Ratgeber

Du bist giessfaul und tierlieb? Das sind deine Balkonpflanzen!

Ich möchte meinen neuen sonnigen Balkon bepflanzen – aber bitte pflegeleicht, katzenfreundlich, hitze- und kälteresistent. Gibt’s nicht? Doch! Diese robusten Schönheiten haben mich überzeugt.

Ich bin faul – wenn es um Pflanzen geht. Darum habe ich drinnen seit Jahren nur Sukkulenten. Eine Woche vergessen zu giessen? Sie stehen noch gerade wie eine Eins. Krankheiten? Ein Fremdwort. Ausserdem sind sie ungefährlich für meine Katzen und sie passen prima zum Strandhaus-Stil meiner neuen Wohnung.

Die hat endlich auch einen Balkon. Natürlich könnte ich auch dort Sukkulenten rausstellen. Never change a running system? Doch. Denn es gibt kaum Fettpflanzen, die ungiftig für Haustiere und winterhart sind. Um sie drinnen zu überwintern, fehlt mir der Platz.

Also habe ich mal über den Topfrand hinaus geschaut und bin auf die folgenden mediterranen Gewächse gestossen:

Einziges Mini-Manko: Als ich meinen Olivenbaum nach seiner Reise per Post umgetopft habe, hat er – wohl aus Stress – kurzzeitig fast alle Blätter verloren. Auch an zugigen Standorten und bei nassen «Füssen» kann er empfindlich reagieren. Meiner hat sich jedoch schnell erholt.

Fingerstrauch

Da Olivenbäume aus dem Handel nur selten blühen und wenig Nektar produzieren, habe ich noch nach einer bienenfreundlichen Pflanze gesucht. Gelandet bin ich beim Fingerstrauch. Die Potentilla fruticosa bildet, je nach Art, weisse, rosa, gelbe, orange oder rote Blümchen. Bei mir öffneten sie sich schon wenige Tage nach dem Einzug. Bezaubernd!

Und das Beste: Der Fingerstrauch ist sehr robust. Nicht nur das Umtopfen übersteht er problemlos, auch mit Kälte soll er bestens zurechtkommen. Es reicht, bei Schneefall sein weisses Mäntelchen abzuschütteln. Genauso trotzt er der Sommersonne. Oder eher: Er vergöttert sie. Je heller sein Standort ist, desto blütenreicher wird er. Das kann ich auf meinem sonnigen Balkon bestätigen.

Aber warum, um Himmels Willen, ist das Kraut heilig? Weil es von Plagen wie Schädlingen nahezu verschont bleibt? Könnte sein. Die richtige Antwort liefert jedoch der Duft der Blätter. In Zeiten grosser Armut haben es Messdiener in den Kirchen anstelle von Weihrauch verbrannt. Ausserdem galt es in der Volksmedizin als Heilkraut, etwa gegen Darmparasiten. Heute schützt es vor Motten oder es dient zum Räuchern.

Doch du musst nicht zwingend spirituell eingestellt sein. Das Heiligenkraut beseelt mit seinen sonnenförmigen Blüten auch den atheistischsten Balkon. Und es lockt die eine oder andere Biene an.

Rosmarin, Thymian, (Salbei)

Bleiben wir abschliessend beim Essen. Die Klassiker unter den Kräutern, die Hitze und Kälte trotzen, sind mediterranen Ursprungs. Besonders pflegeleicht und ungiftig für Haustiere sind Rosmarin, Thymian und Salbei. Optimalerweise kaufst du sie in Bio-Qualität.

Meinen Thymian und Rosmarin streue ich mir seit Kurzem ständig übers Essen. Nur der Salbei ist eine Enttäuschung: Im Topf hängt er bereits nach ein bis zwei warmen Tagen ohne Wasser. Auf ihn würde ich deshalb eher verzichten, wenn ich nochmals nach trockenresistenten Balkonpflanzen suchen würde.

Auf welche Balkonpflanzen könntest du nicht verzichten? Verrate es in einem Kommentar.

111 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen. 


Pflanzen
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Gartenarbeit: Stelle jetzt die Weichen für den Sommer

    von Aurel Stevens

  • Ratgeber

    Hast du diese Pflanzen zu Hause? Dann lass deine Tiere nicht ran!

    von Darina Schweizer

  • Ratgeber

    Wie überleben deine Pflanzen die Ferien?

    von Carolin Teufelberger