

Die Schweiz trinkt mehr Schweizer Wein

Einheimischer Wein ist begehrt. Im vergangenen Jahr wurde mehr Schweizer Wein getrunken. Insgesamt ist jedoch weniger gebechert worden: Der Wein-Konsum ist rückläufig.
Kein griechischer Wein für die Schweizerinnen und Schweizer: Der Anteil des getrunkenen Schweizer Weins hat im vergangenen Jahr zugenommen. Wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilt, beträgt der Marktanteil von einheimischen Weinen 2022 37 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 1,6 Prozent.
Das BLW weiss auch, dass wir im Jahr 2022 hierzulande 237 Millionen Liter Wein getrunken haben. Das meiste davon war Rotwein, nämlich 153,5 Millionen Liter, beim Weisswein waren es 83,7 Millionen Liter. Insgesamt sind dies jedoch 18 Millionen Liter weniger, als im Vorjahr heruntergekippt worden sind – ein Rückgang von sieben Prozent.
87 Millionen Liter Schweizer Wein
Nur 2,8 Prozent Rückgang verzeichnet hingegen Schweizer Wein. Im letzten Jahr haben wir 87 Millionen Liter davon getrunken. Fun Fact: Falls ich mich nicht verrechnet habe, wären das 0,002 Prozent des Zürichsees.
Zum ersten Mal hat das BLW auch den Konsum von Schweizer Rosé- und Schaumweinen berechnet. Mit 6,8 Millionen Litern machen die Schweizer Roséweine 7,7 Prozent des Schweizer Weinkonsums aus. Der Konsum von Schweizer Schaumwein betrug 0,6 Millionen Liter.
Und: Dank der reichlichen Ernte im vergangenen Jahr seien die Lagerbestände an Schweizer Weinen gemäss dem BLW gut gefüllt. Prost!
So sieht’s bei Galaxus aus
Im Galaxus-Sortiment wird im Vergleich zum gesamten Weinkonsum weniger Schweizer Wein gekauft. Im Jahr 2021 verzeichneten unsere Einkäuferinnen und Einkäufer einen Anteil von zehn Prozent bei den einheimischen Weinen. Dieser fällt im Jahr 2022 um noch ein Prozent. Dabei sticht hervor, dass besonders oft zu Schweizer Weissweinen gegriffen wurde. Beim Rot- und Schaumweinen hingegen erfreuten sich ausländische Weine überdurchschnittlicher Beliebtheit.
Der Trend, dass insgesamt weniger Wein getrunken wird, merkten auch wir: Im Galaxus-Sortiment verzeichneten wir einen generellen Rückgang bei den Wein-Einkäufen – dies vor allem beim Weisswein. Ganze 41 Prozent weniger wurden Riesling, Sauvignon Blanc und Chasselas im Jahr 2022 eingekauft. Diese Abnahme kann zu einem grossen Teil mit der Corona-Pandemie erklärt werden: Im Jahr 2021 becherten wohl viele zu Hause und bestellten daher Weisswein bequem bei Galaxus. Spannenderweise gingen die Bestellungen von Rotwein in derselben Zeitspanne nur um zwei Prozent zurück.
Und der Nachhaltigkeitsaspekt?
Dass Schweizer Weine grundsätzlich nachhaltiger sind als ihre Pendants aus dem Ausland, dürfte auf der Hand liegen. Die Transportwege zwischen Genfersee, Tessin und Bodensee sind kürzer als importierter Wein aus Südafrika, Australien oder Kalifornien. Das spart schonmal CO2. Trinkst du zudem biologischen Wein, bist du eher auf der sicheren Seite.

Der Beobachter hat eruiert, dass insbesonders Pflanzenschutzmittel für die schlechte Ökobilanz des Weins sorgen. In Europa würden 60 Prozent aller Fungizide für den Weinbau verwendet – obwohl dieser nur fünf Prozent der Anbaufläche ausmacht. Eine Studie der ZHAW kommt deshalb zum Schluss, dass Wein nachhaltiger ist, wenn sogenannte Piwi-Sorten angebaut werden. Diese sind widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten und müssen deshalb weniger gespritzt werden. Jedoch seien die Unterschiede zwischen den einzelnen Winzern gross, so die ZHAW-Studie.


Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.