Hintergrund

E-Bike-Kosten: Wie stehts eigentlich um Strompreise und Akkuverschleiss?

Manuel Wenk
22.8.2023

Ein gutes E-Bike kostet eine Stange Geld. Je nach Ausstattung könnte man sich alternativ für ähnlich viel Bares ein kleines Auto anschaffen. Und wenn das E-Bike häufig genutzt wird, hat man hohe, wiederkehrende Stromkosten. Oder stosse ich da gerade einen Mythos an, den es eigentlich gar nicht gibt?

Die Rechnung ist einfach

Kennst du deine Akkukapazität sowie die Preise deines Stromanbieters, lassen sich die Kosten einer Akkuladung leicht berechnen. Die Kapazität der E-Bike-Batterien sind meist in Wattstunden angegeben. Strom aus der Steckdose bezahlen wir in Kilowattstunden. Die Akkukapazität rechnen wir in Kilowattstunden um und multiplizieren diesen Wert mit dem Preis pro Kilowattstunde. Dadurch ergibt sich ein Preis in Rappen für eine volle Akkuladung.

Akkukapazität in kWh x Tarif pro Kilowattstunde = effektive Kosten für eine Akkuladung

In meinem Fall sieht die Rechnung folgendermassen aus: Die Tarife lese ich aus einer Tabelle auf der Website meines Netzbetreibers.

0.84 kWh (840 Wh) x 24.36 Rp/kWh = 20.46 Rappen

Das ist die Theorie. In der Praxis ist meine Batterie nie völlig leer. Der Motor benötigt eine gewisse Spannung, um überhaupt betrieben werden zu können und im Idealfall plane ich meine Tour so, dass ich mit etwas Restkapazität nach Hause komme. Daher runde ich den Betrag für weitere Rechenbeispiele auf 20 Rappen ab.

Günstiges Pendeln

Mit rund 20 Rappen pro Akkuladung fällt mein E-Bike nicht stark ins Gewicht meiner Stromabrechnung. Ich lade meinen Akku zwei bis drei Mal pro Monat. Vorwiegend in den wärmeren Jahreszeiten. Wenn ich während acht Monaten pro Jahr mein E-Bike regelmässig nutze, kostet es mich somit knapp fünf Franken jährlich. Das ist in meinem Fall ein zu vernachlässigbarer Betrag.

Verschleiss und die richtige Lagerung

Da ich jetzt weiss, dass der Stromverbrauch so ziemlich meine geringste Sorge mit dem E-Bike ist, frage ich mich, wie ich die Lebensdauer des Akkus verlängern kann. Ein Akku von Bosch kostet 700 - 900 Franken. Das No-name-Modell des «Graugöppu» ist mit rund 350 Franken vergleichsweise günstig. Indem ich das Akku-Leben möglichst lang erhalten kann, spare ich Kosten und minimiere gleichzeitig den ökologischen Schaden.

Spätestens jetzt weiss ich, dass das Teuerste an einem E-Bike immer dessen Anschaffung und nicht die vernachlässigbaren Energiekosten sind. Meine nächste Ausfahrt geniesse ich, ganz ohne mir Gedanken über die Strompreise und den Akkuverschleiss zu machen. So, Feierabend: Ich bin dann mal raus.

Titelfoto: Manuel Wenk

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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