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«Fantastic Smartphones» – eine Ausstellung, die zu Denken gibt

Pia Seidel
29.9.2021
Bilder: Pia Seidel

In der Ausstellung «Fantastic Smartphones» beleuchten ECAL-Studierende mit einem Augenzwinkern unsere Beziehung zu Smartphones. Zu sehen sind Accessoires, interaktive Installationen und Roboter-Performances, die zum Nachdenken anregen. Wie guttun sie uns wirklich?

1. Smartphone Symbiosis

Anti-Stress-Case: Auch das nächste Design von Kylan Luginbühl und Aurélien Pellegrini kann ich nicht berühren. Trotzdem stelle ich mir die textile Oberfläche um einiges weicher als jede Plastikhülle vor. Das «Anti-Stress-Case» soll beruhigend wirken. Es bietet dir Module mit haptisch ansprechenden Oberflächen an. Je mehr du damit spielst, desto weniger «pushy» sollen sich Push-Notifications und Co. anfühlen.

Mistarget: Hast du dich schon einmal über Gin oder Laufschuhe unterhalten und kurz darauf in Apps Werbung erhalten? Wenn du dich gefragt hast, ob du abgehört wirst und kommt dir das Tool «Mistarget» von Antoine Barras und Guillaume Giraud gelegen. Es ist da, um dein Smartphone mithilfe einer speziellen Technologie auf die Probe zu stellen.

Sobald dein Handy damit verbunden ist, beginnt das Dock irreführende Konversationen mit Konsumwünschen abzuspielen. So kannst du wohl im Anschluss prüfen, ob deine Apps dadurch beeinflusst werden oder zum Schluss kommen: «Ich bin einfach nur paranoid und habe nicht nur ein loses Mundwerk, sondern auch unendlich viele Metadaten von mir im Netz.»

2. Meanwhile

3. In the Cloud

Da ich nicht weiss, wo die Remote Server physisch sind, über die meine Nachrichten und Bilder versendet werden, sind sie für mich nicht greifbar. Was passiert eigentlich in der Cloud? Die Installation «In the Clouds» von Nora Fatehi, Souhaïb Ghanmi, Dorian Jovanovic, Michael Pica und Malik Sobgoui bietet die Möglichkeit, das herauszufinden. Sie schickt mein Smartphone physisch in die «Wolke».

An einem Roboterarm befestigt, wird das Handy in eine künstliche Wolke gehoben, in der es eine visuelle Allegorie dessen entdeckt, was darin liegen könnte. Und das ist einiges, wie ich später sehe, als es wieder zurückkommt. Von Bildern, Textfetzen bis hin zu irgendwelchen Emojis sehe ich in einem Video danach, was sich dort abspielt. Da es sich aber nur um eine Simulation handelt, ist nichts Spannendes für mich dabei ...

4. The Kinetic Scroll

Die Installation wirkt hypnotisierend auf mich und gleichzeitig gewohnt. Genauso schnell speede ich oft durch meine Feeds. Nur, um dann gleich wieder zu vergessen, was ich gerade gesehen habe. Wozu das ganze gedankenlose Gescrolle? The Kinetic Scroll regt mich an, künftig einen Gang runterzuschalten.

5. Taptaptap

Ich finde Texterkennungsfunktionen nicht hilfreich. Je häufiger ich sie nutze, desto mehr muss ich im Anschluss korrigieren. Für ihre Arbeit haben Lisa Kishtoo, Bastien Mouthon, Diane Thouvenin Schreibgewohnheiten untersucht. Unsere Geräte schlagen eine Wortfolge vor, die zu unserem Schreibstil passen soll. «Taptaptap» nutzt dieses Feature, um es zwei Computern zu ermöglichen, nur mit automatischer Texteingabe zu chatten.

Auch «Life in plastic» ist nicht nur «fantastic»

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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