Ratgeber

Ist grüner Tee wirklich ein gesundheitsförderndes Wundermittel?

Anna Sandner
7.6.2023

Ihm wird vieles nachgesagt: Gegen Krebs und Alzheimer soll grüner Tee helfen, beim Abnehmen unterstützen, Akne bekämpfen, Stress reduzieren und vieles mehr. Ein wahres Wundermittel also. Aber was ist wirklich dran am Allheilmittel Grüntee?

  • Cholesterinspiegel: Auch eine positive Wirkung auf die Blutgefäße selbst ist für EGCG bekannt: Sie werden elastischer. Zudem senkt es den Cholesterinspiegel. Beides kann vor Arteriosklerose schützen.
  • Krankheiten, die Nervenzellen betreffen: EGCG hat eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung, die dazu beiträgt, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten und Nervenzellen vor Überreaktionen zu schützen. Es verhindert bzw. stoppt die Entartung bestimmter Proteine im Körper, die für die Entstehung von Alzheimer und Parkinson verantwortlich sind.
  • Krebs: EGCG vermindert zum einen Schäden an der DNA, die in der Folge zur Entstehung von Krebs führen können. Zum anderen kann es dazu beitragen, bereits bestehende Tumore quasi auszuhungern, indem es die Bildung von Tumorblutgefäßen hemmt. Ohne Blutzufuhr können die Tumore nicht weiterwachsen. So kann EGCG etwa bei Polypen im Darm vorbeugend gegen Darmkrebs wirken.
  • Haut: Auch positive Auswirkungen auf die Haut konnten bereits wissenschaftlich belegt werden. UV-bedingte Hautschäden und verschiedene Hauterkrankungen, die im Zusammenhang mit den Blutgefäßen stehen, können mit EGCG vermindert werden. Zudem wirkt sich eine Behandlung mit dem Pflanzenstoff auch auf die Hautdicke aus, sodass auch Anti-Aging-Effekte gezeigt werden konnten.
  • Stress: Durch die Hemmung des Stresshormons Cortisol kann EGCG zur Stressreduktion beitragen.

Klar ist also: An der positiven Wirkung von Grüntee auf unseren Körper und Geist ist tatsächlich etwas dran. Viele Aspekte der gesundheitsfördernden Wirkung sind belegt (wenn auch häufig noch nicht durch Studien mit humanen Probanden) und die Forschung geht weiter voran.

Meine anfänglichen Fragen kann ich also im Fall des grünen Tees positiv beantworten: Ja, an der gesundheitsfördernden Wirkung von Grüntee ist offensichtlich auch aus wissenschaftlicher Sicht etwas dran. Also: Ran an die Teetasse!

Titelfoto: Maike Jensen

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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