

Galaxy Watch 8 im Test: Wandern statt Joggen

Eine entzündete Achillessehne verhindert, dass ich den neuen Lauf-Coach der Galaxy Watch 8 ausprobieren kann. Also gehe ich im Urlaub wandern und bin von Samsungs Smartwatch angetan.
Am Design der Galaxy Watch 8 scheiden sich die Geister – mir gefällt es. Wichtiger als die äußeren Werte sind jedoch die inneren: Wear OS sorgt für eine enge Verbindung mit dem Smartphone. Das Tracking von Sport und Gesundheitsdaten – neu mit einem Antioxidations-Index – stehen weiterhin im Fokus.
Neuer Armbandverschluss sorgt für bequemen Sitz
Das runde Display der Galaxy Watch 8 befindet sich auf der rechteckigen Basis des Aluminiumgehäuses. Mich stört das nicht, ich habe aber in den Kommentaren zur News über die Uhr vernommen, dass es Leute gibt, die das Erscheinungsbild nicht mögen.

Die neuen Schnellverschlüsse der Smartwatch sind super. Sie sind im Vergleich zu den bisherigen Galaxy Watches etwas nach oben gewandert. Dadurch sitzt die Uhr bequemer und trotzdem fester am Handgelenk. Ich finde die Watch 8 sehr angenehm zu tragen. Mit einer Dicke von 8,6 Millimetern ist sie zudem elf Prozent schlanker als ihre Vorgängerin mit 9,7 Millimetern.

Samsung bietet die Galaxy Watch 8 in zwei Größen an. Das Display hat wahlweise einen Durchmesser von 1,3 oder 1,5 Zoll. Die Helligkeit von bis zu 3000 Nits sorgt dafür, dass ich es sogar bei gleißendem Sonnenschein auf dem Gipfel des Fellhorns problemlos ablesen kann.
Übersichtliche und schnell zu erlernende Bedienung
Die Galaxy Watch 8 läuft mit Wear OS 6.0, dem Smartwatch-Betriebssystem von Google. Entsprechend ist die Anbindung an Android eng und die Nutzung in Kombination mit Smartphones verschiedener Hersteller möglich. Mit Galaxy Wear und Samsung Health sind zwei Apps von Samsung auf dem Smartphone nötig, um die Uhr in Betrieb nehmen und in vollem Umfang nutzen zu können.

Die Bedienung der Galaxy Watch 8 erfolgt über den Touchscreen und die zwei Tasten auf der rechten Seite. Das ist alles schnell verinnerlicht und gestaltet sich selbst beim Abstieg vom 2000er angenehm.

Mit der oberen Taste gelange ich immer direkt auf die Startseite. Langes Drücken aktiviert Googles KI-Assistenten Gemini, der auf meinem Testgerät aber noch nicht richtig funktioniert. Alternativ gelange ich zum Ausschalt-Menü. Zweimaliges Drücken ruft standardmäßig die zuletzt genutzte App auf. Die Belegung der Tasten lässt sich in der Galaxy Wear-App ändern. Das gilt nicht für die untere Taste, die mich immer einen Schritt zurückführt.
Auf dem Touchscreen kann ich in vier Richtungen navigieren. Links befinden sich die Benachrichtigungen und rechts Kacheln von Apps, die ich auswähle und in der Anordnung anpassen kann. Wische ich von unten nach oben, sehe ich die Übersicht aller Apps und von oben ziehe ich die Schnelleinstellungen herbei.
Die Akkulaufzeit ist in Ordnung
Mit der Galaxy Watch 8 habe ich keine Bedenken, mich auf eine lange Wanderung zu begeben. Ich habe alle Sensoren und Überwachungen eingeschaltet und sie hält im Normalbetrieb etwa drei Tage durch. Das ist nicht perfekt, aber deutlich besser als die Modelle, die man jeden Tag aufladen muss. In Zahlen ausgedrückt: Bei mir verbraucht die Uhr in 24 Stunden etwa 33 Prozent ihres Akkus.

Aktiviere ich beim Tracking von Aktivitäten das integrierte GPS, reduziert sich die Akkulaufzeit spürbar. Die Galaxy Watch 8 bleibt aber nutzbar. So verbraucht sie zum Beispiel auf einer fünfstündigen Wanderung etwa 25 Prozent Akkukapazität. Ich könnte also problemlos noch deutlich länger unterwegs sein.
Ich lade die Galaxy Watch 8 drahtlos auf. Dazu lege ich sie auf den mitgelieferten Ladepuck. Dieser hat einen USB-C-Anschluss. In etwa 60 Minuten ist der Akku der Smartwatch voll geladen.
Von Antioxidations-Index bis Zumba
Wie es sich für ein Wearable gehört, verfügt die Galaxy Watch 8 über jede Menge Sensoren. Diese überwachen Gesundheitsdaten und halten meinen Schlaf sowie Bewegung fest. Zudem kann ich sportliche Aktivitäten gezielt tracken.

Insgesamt kann ich aus dutzenden sportlichen Aktivitäten auswählen, die die Galaxy Watch 8 trackt. Währenddessen sehe ich die wichtigsten Daten gut auf dem Display – beim Radfahren etwa Tempo, verstrichene Zeit, Strecke und Durchschnittswerte für Pace und Geschwindigkeit. Nach Beendigung gibt es Verläufe für Puls und Tempo oder Rundenzeiten und wenn sinnvoll den per GPS aufgezeichneten Streckenverlauf. Die Standortbestimmung funktioniert dabei sehr zügig und zuverlässig und einen VO2max-Wert für die maximale Sauerstoffaufnahme ermittelt die Uhr bei Cardio-Aktivitäten ebenfalls.

Im Gesundheitsbereich ist der Antioxidations-Index neu. Dafür muss ich die Uhr allerdings abnehmen und meinen Daumen auf die Sensoren legen. Der Sensor misst dann den Gehalt von Carotinoiden in der Haut. Das sind fettlösliche Pflanzenfarbstoffe. Grob gesagt: Je mehr Obst und Gemüse ich esse, desto höher ist der Wert und desto gesünder ist wahrscheinlich meine Ernährung.

Die Galaxy Watch 8 überwacht auch meinen Schlaf. Ihre Schlaf-Apnoe-Messung ist seit kurzem für Europa zertifiziert. Über Nacht misst sie zudem die vaskuläre Belastung, kann also etwas über den Zustand des Blutkreislaufs sagen. Die Smartwatch kann auch ein EKG erstellen und eine Blutdruckmessung durchführen. Beides funktioniert allerdings nur in Verbindung mit einem Smartphone von Samsung.
Zwei Apps für eine Smartwatch
Um die Galaxy Watch 8 nutzen zu können, benötige ich einen Samsung-Account und zwei Apps: Galaxy Wear und Samsung Health. In der Wear-App kann ich das Ziffernblatt bequemer ändern als über die Uhr. Außerdem kann ich weitere optische Anpassungen am App-Bildschirm vornehmen, neue Kacheln hinzufügen oder die vorhandenen sortieren. Zudem bietet die App zahlreiche Einstellungen für die Smartwatch. Die meisten davon kann ich auch über die Uhr anpassen, auf dem Smartphone ist es aber übersichtlicher. Sollte ich die Watch 8 verlegt haben, kann ich sie zudem über die Wear-App klingeln lassen – sofern sie noch über Bluetooth verbunden ist.

Die Health-App von Samsung hält mich auf ihrer Startseite über meine aktuellen Aktivitäten und Gesundheitsdaten auf dem Laufenden. Zusätzlich bietet sie einen Community-Bereich für den Austausch mit anderen und im Fitness-Reiter finde ich Anleitungen für verschiedene Übungen. Zudem kann ich mein Profil bearbeiten und sehe den aktuellen Wochenbericht und die Auszeichnungen für meine Bestleistungen.

Fazit
Eine überzeugende Smartwatch
Ich konnte wegen einer entzündeten Achillessehne gar nicht alle Funktionen der Galaxy Watch 8 nutzen und trotzdem gefällt sie mir sehr gut. Wear OS bietet ein gutes Zusammenspiel mit Android-Smartphones und im Gesundheits- und Fitnessbereich liefert die Smartwatch sinnig wirkende Daten.
Die Galaxy Watch 8 ist angenehm zu tragen und ihr helles Display ist immer gut zu erkennen. Ihre Bedienung über den Touchscreen und zwei Tasten habe ich schnell verinnerlicht. Die Akkulaufzeit ist in Ordnung und das GPS schnell und zuverlässig.
Gemini als KI-Assistent funktioniert bei mir noch nicht so recht auf der Smartwatch. Will ich die EKG-Funktion oder die Blutdruckmessung nutzen, benötige ich zwingend ein Smartphone von Samsung.
Pro
- liefert umfangreiche Daten
- zuverlässiges GPS
- brauchbare Akkulaufzeit
Contra
- Gemini will noch nicht so richtig
- Blutdruckmessung und EKG nur mit Samsung Smartphone



Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.