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«Die Chancen auf einen Schweizer Weltmeister stehen gut»

Footgolf. Nie gehört? So ging es mir bis vor Kurzem. Dabei steht der World Cup an. Nun weiss ich: Beim Fussball auf dem Golfplatz braucht es den perfekten Mix aus Eisenfuss, Feingefühl und mentaler Stärke. Und positiv Verrückte wie Julien Babel.

Julien, zum World Cup gibt es sogar ein Panini-Album! Seid ihr da alle drin?
Julien Babel, Präsident Association Suisse de Footgolf: (lacht) Ja, das ist verrückt! Seit ich acht Jahre alt war, habe ich Fussball-Sticker gesammelt. Jetzt sind wir selbst drauf und tauschen untereinander. Wir Footgolfer sind eine grosse internationale Community und kennen uns alle.

Das Turnier scheint gut organisiert und ziemlich gross zu sein.
Footgolf wächst schnell. Beim ersten World Cup 2012 waren acht Nationen dabei, inzwischen sind es 35. Die Qualität und das Medieninteresse steigen, dazu gibt es erstmals auch einen Frauen- und einen Senioren-Wettbewerb. Das ist alles gut für die Sportart und freut uns natürlich.

Damit das beim World Cup klappt, überlasst ihr nichts dem Zufall.
Ja, wir haben ein gutes Team und reisen mit Trainer, Masseur, Physiotherapeut und Mentaltrainer nach Marokko. Seit Puma uns mit Trikots und Teamkleidung sponsert, sehen wir auch ziemlich professionell aus. (lacht)

Wie stehen die Chancen auf einen Schweizer Weltmeister? Auf der World Tour sind mit David Mancino, Lionel Jacot und Vincent Huber gleich drei Spieler unter den Top 15.
Wir haben eine grosse Chance und mehrere Topspieler, die jedes Turnier gewinnen können. Im Teamwettbewerb ist unser Ziel, mindestens ins Halbfinale zu kommen. Aber es gibt viele starke Nationen wie Italien, Frankreich, Holland oder das United Kingdom.

Footgolf fasst Fuss

Kann dort jeder spielen oder brauche ich auch eine Platzreife wie beim Golf?
Auf den Footgolf-Anlagen kann jeder spielen. Es gilt höchstens der Dresscode der Golfanlage, die meisten haben aber keinen. Wir haben auch damit begonnen, ein Handicap-System einzuführen, um unterschiedliche Spielstärken zu berücksichtigen. Unser Ziel ist, dass möglichst alle Spass haben.

Was war denn dein «magic moment»?
Da fällt mir mein erster Hole-in-one bei einem Turnier ein. Es ging leicht bergab und der Ball war sicher acht oder zehn Sekunden unterwegs, bis er ins Loch fiel. Das war grossartig. Das Gute ist, dass es beim Footgolf viel häufiger Hole-in-ones gibt als beim Golf. Jeder hat die Chance auf so einen Moment.

Beim Golf und im Profifussball geht es um Millionen. Wie ist das beim Footgolf, gibt es da auch schon hohe Preisgelder?
In den USA gibt es ein Turnier, bei dem es insgesamt um 30 000 Dollar geht. Das ist meiner Meinung nach zu viel. Ich bin dafür, dass das Geld in die Entwicklung der Sportart fliesst. Aber reich wird bei uns so oder so niemand.

Vielleicht kommen in Marokko dafür ein paar «magic moments» dazu...
Ich hoffe es! Auf unserer Facebook-Seite kannst du mitverfolgen, wie es beim World Cup läuft.

Der World Cup 2018

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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