der Pfanne. Theoretisch. Denn die empfindliche Touchbedienung ist die miserabelste Küchenerfindung aller Zeiten.

Touchscreens haben in der Küche nichts verloren und gehören abgeschafft. Ob beim Herd, beim Ofen oder bei der Spülmaschine, sie sind frustrierend und bringen keinen Mehrwert.

Touchscreens sind zu kompliziert

Touchscreens sind zu fehleranfällig

Touchscreens sind zu umständlich in der Reinigung

Ich habe noch bei jeder Reinigung aus Versehen drei Herdplatten angeschaltet oder beim Ofen ein Muffinprogramm aktiviert. So toll eine flache, glatte Oberfläche zu reinigen ist, so schnell wird die auch dreckig. Forensiker hätten die hellste Freude an den Fingerabdrücken auf meinem Ofen. In der Küche sollte aber das Kochen an erster Stelle stehen, danach erst das Putzen.

Die Lösung all der Probleme ist der gute alte Drehknopf. Der ist genauer, weniger fehleranfällig und einfach zu putzen. Was mich am meisten ärgert: dass sich die Geschichte wiederholt. Schau dir mal dieses Gerät an, ein Minimoog Synthesizer aus den 70ern. Was fällt auf?

Richtig! Es sind alles Drehknöpfe!

Dieser Synthesizer aus den 80ern sieht da ganz anders aus. Von Drehknöpfen gibt es beim Yamaha DX7 keine Spur, digitale Tasten waren der letzte Schrei und sollten die Zukunft sein.

Und jetzt ein Modell aus dem Jahr 2021.

Voll mit Drehknöpfen.

Weil das einfacher, intuitiver und schneller in der Bedienung ist. Leider scheint es aber keine Synthesizer-enthusiastische Küchenentwickler zu geben, sonst hätte die Touchbedienung den Weg in die Küche nie gefunden. Mir bleibt die Hoffnung, dass das Umdenken noch stattfindet. Denn Touchscreens haben in der Küche definitiv nichts verloren.

Bild Minimoog von glacial23, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia CommonsBild Yamaha DX7 von deepsonic from Switzerland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

389 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


Kochen
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Haushalt
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Lebensmittel
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Meinung

Hier liest du eine subjektive Meinung der Redaktion. Sie entspricht nicht zwingend der Haltung des Unternehmens.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Design Professor: «Touchscreens gehören nicht ins Auto oder in die Küche»

    von Simon Balissat

  • Meinung

    Trump, der Toaster: Das sind die Promis in deiner Küche

    von Darina Schweizer

  • Meinung

    Produkte aus der Deko-Hölle – Teil 6

    von Pia Seidel